Auf nur noch 4,2 Prozent ist die Streubesitzquote bei dem Bezahlsender Sky Deutschland geschmolzen. Demnach hat der britische Pay-TV-Konzern BSkyB seinen Anteil an der bis Anfang Dezember 2014 noch im MDAX gelisteten Gesellschaft nicht nur schneller als erwartet deutlich aufgestockt. Nach Abschluss der Übernahmeofferte zu 6,75 Euro kamen die Engländer auf eine Mehrheit von 89,71 Prozent. Knapp zehn Jahre nach dem Börsengang stehen die Zeichen bei Sky Deutschland damit auf Börsenabschied – auch wenn es noch keine offizielle Verlautbarung dazu gibt. Die für einen aktienrechtlichen Squeeze-out nötige Quote von 95 Prozent hätte BSkyB jedenfalls. Interessant wird nun, ob die bei dieser Form des Delistings vorgesehene „angemessene Barabfindung” spürbar von den im Juli 2014 gebotenen 6,75 Euro abweichen wird. Aktuell wird der Anteilschein zu 6,90 Euro gehandelt – viel Spielraum sehen die Börsianer derzeit offenbar nicht. Vor drei Jahren kostete der Anteilschein noch 1,60 Euro. Den Höhepunkt der jüngeren Vergangenheit sah das Papier Ende 2013 bei gut 8 Euro. Boersengefluester.de geht nicht davon aus, dass BSkyB die verbliebenen Anleger mit einer fürstlichen Schlusszahlung „rausquetschen” wird. Das aktuelle Niveau sind für uns daher eher Verkaufskurse. Losgelöst davon: Für Privatanleger, die sich mit dem Themenkomplex rund um Squeeze-outs und Spruchstellenverfahren beschäftigen wollen, haben wir einen tollen Surf-Tipp: Besuchen Sie doch einmal die Seite Spruchverfahren-Direkt.de (einfach auf die gefettet URL klicken). Auf der Webpage werden aktuelle Verfahren wie zum Beispiel MAN, Deutsche Postbank oder Kabel Deutschland super informativ beschrieben. Lohnt sich auf jeden Fall!
Ganz starke Zahlen liefert der Asset-Manager C-Quadrat. Angesichts der guten Entwicklung an den Finanzmärkten haben die Wiener im Dezember erfolgsabhängige Gebühren in Höhe von rund 13 Mio. Euro vereinnahmt, die das Konzernergebnis 2014 „deutlich positiv beeinflussen”. Bezogen auf die einzelne Aktie entspräche das einem Bruttobeitrag von immerhin knapp 3 Euro. Genaue Ergebnisse will das Unternehmen zwar erst Ende März veröffentlichen. Nach neun Monaten 2014 kam C-Quadrat aber bereits auf einen Nettogewinn von 11,5 Mio. Euro – beziehungsweise 2,67 Euro pro Anteilschein. Anleger dürfen sich schon jetzt auf eine stattliche Dividendenzahlung einstellen. Die Analysten von SRC Research hatten zur Vorlage des jüngsten Zwischenberichts eine Anhebung der Ausschüttung von 2,00 auf 2,85 Euro pro Anteilschein prognostiziert. Damit käme der Titel auf eine Rendite von 7,8 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 8. Mai 2015 statt. Die Börsianer reagierten sehr positiv auf die Neuigkeiten zu dem zusätzlichen Ergebnisbeitrag und beförderten den Anteilschein von C-Quadrat über das bisherige 52-Wochen-Hoch aus dem November bei rund 36 Euro. Damals sorgte die Kombination aus dem super Q3-Bericht plus der Präsentation vor Investoren auf dem Frankfurter Eigenkapitalforum für den Kursschwung. Anschließend konsolidierte die Notiz bis 32 Euro. Alles richtig gemacht haben Anleger, die die Ruhe bewahrt haben und engagiert geblieben sind. Zurzeit kostet der Anteilschein knapp 37 Euro – was dem bisherigen Kursziel von SRC entspricht. Sollten die Finanzmärkte nicht komplett drehen, dürfte die Aktie von C-Quadrat jedoch ein attraktives Investment bleiben. Zudem versprechen wir uns von der Dividendenankündigung weitere positive Effekte. Boersengefluester.de bleibt daher bei der Einschätzung „Kaufen”. Weitere Infos zu dem Titel finden Sie HIER.
