Dichtes Gedränge an der DAX-Spitze: Nach der zuletzt starken Performance ist der Pharmakonzern Bayer mit einem Börsenwert von 88,069 Mrd. Euro zurzeit wieder das wertvollste börsennotierte deutsche Unternehmen. Auf dem zweiten Platz folgt Siemens mit einer Marktkapitalisierung von 85,880 Mrd. Euro. Der langjährige Spitzenreiter Volkswagen kommt derzeit auf einen gesamten Wert (Stämme plus Vorzüge) von „nur“ noch 81,137 Mrd. Euro. Grund: In den vergangenen drei Monaten ist die Vorzugsaktie von VW um rund zehn Prozent zurückgefallen. Auf den weiteren Rängen folgen nach Berechnungen von boersengefluester.de SAP mit einem Wert von 73,538 Mrd. Euro sowie der Chemiekonzern BASF mit 70,727 Mrd. Euro Kapitalisierung. Am unteren Ende tummeln sich unverändert Lanxess (4,384 Mrd. Euro), K+S (4,679 Mrd. Euro) sowie die Lufthansa (6,679 Mrd. Euro). Zum Vergleich: Der immer wieder als DAX-Kandidat gehandelte – zuletzt aber erneut gescheiterte – Medienkonzern ProSiebenSat.1 bringt 7,208 Mrd. Euro auf die Waagschale. Maßgeblich für die Berechnung der DAX-Platzierung ist, neben dem Handelsumsatz, aber nur der Teil der Papiere, der dem Streubesitz zuzurechnen ist. Und hier schneiden K+S und Lanxess einfach besser ab.
Als goldrichtig hat sich unsere Entscheidung erwiesen, bei der jüngsten Kursschwäche der Pittler Maschinenfabrik von Ende August nicht gleich in Panik zu verfallen und den Titel zum Verkauf zu stellen. Mittlerweile hat sich die Notiz des Micro Caps beinahe vollständig von dem Rücksetzer erholt. Boersengefluester.de hatte sich mehrfach in der Szene über mögliche Gründe für die Kursdelle umgehört – ohne Ergebnis. Nun lassen zwei Aktienkäufe von Großaktionär und Aufsichtsratsmitglied Günter Rothenberger aufhorchen. Über seine gleichnamige GmbH erwarb der umtriebige Rothenberger in zwei Transaktionen insgesamt 18.730 Pittler-Aktien. Kostenpunkt: knapp 59.000 Euro. Das ist ein positives Signal. Pittler stand lange Zeit mit dem Rücken zur Wand. Zurzeit wird die Gesellschaft aber wieder mit Leben gefüllt. Mittelfristig dürfte der Beteiligungskreis weiter vergrößert werden. Die Gesellschaft ist – abgesehen vom Immobilienbesitz – überwiegend im Bereich Werkzeugmaschinen tätig. Mit Abstand die wichtigste Beteiligung ist das Engagement bei der SWS Spannwerkzeuge. Ein wesentliches Asset sind allerdings auch die hohen Verlustvorträge. Für das laufende Jahr stellt der Vorstand einen Überschuss von rund 400.000 Euro in Aussicht. Doch Vorsicht: Angesichts einer Marktkapitalisierung von gerade einmal 6 Mio. Euro kommt der Titel nur für sehr erfahrene und langfristig orientierte Anleger in Betracht. Zudem sollten Investoren – mit Blick auf eine aussagekräftige und ansprechende Homepage oder eine aktive Kommunikation Richtung Kapitalmarkt – besser schmerzfrei sein.
Die Aktie von GfK zählt zu den großen Enttäuschungen aus dem SDAX. Allein seit Jahresbeginn hat der Anteilschein des Marktforschungsunternehmens um rund ein Viertel an Wert eingebüßt. Doch allmählich sollte sich die Phase der schlechten Zahlen im Zuge des selbst auferlegten Transformationsprozesses Richtung Digitalisierung und Konzentration auf profitable Geschäftsfelder dem Ende neigen. Ab 2015 dürften die Ergebnisse wieder spürbar anziehen, wenngleich auch nicht in dem ursprünglich mal erwarteten Tempo. Immerhin: Bei rund 30 Euro scheint die Notiz erneut einen Bodenbildungsversuch zu starten. Ende 2011 hatte sich diese Region schon einmal als tragfähig erwiesen. Die jüngsten Kursziele der Analysten bewegen sich zwischen grob 38 und 42 Euro. Das KGV auf Basis der 2015er-Gewinnschätzung von boersengefluester.de – die weit unterhalb des Konsens liegt – beträgt nur rund 13. Mutige Investoren spekulieren hier mit ersten Positionen auf einen Trendwechsel.
Wohl nur wenige Aktien haben einen derart traumhaften Langfristchart wie Eurofins Scientific. Die früher mal im Neuen Markt gelistete Prüfungsgesellschaft aus Frankreich hat allein in den vergangenen fünf Jahren um rund 470 Prozent an Wert gewonnen. Als Kurstreiber haben sich dabei immer wieder die zahlreichen Lebensmittelskandale erweisen. Aber Eurofins ist in vielen Bereichen als Testgesellschaft aktiv – von der Pharmabranche bis hin zu forensischen Untersuchungen. Seit dem Höchstkurs von gut 240 Euro Mitte Juni 2014 hat die Notiz jetzt allerdings den Rückwärtsgang eingelegt. Noch nichts dramatisches, aber immerhin: Der Aktienkurs ist zwischenzeitlich bis deutlich unter 200 Euro gerutscht. Ein Signal für Neueinsteiger ist das unserer Meinung jedoch noch nicht. Der gesamte Börsenwert beträgt gut 2,96 Mrd. Euro. Das entspricht etwas mehr als dem Doppelten des für 2014 erwarteten Umsatzes von 1,4 Mrd. Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) siedelt Firmenlenker Gilles Martin für das laufende Jahr bei 250 Mio. Euro an. Daraus ergibt sich ein sportliches Multiple von knapp zwölf auf das EBITDA. Langfristanleger werden sich daran wohl kaum stören. Dennoch: Die hohe Bewertung macht den Titel zunehmend anfälliger für Korrekturphasen.