Interessante Wendung bei Schweizer Electronic: Wenige Tage nachdem der Leiterplattenhersteller nicht gerade überzeugende Zahlen für 2016 vorgelegt hat (HIER), erhöht der langjährige Entwicklungspartner WUS Printed Circuit aus China sein Engagement bei Schweizer Electronic und kommt (wenn alle Genehmigungen erteilt sind) künftig auf eine Größenordnung von 19,74 Prozent – nach bislang 4,50 Prozent. Zudem hat der Taiwan-Ableger von WUS 10,16 Prozent an Schweizer erworben. „Mit diesem Schritt unterstreicht das Unternehmen WUS sein uneingeschränktes Vertrauen in Schweizers technologische Kompetenz und sein starkes Interesse an den Zukunftsperspektiven des Unternehmens aus Schramberg“ heißt es. Die Stücke kommen allesamt aus dem Besitz der Familie Schweizer, die damit nicht mehr Mehrheitsaktionär ist – eine Entwicklung, über die bereits seit geraumer Zeit spekuliert wurde. Allerdings hatten die meisten Investoren auf den DAX-Konzern Infineon – er hält 9,39 Prozent der Aktien – als potenziellen Aufstocker getippt. Nun: Eine naheliegende Vermutung ist, dass die plötzliche Abberufung von Maren Schweizer Anfang Februar als Vorstandsvorsitzende in direktem Zusammenhang mit dem jetzt gefixten WUS-Deal steht. Immerhin war Maren Schweizer für die Asien-Aktivitäten (China, Hongkong, Singapur, Japan) des Unternehmens verantwortlich.
Wie geht es nun weiter für die im General Standard gelistete Aktie? Insgesamt kommt WUS nun auf 29,9 Prozent der Aktien – bewegt sich also unmittelbar unterhalb der Schwelle für ein Pflichtangebot. Ob die Chinesen auf mehr als 30 Prozent gehen, ist derzeit reine Spekulation. Gänzlich unwahrscheinlich ist so ein Schritt jedoch nicht. Beinahe noch interessanter wird jedoch sein, wie Infineon nun parieren wird. Die einfache Variante wäre, dass sie sich mit ihrem Paket zufrieden geben und stillhalten. Möglicherweise werden aber auch die Münchner bei der Familie Schweizer vorstellig, um ihren Anteil aufzustocken. Darüber hinaus steht natürlich sowohl WUS als auch Infineon der normale Börsenhandel offen, um ihre Bestände zu erhöhen. Und dann gibt es ja auch noch den japanischen Shareholder Meiko, der 4,76 Prozent besitzt. So oder so: Nach Auffassung von boersengefluester.de kann der Aktienkurs von der neuen Konstellation eigentlich nur profitieren. Am 28. April 2017 wird Schweizer Electronic den vollständigen Jahresbericht vorlegen. Vermutlich gibt es dann weitere Details zu der jetzigen Transaktion. Die Analysten von Montega haben kürzlich ihre Kaufen-Einschätzung mit Kursziel 25 Euro bestätigt. Möglicherweise ist diese Marke nun sogar zu niedrig angesetzt.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 120,93 | 125,35 | 120,74 | 98,31 | 122,66 | 131,05 | 139,44 | |
EBITDA1,2 | 8,44 | 9,16 | 0,09 | -9,53 | -8,46 | -12,29 | 47,44 | |
EBITDA-Marge3 | 6,98 | 7,31 | 0,07 | -9,69 | -6,90 | -9,38 | 34,02 | |
EBIT1,4 | 0,35 | 1,63 | -6,52 | -18,53 | -19,81 | -24,50 | 40,93 | |
EBIT-Marge5 | 0,29 | 1,30 | -5,40 | -18,85 | -16,15 | -18,70 | 29,35 | |
Jahresüberschuss1 | 3,46 | 0,51 | -5,58 | -17,88 | -26,19 | -33,52 | 32,89 | |
Netto-Marge6 | 2,86 | 0,41 | -4,62 | -18,19 | -21,35 | -25,58 | 23,59 | |
