Als trügerische Hoffnung entpuppt sich nun die jüngste Kursrally von SMA Solar Technology. In der Spitze war die Notiz des Wechselrichterherstellers im Oktober um rund ein Drittel in die Höhe geschossen und erreichte Kurse von bis zu 33,50 Euro. Nun muss der TecDAX-Konzern nach einer außerordentlichen Vorstandssitzung eingestehen, dass er auch die bereits gesenkten Ziele krass verfehlen wird. So rechnet Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon für 2013 jetzt mit einem Verlust von 80 bis 90 Mio. Euro. Bislang hatte er ein „bestenfalls ausgeglichenes Ergebnis vor Sondereffekten“ in Aussicht gestellt. Zudem hat SMA die Obergrenze der bisherigen Umsatzprognose von 900 Mio. bis 1,3 Mrd. Euro auf 1,0 Mrd. Euro gekappt. “Als Weltmarktführer bekommt SMA die veränderten Rahmenbedingungen am globalen Photovoltaikmarkt besonders zu spüren”, sagt Urbon. Auslöser der Korrektur sind der unerwartet deutliche Rückgang im europäischen Markt sowie sowie die Restrukturierung bei Zeversolar. SMA Solar hält 72,5 Prozent an dem chinesischen Wechselrichterhersteller. An der Börse sorgte die Nachricht zunächst für einen saftigen Kurseinbruch bei SMA Solar, doch die Notiz erholte sich rasch wieder. Schließlich gibt es auch positive Aspekte: Für 2014 prognostiziert SMA einen Umsatzanstieg auf 1,0 bis 1,3 Mrd. Euro und die Rückkehr in die Gewinnzone. Der komplette Zwischenbericht wird am 7. November veröffentlicht. Im Gegensatz zu vielen anderen Solarzulieferern verfügt SMA über eine komfortable Bilanzausstattung. Zum Halbjahr stand ein Eigenkapital von 777 Mio. Euro auf der Passivseite. Bezogen auf die Bilanzsumme entspricht das einer Quote von immerhin 58 Prozent. Die Marktkapitalisierung von SMA Solar beläuft sich auf rund 1,01 Mrd. Euro. Risikobereite Investoren bleiben engagiert. Neukäufe drängen sich vorerst nicht auf.
Welche Bedeutung Personalentscheidungen bei Formycon haben können, hat die Gesellschaft bereits Mitte 2012 gezeigt. Damals berief das Unternehmen den ehemaligen Hexal Biotech-Geschäftsführer Carsten Brockmeyer zunächst ins Beratungsgremium und später in den Vorstand. Unter Brockmeyer wurde die Strategie der früher als Nanohale firmierenden Gesellschaft dann komplett gedreht. Seitdem arbeitet Formycon an der Entwicklung von Biosimilars. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich hierbei um Nachahmerpräparate biotechnologisch hergestellter Medikamente. Dem Vernehmen nach kommen die Arbeiten für die geplanten zwei Biosimilars gut voran. Zur abschließenden Finanzierung ist jedoch noch eine Kapitalmaßnahme nötig. Nach Informationen von boersengefluester.de dürfte Formycon schon bald den Markt anzapfen. Interessant ist nun die Meldung, wonach die Münchner mit Gerhard Schaefer und Simon Sturge zwei hochkarätige Experten verpflichten konnten, die sich um die Auslizensierung der in der Entwicklung befindlichen Produkte kümmern sollen. Konkret: Sie sollen die Kontakte zu den Pharmakonzernen herstellen, an die Forymcon ihre Biosimilars verkaufen will. Schaefer war früher unter anderem ebenfalls bei Hexal tätig. Sturger war lange Zeit bei Boehringer Ingelheim aktiv. „Ich bin begeistert, dass wir diese beiden Experten für unser Unternehmen gewinnen konnten“, sagt Formycon-Chef Brockmeyer. Fazit: Die Investmentstory bei Formycon nimmt immer mehr Konturen an. Der Börsenwert beträgt zurzeit rund 56 Mio. Euro. Das ist bereits ein stolzer Betrag – großartige Rückschläge bei der Produktentwicklung sollte es also besser nicht geben. Seit Anfang August konsolidiert die Notiz zwischen 7 und 8 Euro. Boersengefluester.de bekräftigt seine Kaufempfehlung. Der Titel eignet sich jedoch nur für sehr risikobereite Investoren. Zudem sollte der Depotanteil angemessen dosiert werden. Ein Interview mit den beiden Formycon-Vorständen Carsten Brockmeyer (CEO) und Nicolas Combé (CFO) finden Sie HIER.
