[sws_green_box box_size=”585″]An dieser Stelle kommentieren wir aktuelle Unternehmensmeldungen und weisen auf interessante Kursentwicklungen oder Daten für den Gesamtmarkt hin. Dazu gibt es Einschätzungen von Analysten zu Einzelaktien. Die Auswahl erfolgt rein subjektiv und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.[/sws_green_box]
Zu welcher Kursdynamik die Aktie von Phoenix Solar im Stande ist, zeigte sie Anfang April. Innerhalb von nur drei Wochen schoss die Notiz des Solarprojektierers von 2 auf 4 Euro in die Höhe. Die Anleger rieben sich verwundert die Augen, denn die Zahlen für 2014 waren alles andere als ermutigend. Immerhin: Neuvorstand Tim P. Ryan – ein früherer Q-Cells-Manager – stellte für das laufende Jahr Erlöse zwischen 140 und 160 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in einer Range von 1 bis 3 Mio. Euro in Aussicht. Bereits im November 2014 hatte die Gesellschaft aus dem bayerischen Sulzemoos mitgeteilt, dass die Finanzierung des Geschäfts bis September 2016 sichergestellt sei. Im nun vorgelegten Bericht zum Auftaktquartal nennt Phoenix Solar nun den „Einstieg eines neuen, größeren Aktionärs” als einen Grund für den rasanten Kursanstieg. Weitere Details gab es zunächst nicht. Laut einer nun veröffentlichten Stimmrechtsmitteilung muss es ich aber um den Münchner Marketingexperten Volker Wiewer handeln, der mittlerweile 4,39 Prozent der Aktien von Phoenix Solar hält. Ob Wiewer weiter aufstocken will oder gar einen geschäftlichen Einfluss ausüben will, ist offen. Derweil sieht das Zahlenwerk noch ziemlich trübe aus. Bei einem Erlösminus von fast einem Viertel auf 4,95 Mio. Euro verschlechterte sich das EBIT um 365.000 Euro auf minus 2,60 Mio. Euro. Der Umsatzrückgang hängt allerdings maßgeblich mit den per Oktober 2014 an SMA Solar Technology verkauften europäischen Aktivitäten im Bereich Betriebsführung und -wartung (O&M) zusammen.
Ansonsten brauchen Anleger viel Vertrauen. „Unsere neu gewonnenen, großen Projekte in den USA laufen jetzt an, das wird sich in Umsatz und Ergebnis des laufenden und der kommenden Quartale erfreulich niederschlagen”, sagt Ryan. Nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig ist der Blick in die Bilanz. Das Eigenkapital auf Konzernebene ist mit minus 1,58 Mio. Euro noch immer tiefrot. Innerhalb der Phoenix Solar AG schmolz die Quote von 20,0 auf 16,7 Prozent. Knackpunkt bleiben die immensen langfristigen Finanzverbindlichkeiten von zuletzt 41,3 Mio. Euro. Das heißt: Selbst wenn Phoenix Solar auf ein positives EBIT in der prognostizierten Range kommt. Das negative Finanzergebnis von vermutlich knapp 5 Mio. Euro frisst den Ertrag mehr als auf. Unterm Strich wird das frühere TecDAX-Unternehmen also auf absehbare Zeit negativ bleiben. Perspektivisch kommt Phoenix Solar wohl kaum um eine kräftige Barkapitalerhöhung herum. Der Erfolg einer solchen Maßnahme hängt wiederum vom Kursniveau der Aktie und damit der Ertragskraft ab. Eine schwierige Gemengelage. Gegenwärtig ist der Small Cap mit 27,7 Mio. Euro kapitalisiert. Gemessen an der Höhe des Umsatzes wirkt das zunächst wie ein Witz. Wenn das für eine Gesellschaft wie Phoenix Solar stattliche Erlösniveau von 150 Mio. Euro aber nicht ausreicht, um auch unterm Strich schwarze Zahlen zu schreiben, wird die Relation mehr als verständlich. Per saldo ist das Chance-Risiko-Verhältnis bei dem Nebenwert maximal ausgeglichen. Die Analysten von Oddo Seydler haben derweil ihr Kursziel von 2,40 Euro bestätigt – die Einschätzung jedoch von Kaufen auf Halten heruntergestuft.
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Eine sonderlich große Überraschung ist es nicht. Nun ist es aber zumindest offiziell: Auf der Tagesordnung von Tomorrow Focus zur Hauptversammlung am 16. Juni 2015 gibt es keinen Dividendenvorschlag. Nach drei Jahren in Folge mit jeweils 0,06 Euro Dividende je Aktie steht für 2014 also eine Nullrunde an. Das ist nicht unbedingt ein gute Nachricht, aber auch nicht sonderlich tragisch. Ein Renditetitel ist der Internetwert ohnehin nicht. Am 13. Mai werden die Münchner zunächst ihre Daten für das Auftaktquartal 2015 veröffentlichen. Im Zentrum des Interesses werden dabei aber wohl kaum die nackten Zahlen stehen. Schließlich steht Tomorrow Focus vor enormen Veränderungen: Der erst Anfang 2013 als Vorstandschef an Bord gekommene Toon Bouten verlässt die Gesellschaft bereits wieder. Einen Nachfolger hat das mehrheitlich zu Burda Digital gehörende Unternehmen noch nicht präsentiert. Für einen kräftigen Kursschub hatte zuvor die Ankündigung von Tomorrow Focus gesorgt, sich künftig auf das Reisesegment mit der Vorzeigetochter holidaycheck.de zu konzentrieren. Für das Segment „Subscription” mit Webseiten wie ElitePartner oder dem Ärtzte-Bewertungsportal Jameda werden strategische Partner gesucht. Die publizistischen Angebote wie Focus Online, Netmoms oder Huffington Post werden hingegen an Burda verkauft. Umgesetzt werden soll die Transaktion im zweiten Quartal 2015. Zurzeit konsolidiert der Aktienkurs von Tomorrow Focus ein wenig – allerdings auf spürbar erhöhtem Niveau oberhalb von 5 Euro. Die Analysten von HSBC trauen dem Papier Kurse bis 6,50 Euro zu. Hauck & Aufhäuser nennt sogar ein Ziel von 7 Euro. Der Titel bleibt also überdurchschnittlich interessant.
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