Auf dem mit Spannung erwarteten „Capital Markets Day 2014“ in Hamburg hat Nordex seine neue Langfristplanung vorgestellt. Demnach will der Windkraftanlagenhersteller bis 2017 auf Erlöse von rund 2 Mrd. Euro kommen und die operative Marge auf sieben bis acht Prozent hieven. Das würde auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 140 bis 160 Mio. Euro hinauslaufen. Dem steht ein Börsenwert von gegenwärtig knapp 1.169 Mio. Euro entgegen. Auf Basis der mittleren Spanne wäre die TecDAX-Aktie dann also mit dem 7,8fachen des für 2017 erwarteten EBIT bewertet. Das sieht sehr fair aus, allerdings eben erst auf Basis für 2017. Noch offen ist, in welchem Tempo sich Nordex dem Margenziel annähern kann. Kein Zweifel besteht jedoch daran, dass Vorstandschef Jürgen Zeschky es nicht ernst meint: „Unser Fokus für die nächste Periode liegt ganz klar auf der Verbesserung der Profitabilität.“ Fazit boersengefluester.de: Mit der Planung bis 2017 hat Nordex die Latte auf eine anspruchsvolle Höhe gelegt. Die meisten Analysten dürften bislang vermutlich nicht ganz so zuversichtlich in ihren Berechnungen gewesen sein. Gut möglich, dass einige Experten nun ihre Kursziele leicht überarbeiten werden. Allerdings: Die erste Resonanz an der Börse war nicht gerade von Euphorie geprägt. Die Notiz von Nordex vermochte ihr Niveau von zurzeit knapp 14,50 Euro gerade einmal verteidigen. Kein Wunder: Schließlich gab es Spekulationen im Markt, wonach der Nordex-Vorstand den Capital Markets Day nutzen werde, um auch die Ziele für 2014 ein wenig nach oben zu schrauben. Davon war nun aber nicht die Rede. Auf Sechs-Monats-Sicht halten wir es dennoch für möglich, dass die Nordex-Aktie zurück bis an ihr Juni-Hoch von 17 Euro klettert. Folgerichtig bleibt die Einschätzung auf „Kaufen“.
In einer rund 1300 Wörter umfassenden Pressemitteilung gab Tonkens Agrar – ohne eine einzige Finanzkennzahl zu nennen – seinen Aktionären ein Update zur aktuellen Geschäftsentwicklung und den laufenden Aussichten. Demnach ist für das Wirtschaftsjahr 2013/14 (per Ende Juni) mit einem Ergebnis unter Vorjahr zu rechnen. Das ist allerdings keine Überraschung und deckt sich mit dem bisherigen Ausblick aus dem Sechs-Monats-Bericht. Gar nicht gut an kommt an der Börse allerdings, dass die Gesellschaft aus Sülzetal in Sachsen-Anhalt mit Blick auf die niedrigen Agrarpreise für das Geschäftsjahr 2014/15 (per Ende Juni) von einer spürbaren Ergebnisbelastung ausgeht. Immerhin: Die zuletzt getätigten Investitionen in eine zweite Biogasanlage sowie die neue Kartoffel- und Zwiebelschälanlagen werden für „positive Impulse“ sorgen. Zumindest bei der Biogasanlage werden sich die Effekte aber wohl noch in Grenzen halten, da Tonkens bislang nur „Teilmengen an Strom in das Netz einspeisen“ darf. Grund: „Der lokale Netzbetreiber hat die baulichen Voraussetzungen entgegen den vertraglichen Vereinbarungen noch nicht geschaffen.“ Per saldo sind die gegenläufigen Effekte für Anleger schwer abzuschätzen, daher auch die negative Kursreaktion auf die mit zu vielen Informationen über Weizen, Raps, Kartoffeln, Zwiebeln, Mais und Zuckerrüben gespickte Pressemitteilung. Was fehlt, sind konkrete Zahlen zu Umsatz und Ergebnisgrößen. Ende Oktober will Tonkens Agrar hier nachlegen. Der Aktienkurs befindet sich derweil in einem lupenreinen charttechnischen Abwärtstrend und steuert auf die Marke von 8 Euro zu. Das entspricht exakt der Höhe des von boersengefluester.de berechneten Buchwerts je Aktie. Es besteht also zumindest Hoffnung, dass der Notiz hier eine Stabilisierung gelingen könnte. Daher lautet auch unsere momentane Handlungsempfehlung: Halten.