Eine interessante Entwicklung zeichnet sich bei der Pittler Maschinenfabrik (WKN: 692500) ab. Die zum Imperium der als eher verschlossen geltenden Rothenberger-Gruppe gehörende Gesellschaft hat eine bewegte Vergangenheit mit mehreren Insolvenzen hinter sich. Nun soll die zuletzt eher aus der Vermietung von Immobilien und Maschinenparks bestehende Geschäftstätigkeit ausgeweitet werden. Laut dem gerade vorgelegten Konzernabschluss für 2012 (!) ist es beabsichtigt, „profitable kleine und mittelständische Unternehmen aus der Werkzeugmaschinenbaubranche sowie Zulieferer aus der Automobilbranche zu erwerben.“ Wesentliches Investment sind bislang die Anfang 2013 von der Fritz Werner Werkzeugmaschinen International übernommenen Anteile an der SWS Spannwerkzeuge GmbH aus dem hessischen Schlüchtern. Mitte 2013 wurde eine Finanzierungsrunde durchgeführt, die bei Pittler für einen Mittelzufluss von rund 1,5 Mio. Euro sorgte. Gegenwärtig ist das Kapital in 1,8 Millionen Aktien unterteilt. Dementsprechend beträgt der Börsenwert zurzeit gerade einmal 6,5 Mio. Euro. 76,78 Prozent davon sind der Günter Rothenberger Beteiligungen GmbH aus Frankfurt zuzurechnen. Den für 2013 zu erwartenden Umsatz veranschlagt das Management auf rund 4,2 Mio. Euro. Für 2014 rechnet der Vorstand aus möglichen Unternehmenserwerben und organischem Wachstum mit einem weiteren Erlösanstieg. Interessant ist Pittler für die Strategen aus der Rothenberger-Gruppe insbesondere durch die stattlichen Verlustvorträge von fast 9 Mio. Euro per Ende 2012. Am 28. März 2014 findet die nächste Hauptversammlung statt. Ein Publikumswert ist Pittler sicher nicht. Andererseits kann man den Titel durchaus auf die Watchlist nehmen und schauen, was sich hier tut. Hinweis: Noch zählt das Papier nicht zum Coverage-Universum DataSelect von boersengefluester.de.
Spektakuläres Kursziel für InVision: Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben sich erstmalig die Aktie des Anbieters von cloudbasierter Software für den Personaleinsatz in Call Centern vorgenommen und trauen dem Papier auf Basis ihrer Schätzungen für 2016 einen fairen Wert von 63 Euro zu. Auf diesem Niveau käme der Titel dann auf ein KGV von 15,5. Dementsprechend kalkulieren die Wertpapierexperten für 2016 mit einem Ergebnis je Aktie von 4,05 Euro. Für 2015 rechnet Analyst Lars Dannenberg mit 2,82 Euro, im laufenden Jahr erwartet er einen Gewinn pro Anteilschein von 1,72 Euro. „Am besten ist, dass die einzigartige Produktausrichtung von InVision am Kapitalmarkt noch weitgehend unbekannt ist, da die Gesellschaft ihre drei Jahre dauernde Transformation vom herkömmlichen Lizenzgeschäft zu einem cloudbasierten Modell erst kürzlich abgeschlossen hat“, sagt Dannenberg. Am 18. Februar legt das Unternehmen aus Ratingen einen ersten Überblick für 2013 vor: Hauck & Aufhäuser rechnet bei Erlösen von 13,7 Mio. Euro mit einem operativen Ergebnis von 1,7 Mio. Euro. An der Börse verfehlte die knackige Studie ihre Wirkung nicht. Der Kurs von InVision zog in der Spitze bis auf 39,50 Euro an. Damit näherte er sich bereits den 42,50 Euro, die Hauck & Aufhäuser auf Basis der Schätzungen für 2015 als fairen Wert ansieht.
