Zugegeben: Nach dem schwachen Verlauf des ersten Halbjahrs, hätten die Schumag-Zahlen für das Gesamtjahr 2015/16 (30. September) noch deutlich schlechter ausfallen können. Insgesamt bleibt die Situation für den Hersteller von Präzisionsteilen aus Metall – vorwiegend für den Einsatz im Bereich Dieselmotoren – „nicht einfach“, wie der Vorstand der Aachner im neuen Geschäftsbericht selbst einräumen muss. Bei Erlösen von 4476 Mio. Euro blieb ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,26 Mio. Euro stehen. Im Vorjahr kam Schumag noch auf ein EBIT von 3,32 Mio. Euro. „Trotz einer verbesserten Liquiditätssituation können Neuinvestitionen in moderne Maschinen weiterhin nicht im erforderlichen Umfang vorgenommen und strukturelle Anpassungsmaßnahmen nur in begrenztem Umfang eingeleitet werden“, lautet die wenig ermutigende Selbsteinschätzung der des Aachener Traditionsunternehmens. Eine Publikumsgesellschaft wie zu Bacbcock-Zeiten ist Schumag aber längst nicht mehr. Im Streubesitz befinden sich nur gut 13 Prozent der vier Millionen Aktien. Mehrheitsinvestor ist Meibah International aus China. Die gesamte Marktkapitalisierung beträgt nicht einmal 8 Mio. Euro. Gemessen an den Größenordnungen von Schumag normalerweise ein Witz. Für 2016/17 stellt das Management Erlöse zwischen 48 und 49 Mio. Euro sowie eine „nennenswerte Verbesserung“ des EBIT in Aussicht. Das ausgewiesene Eigenkapital beträgt noch 5,8 Mio. Euro. Doch wie gesagt: Die Lage ist schwierig, der Maschinenpark veraltet und Diesel-Technologie auch keine Lösung für die Ewigkeit. Per saldo ergibt sich daraus wohl höchstens eine Halten-Einschätzung.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Auf die knackige Investmentstory inklusive TecDAX-Fantasie von KPS hat boersengefluester.de gleich mehrfach hingewiesen (zuletzt etwa HIER). Mit Recht: Die Performance des Beratungs- und IT-Unternehmens kann sich wirklich sehen lassen. Mittlerweile steigt allerdings die Gefahr, dass der Notiz womöglich schon vor einer Berücksichtigung durch die Indexhüter ganz allmählich die Puste ausgeht. So ambitioniert ist die Bewertung des Small Caps. Nachdem KPS im Geschäftsjahr 2015/16 (30. September) bei Erlösen von 144,93 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 22,26 Mio. Euro kam, stellt der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr Umsätze von rund 160 Mio. Euro sowie ein EBIT von 25 Mio. Euro in Aussicht. Selbst wenn die Gesellschaft aus Unterföhring bei München nicht unbedingt für besonders forsche Prognosen bekannt ist und im Jahresverlauf lieber noch einmal nachlegt – hier hatte sich boersengefluester.de einen Zacken mehr erwartet.
Immerhin kommt KPS – nach Abzug des Netto-Finanzguthabens von 12,6 Mio. Euro – auf einen Unternehmenswert von fast 615 Mio. Euro. Das ist nahezu das 25fache des für 2016/17 zu erwartenden EBIT – eine ziemlich sportliche Relation. Nicht mehr punkten kann KPS auch in Sachen Dividende: Die zur Hauptversammlung am 7. April 2017 auf die Agenda gesetzte Ausschüttung von 0,33 Euro je Aktie (Vorjahr: 0,30 Euro) steht beim jetzigen Kurs nur noch für eine Rendite von knapp zwei Prozent. Kein Vergleich mit früheren Zeiten, als KPS zu den attraktivsten Dividendenpapieren aus dem Spezialwertebereich gehörte. Womöglich poliert der Vorstand hier zwar noch einmal in Form von Berichtigungsaktien nach – wie im Vorjahr, als es für je zehn alte Aktien zusätzlich eine neues Papier gab. Aber auch das wäre nur eine kosmetische Operation und würde nichts an der eigentlichen Bewertung ändern. Um es klar zu sagen: KPS ist eine super Firma mit hochwertiger Bilanz. Zum Neueinstieg rät boersengefluester.de auf dem jetzigen Niveau von 16,80 Euro aber nicht mehr.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 160,30 | 172,22 | 180,66 | 166,45 | 157,98 | 179,53 | 177,77 | |
EBITDA1,2 | 26,41 | 20,02 | 22,55 | 22,68 | 21,65 | 21,65 | 7,81 | |
EBITDA-Marge3 | 16,48 | 11,62 | 12,48 | 13,63 | 13,70 | 12,06 | 4,39 | |
EBIT1,4 | 24,76 | 16,59 | 18,80 | 14,11 | 13,41 | 14,31 | 0,03 | |
EBIT-Marge5 | 15,45 | 9,63 | 10,41 | 8,48 | 8,49 | 7,97 | 0,02 | |
Jahresüberschuss1 | 19,80 | 9,83 | 12,19 | 8,14 | 8,73 | 9,55 | -1,25 | |
Netto-Marge6 | 12,35 | 5,71 | 6,75 | 4,89 | 5,53 | 5,32 | -0,70 | |
Cashflow1,7 | 16,79 | 17,85 | 23,98 | 22,04 | 17,38 | 15,46 | 9,25 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,53 | 0,26 | 0,33 | 0,22 | 0,23 | 0,26 | -0,03 | |
Dividende8 | 0,35 | 0,35 | 0,17 | 0,17 | 0,19 | 0,10 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Baker Tilly |