Von 50 auf knapp 28 Euro korrigierte der Aktienkurs des Raumfahrt- und Technologie-Unternehmens OHB im vergangenen halben Jahr. Nun lotet die Notiz aber wieder vorsichtig den Nordkurs aus. Die für einige Investoren als enttäuschend aufgenommen Aussagen zum Gesamtjahr 2018 – 1 Mrd. Euro Gesamtleistung sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 47 Mio. Euro – scheinen also verdaut zu sein. Gleiches gilt für die zwischenzeitlichen Unruhen rund um das mittlerweile erfolgte Engagement des streitbaren US-Investors Guy Wyser-Pratte. So gesehen könnte sich für Privatanleger, die bislang bei OHB nur an der Seitenlinie gestanden haben, eine gute Einstiegsgelegenheit ergeben. Die Kursziele der Analysten liegen im Schnitt bei knapp 40 Euro – mit Extremwerten zwischen 50 und 30 Euro. Der Börsenwert beträgt zurzeit rund 522 Mio. Euro. Den Halbjahresbericht legen die Bremer am 9. August 2018 vor. Größter Aktionär mit einem Anteil von annähernd 70 Prozent ist die Familie um den Vorstand Marco Fuchs. Geeignet ist das Papier allerdings eher für risibereite Anleger, die keinen gesteigerten Wert auf überdurchschnittlich hohe Dividendenrenditen legen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 825,89 | 976,55 | 1.004,62 | 880,32 | 905,00 | 944,52 | 1.047,80 | |
EBITDA1,2 | 58,81 | 65,01 | 78,33 | 77,02 | 83,62 | 99,28 | 162,12 | |
EBITDA-Marge3 | 7,12 | 6,66 | 7,80 | 8,75 | 9,24 | 10,51 | 15,47 | |
EBIT1,4 | 44,22 | 47,75 | 49,11 | 41,63 | 47,02 | 63,20 | 125,02 | |
EBIT-Marge5 | 5,35 | 4,89 | 4,89 | 4,73 | 5,20 | 6,69 | 11,93 | |
Jahresüberschuss1 | 27,72 | 28,39 | 25,63 | 19,74 | 27,75 | 32,23 | 85,88 | |
Netto-Marge6 | 3,36 | 2,91 | 2,55 | 2,24 | 3,07 | 3,41 | 8,20 | |
Cashflow1,7 | 34,98 | 60,18 | 22,88 | 44,12 | -17,35 | 9,12 | -61,80 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,34 | 1,44 | 1,47 | 1,20 | 1,58 | 1,86 | 4,10 | |
Dividende8 | 0,40 | 0,43 | 0,00 | 0,43 | 0,48 | 0,60 | 0,60 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |
Irgendwie mit Ansage – aber trotzdem nicht zwingend zu erwarten: So kommt die Prognoseerhöhung von Lotto24 daher. Zwar lässt der EuroJackpot von mehr als 90 Mio. Euro immer mehr Tipper vom großen Glück hoffen und treibt so die Spieleinsätze in die Höhe. Andererseits hat Lotto24 – das Unternehmen vermittelt Lottoscheine von Kunden an die staatlichen Lotteriegesellschaften – regelmäßig betont, dass Phasen mit ungewöhnlich hohen Jackpots auch stets für eine Intensivierung der Marketingaktivitäten genutzt werden. Mit Blick auf das Zahlenwerk der Hamburger prallen damit zwei gegenläufige Effekte aufeinander, deren Endergebnis sich schwer vorhersagen lässt. Fakt ist: Der jetzt von Lotto24 für das zweite Quartal 2018 gemeldete Umsatzanstieg von 72,5 Prozent auf 10,9 Mio. Euro lag deutlich über unseren Erwartungen. Bemerkenswert ist außerdem der Zuwachs an Neukunden von rund 198.000 – nach 66.000 im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Summa summarum blieb trotz der Schaltung teurer TV-Spots nach sechs Monaten 2018 ein um 300.000 Euro verbessertes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 700.000 Euro hängen. Für das Gesamtjahr 2018 kalkuliert die Gesellschaft nunmehr mit einer Steigerung des Transaktionsvolumens (von den