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Aktuell zu Ihren Aktien: Rocket Internet, Compleo Charging Solutions, H&R

[sws_green_box box_size=”640″]An dieser Stelle kommentieren wir aktuelle Firmenmeldungen und weisen auf interessante Kursentwicklungen, Gerüchte oder Daten für den Gesamtmarkt hin. Dazu gibt es Tipps von Analysten zu Aktien aus dem Small-Cap-Sektor.[/sws_green_box]

 

Es gibt wohl kaum eine heimische Finanzwebseite, die so häufig über Delistings aus dem Spezialwertebereich berichtet wie boersengefluester.de. Unsere tabellarische Aufstellung der bisherigen Delistings seit 2014 ist eine Art Basisquelle, die längst auch in etlichen Diplom- und Bachelorarbeiten zitiert wird. Kaum ein Delisting hat jedoch so viele Schlagzeilen produziert wie der angekündigte Börsenrückzug von Rocket Internet aus dem Prime Standard, der nun auf den 30. Oktober 2020 terminiert wurde. Viele der Geschichten rund um die Delisting-Motive der Samwer-Brüder waren schön zu lesen und strotzten nur so vor Hintergrundinfos. Eine – freilich nicht ganz unwichtige Sache – ist jedoch fast immer falsch interpretiert worden. Ein Delisting heißt nicht, dass es das Unternehmen nicht mehr gibt und man als Aktionär, sofern man die Offerte ausgeschlagen hat, plötzlich ein wertloses Papier besitzt. Schließlich wird der Börsenhandel in den allermeisten Fällen fortgesetzt – und zwar über regionale Freiverkehre wie zum Beispiel Hamburg. Das dürfte auch bei Rocket Internet der Fall sein. Mal abgesehen vom meist deutlich kleiner werdenden Börsenumsatz und eventuell ungünstigen Spannen zwischen An- und Verkaufskursen: Es besteht überhaupt keine dringende Notwendigkeit, die Aktie von Rocket Internet noch auf den letzten Drücker zu verkaufen! Etwas ganz anderes ist die Notizeinstellung nach einem Squeeze-out, bei dem die verbliebenen Rest-Aktionäre tatsächlich herausgequetscht werden. Aber auch gilt: Zum Delisting-Angebot von 18,57 Euro können wir uns einen solche Maßnahme, so sie denn überhaupt kommt, nicht vorstellen. Immerhin beträgt allein der Buchwert der Rocket-Aktie mehr als 29 Euro.

 

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Das hatten sich wohl alle Beteiligten komplett anders vorgestellt: Gleich der erste offizielle Aktienkurs von Compleo Charging Solutions nach dem IPO am 21. Oktober lag um gut zehn Prozent unter dem Ausgabepreis von 49 Euro. Dabei hätte es noch schlimmer kommen können, denn der am Ende gewählte Emissionskurs bewegte sich noch am unteren Ende der vor dem Börsenstart von den Banken genannten Spanne von 44 bis 59 Euro. Immerhin hat sich die Notiz des Anbieters von Ladesäulen für Elektrofahrzeuge mittlerweile berappelt hat und rangierte mit 49,50 Euro zwischenzeitlich sogar leicht oberhalb des Emissionskurses. Dazu beigetragen hat eine Meldung der Dortmunder, wonach ein bestehender Kunde einen mehrjährigen Auftrag mit einem Volumen von bis zu 8,7 Mio. Euro erteilt hat. Etwa 40 Prozent davon – also knapp 3,5 Mio. Euro – sollen noch im Abschlussquartal des laufenden Jahres abgerufen werden. Noch müssen Anleger aber deutlich weiter in die Zukunft schauen, um die Bewertung der im Prime Standard gelisteten Aktie als attraktiv zu empfinden.

So beträgt die Marktkapitalisierung beim gegenwärtigen Kurs von 48,60 Euro immerhin mehr als 166 Mio. Euro. Das wiederum entspricht mehr als dem Fünffachen der von boersengefluester.de erwarteten Erlöse für 2020 und etwa dem 3,7fachen des durch die Ausgabe neuer Aktien signifikant erhöhten Buchwerts. Zur Einordnung: Zum Halbjahr 2020 machte das Eigenkapital gerade einmal 2,92 Mio. Euro – entsprechend 21,9 Prozent der Bilanzsumme – aus. Durch das IPO flossen Compleo brutto jetzt aber 44 Mio. Euro zu, so dass der europäische Wachstumskurs finanziell erst einmal untermauert ist. „Perspektivisch wollen wir aber natürlich auch wieder operativ schwarze Zahlen schreiben“, sagt Co-CEO Georg Griesemann im Interview auf boersengefluester.de (HIER). Summa summarum bietet Compleo zunächst einmal eine knackige Investmentstory, auch wenn das reine Hardwaregeschäft auf die lange Sicht durch zunehmenden Wettbewerb im Markt für Ladeinfrastruktur eher immer anspruchsvoller wird. Eine kleine Depotposition in der Aktie kann aber trotzdem nicht schaden.

 

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Unterm Strich blieb bei H&R im dritten Quartal 2020 zwar noch ein Verlust von 1,2 Mio. Euro stehen, verglichen mit dem Vorjahresminus von 6,0 Mio. Euro sieht die Lage bei dem Spezialraffinerie-Unternehmen jedoch wieder deutlich entspannter aus. Auf Neun-Monats -Sicht kommt H&R demnach auf einen Verlust von 14,8 Mio. Euro – hauptsächlich bedingt durch den saftigen Fehlbetrag im zweiten Quartal 2020. Positiv ist jedoch, dass die Gesellschaft – wie sie selbst betont – „zum Ende des dritten Quartals 2020 eine deutlich verbesserte Absatz- und Ergebnisentwicklung zu verzeichnen“ hat. Für das Gesamtjahr bleibt es trotzdem bei der Prognose, wonach ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von bis zu 45 Mio. Euro zu erwarten ist. Zum Vergleich: Nach neun Monaten kommt H&R auf ein EBIDA von 30,70 Mio. Euro. Den kompletten Bericht wird die Gesellschaft am 13. November vorlegen. Boersengefluester.de hatte erst kürzlich (HIER) auf den Spezialwert hingewiesen. Die Aktie ist moderat bewertet und auf Sicht von zwölf Monaten attraktiver, als es die gegenwärtigen Zahlen vermuten lassen – so jedenfalls unsere Einschätzung. Ausblenden müssen potenzielle Investoren freilich den gruseligen Chart.

 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.