Wie sich die Aktiencharts momentan doch gleichen: Ein langer Aufwärtstrend endet mit einem scharfen Zacken nach unten. Da macht auch der Kursverlauf von MS Industrie keine Ausnahme. Kein Wunder, dass sich besorgte Anleger fragen, ob sie in dem Small Cap investiert bleiben sollen, oder ob Kasse machen die bessere Alternative ist. In der Nebenwerteszene genießt die schwerpunktmäßig auf die Bereiche Antriebs- und Schweißtechnik fokussierte Beteiligungsgesellschaft einen erstklassigen Ruf. Und mit einer Marktkapitalisierung von gut 130 Mio. Euro erscheint der Titel auch auf dem Radar institutioneller Investoren. Zum Halbjahr präsentierte die Gesellschaft ein Umsatzplus von knapp 23 Prozent auf 128,34 Mio. Euro und ein leicht rückläufiges Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,37 Mio. Euro. „MS Industrie hat starke Topline-Zahlen berichtet, der Gewinn blieb jedoch hinter der Umsatzentwicklung zurück, wofür größtenteils Sondereffekte verantwortlich waren”, sagt Thomas Umlauft, Analyst beim Hamburger Researchhaus Montega. Belastungen ergeben sich insbesondere durch den bevorstehenden Umzug (Dezember 2015 bis Mai 2016) des Geschäftsbereichs „Powertrain” (Motorentechnik) in ein neues Firmengebäude in der Gemeinde Trossigen. Für 2016 rechnet Umlauft bereits mit einer signifikanten EBIT-Verbesserung von 11,9 auf 18,2 Mio. Euro. Das Kursziel für die Aktie von MS Industrie setzt der Montega-Experte unverändert mit 5 Euro an. Dem kann sich boersengefluester.de gut anschließen. Wer den Titel im Depot hat, sollte also engagiert bleiben. Für Investoren, die es schon länger auf ein Investment in MS Industrie angesehen haben, könnte sich momentan eine passable Gelegenheit ergeben. Charttechnisch orientierte Anleger checken vermutlich zunächst, ob die wichtige Marke von 4 Euro nochmals getestet wird – und auch hält.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 250,62 | 282,75 | 226,26 | 164,04 | 164,67 | 206,16 | 246,70 | |
EBITDA1,2 | 22,03 | 22,78 | 32,67 | 4,25 | 9,12 | 15,08 | 21,75 | |
EBITDA-Marge3 | 8,79 | 8,06 | 14,44 | 2,59 | 5,54 | 7,31 | 8,82 | |
EBIT1,4 | 8,97 | 10,76 | 18,47 | -9,70 | -4,43 | 2,73 | 9,36 | |
EBIT-Marge5 | 3,58 | 3,81 | 8,16 | -5,91 | -2,69 | 1,32 | 3,79 | |
Jahresüberschuss1 | 6,96 | 7,15 | 16,70 | -7,50 | -4,00 | 1,18 | 4,45 | |
Netto-Marge6 | 2,78 | 2,53 | 7,38 | -4,57 | -2,43 | 0,57 | 1,80 | |
Cashflow1,7 | 5,85 | 1,13 | 6,05 | 18,23 | -3,22 | 1,87 | 21,06 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,23 | 0,24 | 0,56 | -0,25 | -0,13 | 0,04 | 0,15 | |
Dividende8 | 0,03 | 0,09 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: RSM Ebner Stolz |
Eine Punktlandung gelang Nabaltec mit dem Halbjahresbericht. Bei einem Erlösplus von 6,5 Prozent auf 77,76 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 36,7 Prozent auf 9,03 Mio. Euro voran. Damit kommt der Hersteller von flammhemmenden Füllstoffen und technischer Keramik per Ende Juni auf eine operative Marge von gut 11,6 Prozent. Der Gewinn je Aktie kletterte von 0,39 auf 0,54 Euro. „Die Stimmung im Markt ist weiterhin sehr gut und unsere Markttreiber sind durchweg intakt”, sagt Finanzvorstand Gerhard Witzany. Das hört sich prima an und macht Mut. Beinahe folgerichtig hebt die Gesellschaft aus Schwandorf in der Nähe von Regensburg ihre – in Analystenkreisen allerdings ohnehin als konservativ angesehene – Prognose für 2015 an. Demnach ist nun mit einer EBIT-Marge von rund zehn Prozent zu rechnen. Bislang kalkulierte Witznay mit einer operativen Ertragskraft auf Höhe des Vorjahresniveaus von knapp neun Prozent. Am Umsatzziel drehte Nabaltec hingegen nicht. Hier bleibt es bei dem zuletzt in Aussicht gestellten Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich. Ärgern werden sich Anleger, die sich in den vergangenen Tagen von ihren Nabaltec-Aktien getrennt haben. Innerhalb relativ kurzer Zeit verlor der Small Cap um fast 20 Prozent an Wert und fand erst bei rund 15 Euro Unterstützung – jetzt der Rebound auf 16 Euro. Hauck & Aufhäuser nennt ein Kursziel von 20 Euro. Die Baader Bank setzt den fairen Wert bei 17,50 Euro an. Potenzial nach oben ist also noch immer vorhanden. Für boersengefluester.de bleibt der Titel überdurchschnittlich interessant. Die Marktkapitalisierung erreicht gegenwärtig rund 128 Mio. Euro. Etwas mehr als 61 Prozent davon sind den Familien der beiden Vorstände Johannes Heckmann und Gerhard Witzany zuzurechnen. Der Streubesitz beträgt 38,59 Prozent. Im Normalfall ist die Handelsliquidität in dem Entry-Standard-Papier aber völlig ausreichend.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 168,60 | 176,74 | 179,03 | 159,58 | 187,02 | 218,84 | 200,13 | |