Die Analysten von Close Brothers Seydler haben ihre Einschätzung für die Aktie von Marseille Klinken von „Kaufen“ auf „Halten“ heruntergesetzt – das Kursziel jedoch bei 5,80 Euro gelassen. Auf der Hauptversammlung am 31. Oktober hatte der Klinikbetreiber auf Druck des Großaktionärs überraschend eine Dividende von 0,12 Euro pro Aktie beschlossen – ursprünglich sollte es eine Nullrunde geben. Zudem wollen die Hamburger künftig – neben dem normalen Klinikbetrieb – den Bereich Software für Gesundheitseinrichtungen forcieren. Grundsätzlich werten die Analysten diese Entscheidung positiv, zumal das Wachstumspotenzial im Stammgeschäft begrenzt scheint. Allerdings ist es für Close Brothers Seydler zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch zu früh, um belastbare Prognosen für den neuen Bereich zu erstellen. Zu den Gerüchten um einen möglichen Verkauf von Teilen der Pflegeeinrichtungen äußert sich Close Brothers Seydler nicht. Gegenwärtig kostet die Marseille-Aktie 5,44 Euro – bewegt sich damit also bereits dicht am Kursziel des Frankfurter Finanzhauses. Weitere Infos zu dem Small Cap finden Sie HIER.
Auf mittlerweile 14 Euro ist der Aktienkurs der boersengefluester.de-Empfehlung Softing gestiegen. Anfang des Jahres war der Anteilschein des Spezialisten für Automatisierungs- und Messtechnik noch für knapp 7 Euro zu haben. Vor zwei Jahren kostete der Small Cap gar nur 4,50 Euro. Nur wenige Aktien verfügen über einen dermaßen starken langfristigen Aufwärtstrend. Nun hat die Gesellschaft aus Haar bei München einen ersten Überblick zu den Neun-Monats-Zahlen veröffentlicht. Demnach kam Softing bei einem Umsatzanstieg um neun Prozent auf 38,3 Mio. Euro auf einen Zuwachs beim operativen Ergebnis (EBIT) von 24 Prozent auf 4,2 Mio. Euro. Das Gewinn je Aktie zog von 0,38 auf 0,46 Euro an. Derzeit kommt Softing aufgrund von Lieferengpässen mit der Produktion kaum nach. Daher belässt es Vorstandschef Wolfgang Trier auch bei der bisherigen Prognose für 2013, wonach bei Erlösen zwischen 53 und 56 Mio. Euro mit einem Gewinn in einer Range von 5,8 bis 6,2 Mio. Euro zu rechnen ist. „Besonders erfreulich ist, dass wir schon heute für 2014 aufgrund starker Nachfrage von Schlüsselkunden und wegen der in 2013 nicht mehr lieferbaren Aufträge mit einem deutlich zweistelligen Umsatzwachstum bei weiter verbesserten EBIT-Margen rechnen können“, lässt Firmenlenker Trier durchblicken. Noch keine Neuigkeiten gibt es hinsichtlich möglicher Akquisitionen. Die Kursziele der Analysten sind mittlerweile erreicht. Boersengefluester.de hält den Titel aber noch immer nicht für ausgereizt. Mutige Anleger sollten daher investiert bleiben, auch wenn die Gefahr von Kursrückschlägen größer geworden ist. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 90 Mio. Euro. Weitere Infos finden Sie HIER.