Ihre Oktober-Tiefstände von weniger als 7 Euro hat die Notiz von Weng Fine Art mittlerweile deutlich hinter sich gelassen. Für den Richtungswechsel gab es lange Zeit keine plausible Begründung. Schließlich kündigte das Kunsthandelshaus im Zuge der Umstrukturierung Richtung B2B-Handel, E-Commerce und Dienstleistungen noch Ende Oktober ein maues zweites Halbjahr mit „weiter rückläufigen Erlösen und nochmals schwächeren Ertragszahlen” an. Ganz so schlimm wie befürchtet, wird es in dem am 31. Januar zu Ende gehendem Geschäftsjahr 2014/15 nun doch nicht kommen. Firmenlenker Rüdiger Weng rechnet damit, dass die Umsätze der Krefelder aus dem zweiten Halbjahr die Erlöse aus den ersten sechs Monaten um einen „zweistelligen Prozentsatz” übertreffen werden. Demnach liegt die Unterkante für den 2014/15er-Konzernerlös bei rund 5,5 Mio. Euro. Verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreswert würde das allerdings noch immer einem Rückfall von rund einem Drittel entsprechen. Zu einer Ergebnisprognose lässt sich Weng noch nicht hinreißen. Jedoch betont die Gesellschaft, dass die Handelsmargen stabil geblieben seien, da es positive Währungseffekte durch den zum Euro starken Dollar gegeben habe und die Anlaufkosten für die Schweizer Tochter WFA Fine Art Services niedriger als geplant ausgefallen seien. Zur Einordnung: 2013/14 kam die Gesellschaft auf einen Nettogewinn von knapp 800.000 Euro. Die Marktkapitalisierung von Weng Fine Art beträgt zurzeit 23,1 Mio. Euro. Konkurrent Artnet bringt es auf rund 16 Mio. Euro – zuletzt allerdings mit abnehmender Tendenz. Die Weng-Aktie stufen wir zurzeit als haltenswert ein. Von der Performance der Artnet-Papiere sind wir hingegen enttäuscht. Hier hatten wir deutlich mehr erwartet. Der Titel bleibt vorerst auf „Verkaufen”.
Ihren letzten Handelstag im Frankfurter Freiverkehr (Open Market) hatte am 8. Januar 2015 die Aktie von Funkwerk. Ab sofort wird der Anteilschein des Spezialisten für Kommunikationslösungen im Bahnbereich sowie Überwachungsanlagen nur noch im Münchner Spezialsegment m:access gelistet. Mitte Juli vergangenen Jahres endete die Übernahmeofferte des Großaktionärs Hörmann zu 2,55 Euro. Seitdem hält die Firmengruppe knapp 75 Prozent der Funkwerk-Aktien. Zwar hat sich Funkwerk in den vergangenen Jahren katastrophal entwickelt. Doch das Angebot von Hörmann hatte ebenfalls einen faden Beigeschmack, befand sich die Gesellschaft aus Kölleda in Thüringen doch (mal wieder) auf vorsichtigem Turnaroundpfad. Angesichts des Börsenruckzugs auf Raten herrscht nun Tristesse: Die Gesellschaft ist mit gerade einmal 14 Mio. Euro kapitalisiert. Dem steht allerdings auch nur noch ein Eigenkapital von 10 Mio. Euro entgegen. Der Verlust zum Halbjahr 2014 lag bei 2,6 Mio. Euro – zum Jahresende 2014 wird das Eigenkapital wohl weiter schmelzen. Ein trauriges Börsenkapitel einer Gesellschaft, die früher einmal zu den Investorenlieblingen zählte. Dabei gehören Themen wie Sicherheitstechnik und Videolösungen zu den angesagten Sektoren auf dem Parkett. Jetzt steht zu befürchten, dass Funkwerk irgendwann sang- und klanglos via Delisting vom Kurszettel verschwinden wird. Nach einer Aufstockung durch Hörrmann auf 95 Prozent mit anschließendem ordentlichen Squeeze-out sieht es jedenfalls nicht aus.