Cashflow1,7 | 4,63 | 5,93 | 5,29 | -7,96 | -14,83 | -3,58 | 9,90 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,92 | 0,14 | -1,48 | -4,74 | -6,95 | -7,85 | 8,72 | |
Dividende8 | 0,30 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: KPMG |
Die ursprünglichen Ziele weit verfehlt, aber zumindest die im vergangenen November tiefer gehängten Gewinnprognosen sicher erreicht: So lassen sich die wesentlichen Zahlen des Bauspezialisten Bauer zusammenfassen. „Operativ haben wir uns deutlich verbessert und einen großen Schritt nach vorne gemacht“, sagt CEO Thomas Bauer. Bei einer Gesamtkonzernleistung von 1.586,1 Mio. Euro kam die Gesellschaft auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 68,35 Mio. Euro, was einem Rückgang von knapp einem Viertel gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert entspricht. Die Dividende kürzt Bauer von 0,15 auf 0,10 Euro je Aktie. Unter Renditegesichtspunkten ist der Titel aber sowieso nicht sonderlich interessant. Trotzdem sieht es aus Börsensicht konstruktiv aus. Jedenfalls hat der Aktienkurs des in Schrobenhausen ansässigen Unternehmens zuletzt deutlich an Höhe gewonnen und kratzt an der Marke von 15 Euro. Die Spekulation von boersengefluester.de HIER ist also voll aufgegangen – freilich mit kräftiger Unterstützung des Gesamtmarkts. Nun kommt es darauf an, dass Bauer auf Kurs bleibt und seine Prognose für 2017 einlöst. Die sieht nämlich ganz ansprechend aus und bewegt sich etwa auf den eigentlich schon für 2016 erwarteten Bahnen: Demnach will Bauer bei einem EBIT von rund 75 Mio. Euro auf einen Überschuss in einer Bandbreite zwischen 23 und 28 Mio. Euro kommen. Das würde auf ein Ergebnis je Aktie von 1,34 bis 1,63 Euro hinauslaufen. Zur Einordnung: Die Analysten rechnen durchschnittlich „nur“ mit einem Ergebnis je Aktie von rund 1,25 Euro für 2017. Nicht abschrecken lassen sollten sich Anleger dabei von dem für Mitte Mai 2017 angesetzten Q1-Bericht – im Auftaktviertel schreibt das Unternehmen traditionell roten Zahlen. Bewertungstechnisch das größte Hemmnis bleibt die enorme Netto-Finanzverschuldung (inklusive Pensionsrückstellungen) von fast 808 Mio. Euro. Das macht die Aktie anfällig für Veränderungen im Zinsumfeld. Summa summarum sieht es aber so aus, als ob die Bauer-Aktie genügend Power hat, um den Kursanstieg der vergangenen Monaten fortzusetzen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 1.667,86 | 1.589,09 | 1.470,92 | 1.343,24 | 1.433,07 | 1.630,14 | 1.698,19 | |
EBITDA1,2 | 182,55 | 198,62 | 123,05 | 165,25 | 153,46 | 60,52 | 209,81 | |
EBITDA-Marge3 | 10,95 | 12,50 | 8,37 | 12,30 | 10,71 | 3,71 | 12,36 | |
EBIT1,4 | 89,57 | 100,06 | 22,48 | 55,54 | 36,03 | -68,02 | 95,23 | |
EBIT-Marge5 | 5,37 | 6,30 | 1,53 | 4,13 | 2,51 | -4,17 | 5,61 | |
Jahresüberschuss1 | 3,67 | 24,09 | -36,55 | -8,22 | 3,99 | -94,02 | 7,48 | |
Netto-Marge6 | 0,22 | 1,52 | -2,48 | -0,61 | 0,28 | -5,77 | 0,44 | |
Cashflow1,7 | 183,33 | 147,44 | 168,88 | 168,15 | 82,92 | 100,99 | 150,85 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,16 | 1,32 | -2,17 | -0,48 | -0,02 | -3,66 | 0,14 | |
Dividende8 | 0,10 | 0,10 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |