Wolfgang Trier (CEO) und Ernst Homolka (CFO), die beiden Vorstände von Softing, setzen zumindest ein kleines Signal und kaufen insgesamt gut 4.300 Aktien des eigenen Unternehmens. Wie nahezu alle anderen Spezialwerte, musste auch die Softing-Aktie zuletzt massiv Federn lassen und war seit der Anfang März erfolgten Veröffentlichung der – durchaus ansrechenden – Vorabzahlen für das vergangene Jahr um beinahe ein Viertel m Kurs zurückgekommen. Mittlerweile wird der Titel mit einem Abschlag von 33 Prozent auf den Buchwert gehandelt. Die gesamte Marktkapitalisierung beträgt nur noch etwas mehr als 46 Mio. Euro – bei etwa doppelt so hohen Umsatzerlösen. So gesehen scheint das Timing gar nicht mal so verkehrt, auch wenn die konjunkturellen Perspektiven des Anbieters von Messtechnik- und Automatisierungslösungen in den vergangenen Tagen erheblich unsicherer geworden sind. Am 27. März 2020 veröffentlich tSofting des Geschäftsbericht. Valide Angaben zum Ausblick sind dann freilich nicht zu erwarten.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 78,71 | 83,89 | 91,07 | 77,60 | 84,69 | 98,31 | 112,60 | |
EBITDA1,2 | 6,84 | 9,02 | 12,12 | 7,76 | 9,07 | 9,73 | 13,92 | |
EBITDA-Marge3 | 8,69 | 10,75 | 13,31 | 10,00 | 10,71 | 9,90 | 12,36 | |
EBIT1,4 | 2,35 | 4,08 | 4,30 | -3,93 | -0,48 | 0,76 | -2,72 | |
EBIT-Marge5 | 2,99 | 4,86 | 4,72 | -5,06 | -0,57 | 0,77 | -2,42 | |
Jahresüberschuss1 | 0,73 | 3,33 | 2,93 | -4,58 | -0,07 | -1,18 | -5,71 | |
Netto-Marge6 | 0,93 | 3,97 | 3,22 | -5,90 | -0,08 | -1,20 | -5,07 | |
Cashflow1,7 | 3,56 | 9,43 | 10,37 | 4,91 | 11,05 | 3,82 | 9,10 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,10 | 0,38 | 0,31 | -0,50 | 0,01 | -0,13 | -0,63 | |
Dividende8 | 0,13 | 0,13 | 0,04 | 0,04 | 0,10 | 0,10 | 0,13 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Rödl & Partner |
Bestimmt hat die Börse Recht, wenn sie den Autovermieter Sixt als einen der Hauptleidtragenden der aktuellen Entwicklung ansieht – neben Airlines und Touristikfirmen. Menschen, die keine Reisen oder Dienstfahrten unternehmen, nutzen eben auch keine Mietwagen. Das gilt insbesondere für Hotspots wie Flughäfen oder große Bahnhöfe, wo Sixt sonst massives Geschäft macht. Die Bilanzpressekonferenz von Sixt findet zwar erst am 25. März 2020 statt, aber es dürfte wohl klar sein, dass das Geschäft der Pullacher momentan weitgehend zum Erliegen gekommen ist. Der andere Punkt ist allerdings, ob ein Verlust an Börsenwert von annähernd 2,5 Mrd. Euro – entsprechend rund 60 Prozent – innerhalb von gerade einmal vier Wochen nicht doch zu heftig ist. So wird die Vorzugsaktie gegenwärtig beinahe zum Buchwert gehandelt, die mit einem Stimmrecht ausgestattete Stammaktie kommt auf ein KBV von rund 1,4. Der langfristige Mittelwert liegt bei deutlich oberhalb von zwei. Schwer abzuschätzen war zuletzt, wie sich Sixt bei der Dividende verhalten wird. Streng genommen wir auf der auf der kommenden Hauptversammlung über die Gewinnverwendung für das Geschäftsjahr 2019 entschieden – und da war noch alles im Lot. Und Da jedoch davon auszugehen ist, dass Sixt im laufenden Jahr einen sehr empfindlichen Ertragseinbruch wird hinnehmen müssen, möglicherweise sogar in die Verlustzone rutscht, würde es boersengefluester.de nicht überraschen, wenn die Ausschüttung bereits vorausschauend auf die aktuelle Entwicklung angepasst wird. Und tatsächlich: Für 2019 gehen die Stammaktionäre leer aus, die Vorzüge werden mit dem Mindestsatz von 0,05 Euro bedient. Da Sixt aber zu den dynamischsten und anpassungsfähigsten Unternehmen der Branche gehört, sind wir zuversichtlich, dass Sixt auch die momentane Situation meistern wird. Vielleicht ist momentan noch nicht der richtige Zeitpunkt für größere Neuinvestments. Fakt ist aber, dass die Sixt-Aktie schon jetzt richtig günstig bewertet ist. Wer den Titel im Depot hat, sollte engagiert bleiben. Und wer das Risiko eines Einstiegs eingehen will, sollte mit der Sixt-Aktie auf längere Sicht gute Gewinne einfahren. Das perfekte Timing gibt es ohnehin nicht.
Noch gar nicht allzu lange her, da wurde 2G Energy noch regelmäßig für seine guten Zahlen und die Aktie als Klima-Profiteur gefeiert. In der Spitze kostete der Anteilschein des Anbieters von vorzugsweise mit Gas betriebenen Blockheizkraftwerken Mitte Januar 55 Euro. Aktuelle Notiz: 33,50 Euro. Das entspricht einem Verlust an Börsenwert von rund 95 Mio. Euro. Nicht gerade wenig bei einer gesamten Marktkapitalisierung von 148 Mio. Euro. Dabei ist kaum davon auszugehen, dass sämtliche Projekte der Münsterländer aufgrund des abgestürzten Ölpreises gestrichen werden und die kommunalen sowie industriellen Kunden wieder auf herkömmliche Versorgungslösungen setzen. Gleichwohl dürfte der 2G-Vorstand seine erste Ende Februar getroffene Einschätzung, wonach er keine nennenswerten Auswirkungen des Corona-Virus auf die Geschäfte von 2G Energy befürchtet, heute so wohl nicht mehr treffen. Dennoch halten wir die Bewertung des Spezialwerts mittlerweile für auffallend niedrig: Immerhin wird die Gesellschaft nur noch mit dem 8,5fachen des für 2020 zu erwartenden Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) gehandelt – bereits unter Berücksichtigung der (allerdings überschaubaren) Netto-Finanzverbindlichkeiten. Wer sich also mit Abstauberlimits bei Small Caps auf die Lauer legen will, findet hier eine gute Gelegenheit. Und wer den Titel noch im Depot hat, sollte jetzt nicht panisch werden. 2G Energy ist eine finanziell solide aufgestellte Firma mit starken Produkten. Darauf werden sich die Investoren früher oder später wieder besinnen. Die jüngsten Kursziele der Analysten liegen im Bereich um 50 Euro.