Zu den schillerndsten Aktien auf dem heimischen Kurszettel gehört Northern Data. Einen Teil des mitunter schwierigen Rufs in der Investorenszene hat das auf Hochleistungsrechner und Krypto-Mining selbst zu verantworten, etwa durch regelmäßig sehr spät veröffentlichte Geschäftsberichte. Hinzu kommt, dass das komplexe und in Teilen sicher auch nicht übermäßig transparente Businessmodell der Frankfurter von vornherein nicht jedermanns Sache ist. Umso interessanter aber, wie gut gut die Northern Data-Aktie seit dem Spätsommer wieder performt – auch begleitet von positiven Kommentaren namhafter Analysten. Insbesondere die Partnerschaft von Northern Data und NVIDIA kommt gut an und sorgt für anhaltende Fantasie. Nun gibt es überraschende Neuigkeiten: Demnach prüft Northern Data den Verkauf des für die Finanzierung bislang so wichtigen Kypto-Mining-Geschäfts, um sich voll auf den Wachstumstreiber AI-Solutions zu konzentrieren. „Mögliche Erlöse aus einem Verkauf von Peak Mining sollen in die Entwicklung und das Wachstum der eigenen AI-Produktplattform reinvestiert werden“, heißt es offiziell.
Für das laufende Jahr avisiert CEO Aroosh Thillainathan Erlöse zwischen 200 und 240 Mio. Euro sowie ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) im Bereich von 50 bis 80 Mio. Euro. Für 2025 prognostiziert Thillainathan Umsätze in einer Bandbreite von 520 bis 570 Mio. Euro sowie einen Sprung beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf 300 bis 350 Mio. Euro. Krass: An der Börse ist Northern Data (ND) fast 2,1 Mrd. Euro wert. Das entspricht etwa der Kapitalisierung von ThyssenKrupp. Die Analysten von Hauck Aufhäuser Lampe sehen die ND-Aktie aber noch längst nicht ausgereizt und haben zuletzt ein Kursziel von 45 Euro angesetzt. Insgesamt ein hochspekulatives Investment.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,05 | 2,55 | 10,13 | 16,38 | 189,86 | 193,29 | 77,53 | |
EBITDA1,2 | -0,68 | -4,94 | -4,67 | -12,34 | 320,06 | -58,12 | -28,23 | |
EBITDA-Marge3 | -1.360,00 | -193,73 | -46,10 | -75,34 | 168,58 | -30,07 | -36,41 | |
EBIT1,4 | -0,68 | -5,57 | -8,57 | -30,48 | 254,13 | -265,35 | -153,16 | |
EBIT-Marge5 | -1.360,00 | -218,43 | -84,60 | -186,08 | 133,85 | -137,28 | -197,55 | |
Jahresüberschuss1 | -0,70 | -5,60 | -9,27 | -84,26 | 287,16 | -265,76 | -151,06 | |
Netto-Marge6 | -1.400,00 | -219,61 | -91,51 | -514,41 | 151,25 | -137,49 | -194,84 | |
Cashflow1,7 | -0,69 | -4,97 | -6,01 | 183,48 | 88,07 | 0,96 | -17,60 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,01 | -0,10 | -0,17 | -1,58 | 5,37 | -11,16 | -5,22 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Liebhart & Kollegen |
Rein mit Blick auf den Platzierungskurs von 5,10 Euro war die Anfang Oktober 2024 erfolgte Abspaltung der Pentixapharm Holding aus dem Konzernverbund von Eckert & Ziegler sicher noch kein Bravourstück. Immerhin ist die Notiz der auf Radiopharmazeutika spezialisierten Pentixapharm im Tief bis auf 3,40 Euro gefallen. Noch ist es für ein belastbares Fazit aber viel zu früh, auch weil eine sehr bewegliche Anfangsphase des Spin-offs ohnehin zu erwarten war. Schließlich dürfte das Aktionariat in den ersten Börsentagen ordentlich durchgeschüttelt worden sein. Umso wichtiger, dass sich der Kapitalmarkt wieder schnell auf die rein operativen Themen fokussiert. Und hier hat das in Berlin und Würzburg ansässige Unternehmen ein wichtiges Update parat: So hat die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) dem Leitkandidaten Ga68-PentixaFor jetzt den PRIME-Status verliehen und damit die Möglichkeit einer beschleunigten Marktzulassung eröffnet. Grundsätzlich geht es um die Diagnose und später auch Behandlung einer Erkrankung der Nebenniere (Primärer Hyperaldosteronismus, kurz: PA), die bedrohlichen Bluthochdruck zur Folge hat. Pentixapharm bereitet diesbezüglich momentan eine Phase-III-Zulassungsstudie vor, die im Jahr 2025 beginnen soll. Übergeordnetes Ziel ist es, die eigenen Produkte auch in den USA zu vertreiben – freilich nicht in Eigenregie, sondern via Verpartnerung. Für ein vergleichsweise junges Unternehmen ist Pentixapharm Holding schon sehr weit. Zudem ist die Zugehörigkeit zum Ökosystem von Eckert & Ziegler ein enormer Vorteil.