Am 7. November wird die Exceet Group ihren Zwischenbericht vorlegen. Boersengefluester.de hatte regelmäßig auf den Titel hingewiesen (ein Interview mit dem Vorstand finden Sie HIER). Die Analysten von Hauck & Aufhäuser rechnen mit einem „soliden Quartal“ und empfehlen den Titel des Anbieters von Elektronikbauteilen mit Kursziel 9 Euro zum Kauf. Bislang siedelten die Experten den fairen Wert für den Small Cap bei 7,10 Euro an. Hauck & Aufhäuser erwartet, dass der Umsatz im dritten Quartal um vier Prozent auf 49,7 Mio. Euro gestiegen ist. Beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kalkulieren sie mit einem Anstieg um 13 Prozent auf 5,8 Mio. Euro. Für 2013 bis 2015 liegen ihre Schätzungen zum Ergebnis je Aktie bei 0,31 Euro (2013), 0,42 Euro (2014) und 0,51 Euro (2015). Damit käme der Titel auf ein 2015er-KGV von 11,7. Zuletzt hat der Anteilschein eine sehr ansehnliche Entwicklung genommen. Bezogen auf das neue Kursziel von Hauck & Aufhäuser ergibt sich für das Papier aber immer noch ein Kurspotenzial von mehr als 50 Prozent.
Bereits Ende September hatte A.S. Création Tapeten seine Anleger darauf eingestimmt, dass die bisherigen Prognosen für 2013 wohl nicht mehr zu halten seien. Auslöser waren größer als gedachte Schwierigkeiten bei der neuen russischen Produktionsgesellschaft. Im Zuge des Neun-Monats-Berichts konkretisiert der Vorstand des Tapetenherstellers nun die neuen Zielsetzungen für 2013: Demnach rechnen die Gummersbacher für das laufende Jahr mit Erlösen zwischen 200 und 210 Mio. Euro sowie einem Überschuss in einer Bandbreite von 5,0 bis 6,5 Mio. Euro. Das entspräche einem Ergebnis je Aktie in einer Range von 1,67 bis 2,17 Euro. Ursprünglich hatte A.S. Création beim Gewinn mit einer Spanne von 9 bis 11 Mio. Euro kalkuliert. Für boersengefluester.de fällt die Ergebnisrevision deutlicher aus als vermutet. Dennoch bleiben wir bei unserer Einschätzung „Halten“. Zwar muss die Gesellschaft neben den Problemen in Russland, per 1. November auch mit den Folgen eine Lohnerhöhung um drei Prozent in Deutschland zurecht kommen. Grundsätzlich sollten sich die Aktivitäten in Osteuropa mittelfristig aber auszahlen. Der Vorstand von A.S. Création weist im Zwischenbericht ebenfalls auf die „hohe Bedeutung der Projekte“ hin. Mit Blick auf alle relevanten Aktienkennzahlen ist der Small Cap moderat bewertet. Gleichwohl geht boersengefluester.de davon aus, dass sich die Anleger für 2013 auf eine Dividendenkürzung einstellen müssen.
Kurse oberhalb von 40 Euro waren 2011 und 2012 regelmäßig gute Ausstiegszeitpunkte bei der PWO-Aktie. 2011 fiel die Notiz bis auf 31 Euro zurück, im Folgejahr korrigierte der Anteilschein des Autozulieferers gar bis auf 27 Euro. Damals belastete unter anderem eine Kapitalerhöhung im Verhältnis 4:1. Im laufenden Jahr könnte es für den Hersteller von Gehäusen und Sicherheitskomponenten dagegen kaum besser laufen. Der Aktienkurs hat bislang um 50 Prozent zugelegt. Die Neun-Monats-Zahlen lagen – auch dank eines starken Septembers – weitgehend im Rahmen der Erwartungen. So kam die Gesellschaft aus Oberkirch beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf einen Zuwachs von 8,2 Prozent auf 4,7 Mio. Euro. Überproportional entwickelte sich das Ergebnis je Aktie. Hier gelang PWO ein Plus von 0,55 auf 0,82 Euro. Keine Abstriche macht das Management beim Ausblick: Demnach soll bei Erlösen von 390 Mio. Euro ein EBIT von etwa 23 Mio. Euro herausspringen. Beim aktuellen Börsenwert von 132 Mio. Euro würde PWO also mit dem 5,8fachen des für 20013 erwarteten operativen Gewinns bewertet. Derart günstig kommt kein ein anderer Autozulieferer daher. Nichts auszusetzen gibt es auch bei den anderen Bewertungskennzahlen von Progress-Werk Oberkirch: Das KGV beträgt 10,5, die Dividendenrendite türmt sich auf knapp 3,8 Prozent. Dabei geht boersengefluester.de davon aus, dass PWO für 2013 erneut eine Gewinnbeteiligung von 1,60 Euro je Aktie ausschüttet. Unterm Strich stehen die Chancen also gut, dass der Small Cap diesmal die bisherige Höchstmarke von knapp 47 Euro überspringt. Close Brothers Seydler hat das Kursziel jedenfalls von 43 auf 47 Euro heraufgesetzt.
