Alles andere als Vertrauen erweckend sieht der Kursverlauf von MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke in den vergangenen Tagen aus. Seit Anfang Mai hat die Notiz des in argen Schwierigkeiten befindlichen Unternehmens um rund 27 Prozent an Wert verloren. Verglichen mit dem Tag der Bekanntgabe des zu erwartenden Millionenverlusts im März beträgt das Minus sogar 67 Prozent. Der gesamte Börsenwert von MIFA ist auf 21,2 Mio. Euro geknickt. Verglichen mit dem jüngsten Aktienkursrutsch hält sich Notiz der Anleihe (WKN: A1X25B) mit 60,5 Prozent sogar noch relativ wacker. Oftmals sind die Anleihenkurse ein feines Seismometer für die Risikoentwicklung. Verlassen möchte man sich im Fall MIFA darauf aber nicht. Von Firmenseite gibt es derzeit keine neuen Meldungen. Der Kursverlauf der Aktie deutet zwar darauf hin, dass der Einstieg des indischen Fahrradherstellers HERO mit 15 Mio. Euro womöglich am ins Stocken geraten ist oder weitere Löcher in der Bilanz aufgetaucht sind. Noch fehlen dafür aber die Erkenntnisse. Zuletzt hatte der Landkreis Mansfeld-Südharz MIFA mit dem Kauf eines Betriebsgrundstücks für 5,7 Mio. Euro unter die Arme gegriffen. Es geht also ums Überleben. Sehr risikobereite Investoren wetten auf eine Rettung bei MIFA und bleiben engagiert. Alle anderen Anleger machen besser eine Bogen um das Papier.
Erst kürzlich hat boersengefluester.de über die interessante Ausgangssituation bei IFA Hotel & Touristik berichtet (den Beitrag finden Sie HIER). Die Aktie des Betreibers von Ferienhotels und Gesundheitseinrichtungen ist nicht nur ungewöhnlich günstig bewertet, sondern besitzt auch eine latente Squeeze-out-Fantasie. Aufhorchen lässt in diesem Zusammenhang nun eine Stimmrechtsmitteilung von Alexander M. Vik, wonach der Investor sein zuletzt mit 29,09 Prozent angegebenes IFA-Paket auf 0 Prozent heruntergesetzt hat. Noch ist offen, ob es sich womöglich nur um eine Verschiebung auf ein anderes Beteiligungsvehikel von ihm handelt, oder ob Vik an den spanischen Mehrheitsaktionär Lopesan verkauft hat. Sollte das der Fall sein, könnte das auf einen Abschied vom Kapitalmarkt hinauslaufen. Die dann fällige Offerte sollte spürbar über der aktuellen Notiz von gut 9 Euro liegen. Noch ist das reine Spekulation. Boersengefluester.de wird den Titel aber weiter intensiv verfolgen.
Nach rund fünf Monaten Konsolidierungsphase befindet sich der Aktienkurs von Delignit seit Mitte April auf scharfem Nordkurs. Mittlerweile hat die Notiz des Anbieters von Holzwerkstoffen – etwa für den Einsatz als Verkleidung in Laderäumen von Kleintransportern – sogar die Marke von 4 Euro genommen. Dabei gab es keine wirklichen Neuigkeiten. Im frisch veröffentlichten Geschäftsbericht hat Vorstandschef Markus Büscher die jüngsten Prognosen für 2014 bestätigt. Demnach ist mit einer „deutlichen Umsatzerhöhung auf erstmalig mehr als 40 Mio. Euro“ zu rechnen. Zum Ergebnis machte Büscher noch keine Angaben. Der Börsenwert von Delignit beträgt mittlerweile fast 33,5 Mio. Euro. Das entspricht etwa dem 2,8fachen des Eigenkapitals. Das ist nicht mehr richtig günstig. Dennoch: Für boersengefluester.de gibt es auch auf dem aktuellen Kursniveau noch keinen schlagenden Grund, um von der Kaufempfehlung für den Small Cap abzurücken. Zur Hauptversammlung am 15. Juli 2014 wird Delignit eine Dividende von 0,03 Euro je Aktie ausschütten – das ergibt eine Rendite von allerdings nur 0,73 Prozent. Dividendenfüchse, denen das Geschäftsmodell gefällt, sollten daher einen Blick auf die Beteiligungsgesellschaft MBB Industries werfen. Die Berliner halten 76,1 Prozent an Delignit und wollen zur ihrer Hauptversammlung am 30. Juni 2014 eine von 0,50 auf 0,55 Euro erhöhte Gewinnbeteiligung auskehren. Damit kommt das Papier auf eine Rendite von immerhin 2,06 Prozent.