EBITDA1,2 | 30,03 | 30,59 | 32,34 | 23,55 | 37,29 | 42,37 | 31,00 | |
EBITDA-Marge3 | 17,81 | 17,31 | 18,06 | 14,76 | 19,94 | 19,36 | 15,49 | |
EBIT1,4 | 18,32 | 18,47 | 18,63 | -15,86 | 24,55 | 29,17 | 18,34 | |
EBIT-Marge5 | 10,87 | 10,45 | 10,41 | -9,94 | 13,13 | 13,33 | 9,16 | |
Jahresüberschuss1 | 11,45 | 10,29 | 10,70 | -19,65 | 16,26 | 26,38 | 11,42 | |
Netto-Marge6 | 6,79 | 5,82 | 5,98 | -12,31 | 8,69 | 12,05 | 5,71 | |
Cashflow1,7 | 25,91 | 16,06 | 22,37 | 24,31 | 33,16 | 32,44 | 16,45 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,39 | 1,17 | 1,22 | -2,23 | 1,85 | 3,00 | 1,30 | |
Dividende8 | 0,18 | 0,20 | 0,20 | 0,00 | 0,25 | 0,28 | 0,28 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Deloitte |
Von 12 Euro auf weniger als 8 Euro knickte in den vergangenen fünf Monaten der Aktienkurs von Ecotel Communication ein. Dabei hatten die Experten der DZ Bank ihre Kaufen-Empfehlung für den Small Cap nach Vorlage der Halbjahreszahlen – wenn auch mit einem um 50 Cents auf 12 Euro reduziertem Kursziel – sogar noch bestätigt. Doch das ließ den Kapitalmarkt kalt. In ihrer aktuellen Studie geht die DZ Bank davon aus, dass Ecotel die eigene EBITDA-Prognose für 2015 von 7,5 bis 8,5 Mio. Euro ungefähr in der Mitte treffen wird. Zur Einordnung: Zum Halbjahr kamen die Düsseldorfer auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 4,5 Mio. Euro. Auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior Mitte Juni bezeichnete Ecotel-Vorstand Peter Zils den Ausblick sogar als „sehr vorsichtig”. Und für 2016 stellte er bei Erlösen von gut 100 Mio. Euro ein EBITDA von 8 bis 10 Mio. Euro in Aussicht. Maßgeblichen Anteil am Rohertrag hat das Firmenkundengeschäft des Telekomdienstleisters. Die Angebote für andere Telekommunikationsunternehmen sind dagegen zwar strategisch wichtig, aber margenschwach. Keine Frage: Auf die ganz große Wachstumsstory treffen Anleger bei Ecotel nicht. Dafür gibt es den Titel aber zu sehr günstigen Konditionen: Die Marktkapitalisierung beträgt nur knapp 28 Mio. Euro. Finanzschulden und liquide Mittel halten sich etwa die Waage, so dass sich eine Relation von Enterprise Value zu 2015er-EBITDA von gerade einmal 3,2 bis 3,6 ergibt. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 1,4 ist ebenfalls überschaubar. Und sollte Ecotel die Vorjahresdividende von 16 Cent stabil halten, käme der Small Cap auf eine Rendite von gut zwei Prozent. Vergleichen mit den TecDAX-Telekoms wie Drillisch oder Freenet ist zwar weit unterdurchschnittlich. Aber die Ausrichtung von Ecotel ist auch eine ganz andere. Auf dem aktuellen Kursniveau überwiegen für boersengefluester.de klar die Chancen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 120,62 | 98,86 | 82,75 | 98,30 | 95,87 | 93,33 | 106,29 | |
EBITDA1,2 | 6,86 | 7,44 | 8,71 | 11,56 | 18,12 | 77,10 | 12,45 | |
EBITDA-Marge3 | 5,69 | 7,53 | 10,53 | 11,76 | 18,90 | 82,61 | 11,71 | |
EBIT1,4 | 2,21 | 2,15 | 1,48 | 4,02 | 10,63 | 17,93 | 7,67 | |
EBIT-Marge5 | 1,83 | 2,17 | 1,79 | 4,09 | 11,09 | 19,21 | 7,22 | |
Jahresüberschuss1 | 1,36 | 1,39 | 0,89 | 2,63 | 7,27 | 70,15 | 7,43 | |
Netto-Marge6 | 1,13 | 1,41 | 1,08 | 2,68 | 7,58 | 75,16 | 6,99 | |
Cashflow1,7 | 4,23 | 6,67 | 9,96 | 10,26 | 15,43 | 28,49 | 6,10 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,13 | 0,13 | -0,05 | 0,28 | 1,36 | 17,51 | 1,93 | |
Dividende8 | 0,13 | 0,13 | 0,00 | 0,14 | 2,25 | 18,82 | 0,47 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: RSM Ebner Stolz |