Aus dem langfristigen Abwärtstrend nach oben ausgebrochen ist der Kurs von Cor & FJA. Boersengefluester.de hatte bereits Anfang des Jahres auf den zu erwartenden Turnaround des Anbieters von Standardsoftware für Lebensversicherer hingewiesen (HIER). Nun hat die Gesellschaft aus Leinfelden-Echterdingen erste Zahlen für 2013 vorgelegt. Demnach hat Cor & FJA bei 132 Mio. Euro Umsatz das avisierte ausgeglichene Ergebnis beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreicht. Unterm Strich werden freilich noch tiefrote Zahlen stehen. Für 2014 stellt Vorstandschef Christian Hofer Erlöse von 100 Mio. Euro sowie ein EBITDA von rund 11 Mio. Euro in Aussicht. Wichtig: Der Umsatzrückgang hängt mit dem Verkauf des Segments Banking sowie der nicht mehr konsolidierten Beteiligung an der Managementberatungsgesellschaft Plenum. Ergebnismäßig liegt die Gesellschaft nördlich der Erwartungen der Analysten, die bei gut 9 Mio. Euro für das EBITDA gelegen haben. Ende 2013 hatte Cor & FJA über IBM einen Großauftrag von der AXA Deutschland mit einem Gesamtvolumen von 40 Mio. Euro über fünf Jahre ergattert. Boersengefluester.de traut dem Small Cap weiterhin eine gute Performance zu. Noch immer wird der Titel mit einem Abschlag zum Buchwert gehandelt und auch das KGV ist mit rund elf relativ moderat. Nun kommt es allerdings darauf an, dass Cor & FJA den erhofften Ergebnisumschwung in den kommenden Quartalen auch tatsächlich mit harten Zahlen unterlegt.
Sonderlich viel Freude hatten die Aktionäre von Vtion an ihrem Investment bislang nur ganz selten. Allein in den vergangenen zwölf Monaten verlor der Anteilschein des Anbieters von Mobilfunk-Datenkarten und Netzwerkkameras um ein Drittel an Wert. Wirklich zu überzeugen wissen auch die vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr nicht. Bei einem Umsatzrückgang um knapp 21 Prozent auf 59,95 Mio. Euro knickte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 26,5 Prozent auf rund 5,03 Mio. Euro ein. Damit bringen es die Chinesen auf eine operative Rendite von 8,4 Prozent. In Aussicht gestellt hat der Vorstand zuletzt allerdings Erlöse zwischen 60 und 70 Mio. Euro sowie eine EBIT-Marge von acht bis zehn Prozent. Für das laufende Jahr kalkuliert Vtion mit Umsätzen von mindestens 60 Millionen Euro und einem konstanten EBIT. Dem steht ein Börsenwert von knapp 41 Mio. Euro entgegen. Das klingt zunächst einmal sehr moderat. Zudem gilt Vtion in den Kategorien „Kurs-Buchwert-Hits“ und „Cash-Könige“ traditionell ganz vorn. In der Börsenszene gibt es allerdings erhebliche Zweifel, ob die liquiden Mittel von zuletzt knapp 124 Mio. Euro im Ernstfall tatsächlich zu mobilisieren wären. Interessant wird, wie sich Vtion hinsichtlich der Dividende entscheiden wird. Zuletzt nannte die Gesellschaft eine Ausschüttungsquote von 15 Prozent auf den Nettogewinn als Zielgröße. Nach den Schätzungen von boersengefluester.de könnte das für 2013 auf eine Dividende von 0,05 Euro je Anteilschein – entsprechend 2,3 Prozent Rendite – hinauslaufen. Ein echter Kaufgrund wäre allerdings auch das nicht.
Die bereits in unserem Beitrag von Ende Januar (den Artikel finden Sie HIER) über bet-at-home.com avisierte Studie von Hauck & Aufhäuser ist nun erschienen. Die Hamburger Wertpapierexperten kommen in ihrer 36 Seiten umfassenden Analyse zu dem Schluss, dass die Aktie des Online-Wettanbieters kaufenswert ist. Das Kursziel siedelt Hauck & Aufhäuser bei immerhin 52 Euro an, was einen Aufschlag von rund 36 Prozent auf den aktuellen Kurs bedeutet. Interessant: Auch die Experten von Hauck & Aufhäuser gehen davon aus, dass bet-at-home.com im laufenden Jahr – trotz des Werbegroßereignisses Fußball-WM – nur moderat weniger verdienen wird als 2013. Die Gewinnschätzungen je Aktie für 2013 bis 2015 lauten: 3,14 Euro, 2,87 Euro und 3,06 Euro. Damit kommt der Titel auf ein 2015er-KGV von 12,5. In der Vergangenheit hatten deutlich erhöhte Marketingbudgets in Jahren mit einer Fußball-WM oder Europameisterschaft häufig den Gewinn spürbar schmelzen lassen. Boersengefluester.de traut der Aktie von bet-at-home.com weiterhin eine erkleckliche Performance zu.