Zugegeben: In den vergangenen Jahren war mit der Mühlbauer-Aktie kein Blumentopf zu gewinnen. Dabei ist der Hersteller von Spezialmaschinen – etwa zur Produktion von Reisepässen, Halbleiterprodukten, RFID oder Solarzellen – ein piekfeines Unternehmen mit hoher technischer Expertise und weit überdurchschnittlichen Bilanzrelationen. Allerdings bewegt sich die Gesellschaft aus dem knapp 50 Kilometer von Regenburg entfernten Roding in einem wettbewerbsintensiven Umfeld. Zudem läuft das von Großprojekten dominierte Geschäft mit Regierungen oft nicht im Einklang mit dem Quartalsrhythmus der Börsianer. Um langfristig bestehen zu können, hat sich Mühlbauer einer umfassenden Umstrukturierung unterzogen – auch das ging zunächst ins Geld. Mittlerweile will Mühlbauer jedoch wieder auf Expansion umstellen. Für 2014 kalkuliert das Unternehmen mit einer leichten Steigerung des Umsatzes von zuletzt 199,4 Mio. Euro. Die operative Marge soll sich im „hohen einstelligen Prozentbereich“ bewegen – nach knapp 6,6 Prozent im Vorjahr. Gegenwärtig rechnet boersengefluester.de für 2014 mit einem EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von knapp 17 Mio. Euro, was auf ein Ergebnis je Aktie von etwa 0,80 Euro hinauslaufen könnte. Positiv: Zur Hauptversammlung am 7. August 2014 will Mühlbauer erneut eine Dividende von 1,00 Euro pro Anteilschein auskehren. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 19,95 Euro entspricht das einer Rendite von erklecklichen 5,0 Prozent. Boersengefluester.de war bislang von einer deutlichen Kürzung ausgegangen. Dabei hatten wir unterschätzt, wie sehr dem Unternehmen an Kontinuität und Verlässlichkeit gelegen ist. Unsere Einschätzung: Sollten die Gesamtmärkte mitspielen, müssten bei Mühlbauer – mit Sicht auf zwölf Monate – Kurse von 25 Euro möglich sein. Folgerichtig raten wir zum Kauf.
Beate Uhse will nach etlichen Umstrukturierungen endlich die Wachstumsphase einläuten. Für das laufende Jahr rechnet die Gesellschaft aus Flensburg bei Erlösen von 145 bis 150 Mio. Euro mit einem operativen Ergebnis von 5 bis 7 Mio. Euro – nach 3,4 Mio. Euro im Vorjahr. Damit bestätigt das Erotikunternehmen zum Abschluss des ersten Quartals seine bisherigen Prognosen. Das tiefrote Finanzergebnis von zuletzt etwa 2 Mio. Euro wird zwar einen Großteil des Gewinns wieder auffressen. Per saldo rechnet boersengefluester.de für 2014 aber bereits wieder mit einem positiven Ergebnis je Aktie von knapp 0,04 Euro. Das sieht zunächst nach Stagnation aus. 2013 sorgte jedoch in erster Linie ein steuerlicher Sonderertrag für das Pluszeichen. Kapitalisiert ist Beate Uhse – trotz der üppigen Aktienzahl von 78.074.696 Stück – nur mit 57 Mio. Euro. Die Skepsis der Börsianer ist also weiterhin groß, ob das Unternehmen den Wandel zum sauberen Erotikspezialisten mit starkem Fokus auf die weibliche Kundschaft hinbekommt. Immerhin: Im Webshop des Unternehmens soll der Frauenanteil unter den Neukunden bereits bei bis zu 80 Prozent liegen. Zurzeit wird die Beate-Uhse-Aktie mal wieder „gespielt“. Ein echter Trend nach oben hat sich aber noch nicht herausgebildet. Der Jahresauftakt kann sich dennoch sehen lassen. Als Penny Stock wird es Beate Uhse jedoch zumindest bei den Investoren noch eine ganze Zeit schwer haben, um wieder auf dem Radar eines breiteren Investorenkreises aufzutauchen. Dabei war der Titel bis 2006 sogar mal Mitglied im Nebenwerte-Index SDAX.
Bemerkenswerter Deal für RIB Software: Gemeinsam mit dem DAX-Konzern Münchener Rück hat der Anbieter von Planungs- und Bausoftware eine Vereinbarung geschlossen, wonach sich Eigentümer und Entwickler gegen eine unerwartete Erhöhung der Baukosten versichern können. Voraussetzung: Der komplette Bauprozess wurde mit der Software der Stuttgarter erstellt. „Somit können wir einen Risikotransfer für bestimmte Risiken anbieten, die bis dato nicht versicherbar waren. Wir sind überzeugt, dass Eigentümer, Entwickler und Anleger von dieser neuen Versicherungslösung profitieren werden“, sagt Christoph Hoch von der Münchener Rück (MunichRe). Die Analysten von Hauck & Aufhäuser zeigen sich sehr angetan von dem Zusammenschluss und sehen in der Vereinbarung nicht weniger als einen potenziellen „Game Changer“. Angesichts prominenter Fälle von Baukostenverschleppung wie bei dem Berliner Flughafen oder der Hamburger Elbphilharmonie wird schnell klar, dass es sich um ein eingängiges Thema handelt. Dementsprechend positiv reagiert die Börse und hat die Notiz des Small Caps fast bis an die bisherige Rekordmarke von gut 12 Euro geführt. Auf diesem Niveau bringt RIB Software 468 Mio. Euro auf die Waagschale – bei einem Streubesitz von knapp einem Drittel. Das macht den Titel perspektivisch zum TecDAX-Aspiranten, zumal die Deutsche Börse mit der ebenfalls im Bereich Bausoftware tätigen Nemetschek seit der Aufnahme in den Technologie-Index gute Erfahrungen gemacht hat. Das Kursziel von Hauck & Aufhäuser liegt momentan bei 14 Euro für die RIB-Aktie.