Solide Neun-Monats-Zahlen kommen von Logwin. Zwar war der Umsatz per Ende September 2013 mit 932,4 Mio. Euro um 7,2 Prozent rückläufig. Doch das lag maßgeblich an Verkäufen von Geschäftsaktivitäten und Standorten. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) drehte von minus 36 Mio. auf plus 13,2 Mio. Euro. Hintergrund: Im Vorjahr belasteten massive Wertberichtigungen in Höhe von 53 Mio. Euro. „Das in den ersten drei Quartalen verbesserte Ergebnis bestätigt die stabile Entwicklung der Logwin-Gruppe“, sagt Vorstandschef Berndt-Michael Winter. Auf einen konkreten Ausblick lässt sich der Lenker des Logistikkonzerns aber noch nicht ein. Für das Geschäftsfeld „Air + Ocean“ (Luft- und Seefrachtservices) geht Winter für das letzte Jahresviertel von einer stabilen Profitabilität aus. Im Bereich Solutions (Logistikdienstleistungen) soll sich die Wirtschaftlichkeit nach den Verschlankungsmaßnahmen weiter erhöhen. Der Börsenwert von Logwin beträgt rund 169 Mio. Euro. Mehrheitlich befindet sich das Unternehmen im Besitz der Stefan Quandt zurechenbaren Delton AG. Unterm Strich bietet der Small Cap gegenwärtig eine ansprechende Chance-Risiko-Relation.
Bei Fuchs Petrolub entwickelt sich die vergleichsweise hohe Bewertung immer mehr zur Bürde. So tritt die Notiz des MDAX-Konzerns seit rund sieben Monaten auf der Stelle. Im Langfristchart sieht das zwar nur nach einer gesunden Konsolidierung aus, doch das Potenzial nach oben scheint sehr limitiert. Das dritte Quartal 2013 lief für den Schmierstoffhersteller indes ganz ordentlich und endete mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 83,4 Mio. Euro – das ist Firmenrekord. Nach neun Monaten 2013 liegen die Mannheimer beim EBIT mit 237,2 Mio. Euro um 5,8 Prozent oberhalb des entsprechenden Vorjahreswerts. Das Ergebnis je Aktie per Ende September beträgt 2,34 Euro – verglichen mit 2,21 im Vorjahr. Für das Gesamtjahr äußert sich Vorstandschef Stefan Fuchs weiterhin wenig konkret: „Wir erwarten organisches Umsatzwachstum sowie Ergebnissteigerungen. Dabei müssen wir davon ausgehen, dass die Entwicklung der Wechselkurse das organische Umsatzwachstum aufzehrt. Angesichts der wenigen verbleibenden Wochen bis zum Jahresende gehen wir davon aus, dass die Risiken für das Erreichen unserer Ziele überschaubar sind“, betont er im Zwischenbericht. Fuchs Petrolub hat eine super solide Bilanz: Die Eigenkapitalquote beträgt zum 30. September gut 72 Prozent. Die Nettoliquidität liegt bei 121 Mio. Euro. Das sind rund 1,70 Euro pro Aktie. Dennoch: Bei einem KGV von 16 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 4,8 sieht boersengefluester.de momentan wenig Spielraum nach oben – auch wenn die Resonanz der Investoren auf das Zahlenwerk zunächst einmal sehr positiv war. Fazit: Tolles Unternehmen, aber zu teuer.