Kunden getätigte Spieleinsätze) um 25 bis 30 Prozent. Bislang lag die erwartetet Bandbreite zwischen 15 und 20 Prozent. Bei der Ergebnisprognose bleibt das Management dagegen eher vage: „In Abhängigkeit von den weiteren Rahmenbedingungen – insbesondere der Jackpot-Entwicklung – und den Marketinginvestitionen zur Neukundengewinnung werden sowohl EBIT als auch Periodenergebnis voraussichtlich weiterhin über der Gewinnschwelle liegen“, heißt es offiziell. An der Börse sorgen die Aussagen nochmals für kleinen Kursschub und treiben die ohnehin schon auf Rekordniveau befindliche Notiz erstmals über die Marke von 16 Euro. Auf dieser Höhe bringt es das im Prime Standard notierte Unternehmen auf einen Börsenwert von 387 Mio. Euro. Keine Frage: Lotto24 ist ein Musterbeispiel für Skalierbarkeit und Digitalisierung. Andererseits ist das Papier nun auch schon üppig bewertet. Mehr als eine „Halten“-Einschätzung ist daher für boersengefluester.de gegenwärtig nicht drin.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Was für eine krasse Intraday-Entwicklung: Bis auf 4,90 Euro schoss die Notiz der TTL Beteiligungs- und Grundbesitz-AG am 3. Juli 2018 in der Spitze Richtung Norden. Verglichen mit dem Schlusskurs des Vortags entspricht das einem Kursplus von bis zu 32 Prozent und beförderte den Börsenwert der auf Gewerbeimmobilien spezialisierten Beteiligungsgesellschaft bis auf gut 86 Mio. Euro. Zwar vermochte der Anteilschein des Dauerfavoriten von boersengefluester.de dieses Niveau nicht zu halten und fiel bis auf 4,00 Euro zurück, was einem Plus von immer noch acht Prozent entspricht. Bemerkenswert ist die Performance aber allemal. Schließlich ging sie ohne eine entsprechende Meldung der Münchner einher, die die zwischenzeitliche Kaufpanik erklären würde. Das bestätigte uns der Vorstand von TTL. Und so bleibt wohl einmal mehr nur die Erkenntnis, wie wichtig Limits bei der Orderaufgabe von Spezialwerten sind. Ansonsten bleibt die grundsätzliche Investmentstory bei TTL aber intakt: Die Gesellschaft baut ihr Engagement bei dem Immobilien-Manager GEG kontinuierlich aus und schafft sich über regelmäßige Kapitalmaßnahmen den dafür nötigen finanziellen Unterbau. Mit Abstand größter Aktionär ist Professor Dr. Gerhard Schmidt. Im Streubesitz befinden sich offiziell nur 19,69 Prozent der insgesamt 17.600.000 TTL-Aktien.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,01 | 0,61 | 1,17 | 3,19 | 1,64 | 2,42 | 1,29 | |
EBITDA1,2 | -0,37 | -1,48 | -0,81 | 1,17 | 0,06 | -0,30 | -0,26 | |
EBITDA-Marge3 | -3.700,00 | -242,62 | -69,23 | 36,68 | 3,66 | -12,40 | -20,16 | |
EBIT1,4 | -0,37 | -1,49 | -0,81 | 1,17 | 0,05 | -0,31 | -0,26 | |
EBIT-Marge5 | -3.700,00 | -244,26 | -69,23 | 36,68 | 3,05 | -12,81 | -20,16 | |
Jahresüberschuss1 | 0,86 | 4,14 | 4,81 | 2,63 | 1,69 | -0,89 | -15,05 | |
Netto-Marge6 | 8.600,00 | 678,69 | 411,11 | 82,45 | 103,05 | -36,78 | -1.166,67 | |
Cashflow1,7 | -0,39 | -0,93 | -1,74 | -2,56 | -1,20 | 0,08 | -2,57 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,05 | 0,19 | 0,22 | 0,12 | 0,08 | -0,04 | -0,61 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,24 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Rödl & Partner |
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