Die bislang als unfreundlich eingestufte Übernahmeofferte von Weidmüller zwingt R. Stahl in die Offensive. Anders ist kaum zu erklären, dass der Anbieter von explosionsgeschützten Elektronikbauteilen im Zuge der Quartalszahlen auch gleich einen Ausblick für 2016 vorlegte. Demnach rechnet R. Stahl bei Erlösen von 380 bis 390 Mio. Euro mit einer EBIT-Marge von elf bis zwölf Prozent. Das würde auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern zwischen 41,8 und 46,8 Mio. Euro hinauslaufen. Zur Einordnung: Für 2014 kalkuliert das Familienunternehmen mit einem Betriebsgewinn von 24 bis 26 Mio. Euro, was etwa dem Niveau von 2013 und 2012 entspricht. Die Marktkapitalisierung von R. Stahl beträgt gegenwärtig 288,5 Mio. Euro. Zumindest mit Blick auf das übernächste Jahr sieht diese Bewertung also eher moderat aus. Der Elektrospezialist Weidmüller hatte im April ein Übernahmeangebot zu 47,50 Euro je R. Stahl-Aktie – entsprechend 305,9 Mio. Euro für den Gesamtkonzern – ausgerufen. Dabei war die Offerte bislang an eine Mindestannahmequote von 50 Prozent geknüpft. Ob es bei dieser Bedingung bleibt, ist freilich offen. Längst wird an der Börse darüber getuschelt, dass sich Weidmüller womöglich auch mit einer Sperrminorität zufrieden geben könne. Die Gründerfamilien von R. Stahl hatten Ende April derweil ihren Wunsch nach Unabhängigkeit bekräftigt. Boersengefluester.de geht weiter davon aus, dass sich Weidmüller und R. Stahl langfristig einigen werden – nicht zum Schaden der freien Aktionäre.
Auf leisen Sohlen nähert sich der Aktienkurs von S&T wieder der Marke von 3 Euro. Offensichtlich gehen die Investoren davon aus, dass der IT-Spezialist dem Preisdruck im Geschäft mit traditionellen Hardwareprodukten entgegensteuern kann. Um erst gar keine Zweifel an ihrer Entschlossenheit aufkommen zu lassen, haben die Linzer ihr Effizienzsteigerungsprogramm gleich einmal „Red Flag²“ getauft. Der Plan: S&T will in den kommenden zwölf Monaten auf Umsätze von 18 Mio. Euro mit einem Bruttoergebnis von 1,5 Mio. Euro – entsprechend einer Marge von 8,3 Prozent – zu verzichten. Im Konzern lag die Bruttorendite 2013 bei fast 33 Prozent. Zunächst führt Red Flag² allerdings zu Belastungen von rund 0,8 Mio. Euro. Dennoch hält Vorstandschef Hannes Niederhauser am bisherigen Ausblick fest: Bei einem Umsatzplus von mindestens zehn Prozent auf Untergrenze 375 Mio. Euro soll das Konzernergebnis auf mehr 12 Mio. Euro steigen. Als Joker hat Niederhauser dabei sein neues Lieblingsthema, den Bereich Smart Energy, im Ärmel. Hier will S&T künftig Aufträge von Stromversorgern bei der Verbrauchserfassung an Land ziehen. Ende Mai findet die Hauptversammlung von S&T statt. Geplant ist eine Dividende von 6 Cent je Aktie. Boersengefluester.de bestätigt seine Kaufen-Empfehlung für den Small Cap.