Völlig ungeschoren kommt derzeit ohnehin kaum jemand davon. So gesehen schlägt sich die Maschinenbau-Holding MAX Automation im Corona-Umfeld sogar ganz wacker, auch wenn die Auftragsbücher momentan deutlich dünner sind, als noch vor zwölf Monaten. Per saldo scheinen die Börsianer mit den Ergebnissen der im Herbst 2018 eingeleiteten Umstrukturierung aber durchaus zufrieden. Jedenfalls nähert sich der Aktienkurs der von der Hamburger Günther-Gruppe dominierten MAX Automation allmählich sogar wieder dem Niveau vor dem März-Crash an. Aktuell bringt es die Gesellschaft auf einen Börsenwert von knapp 124 Mio. Euro, was etwa dem 2,5fachen des zuletzt ausgewiesenen Eigenkapitals entspricht. Für MAX-Verhältnisse ist das historisch gesehen zwar ein hoher Wert, doch die derben Verlustabschlüsse für 2018 und 2019 haben merklich am Buchwert gezehrt. Abgeschlossen ist die Phase mit den roten Zahlen freilich noch nicht, nach neun Monaten 2020 steht unterm Strich ein Fehlbetrag von 16,84 Mio. Euro zu Buche. Auf eine Prognose für das Gesamtjahr verzichtet das Management angesichts der weiterhin vielen Unsicherheitsfaktoren. Zumindest auf Basis des EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) hat die Gesellschaft mit einem Swing von minus 4,64 auf plus 7,32 aber den Turnaround geschafft. Bereinigt um die nicht mehr dem Kerngeschäft zugerechneten Verluste kommt MAX Automation sogar auf ein EBITDA von 15,50 Mio. Euro – nach allerdings 26,40 Mio. Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. Nun: Angesichts eines Umsatzrückgangs von annähernd einem Viertel in den ersten drei Quartalen 2020 ist die Ertragsentwicklung aber gar nicht mal so schlecht. Um die Börsenbewertung zu rechtfertigen, müssen aber natürlich schnell sehr viel bessere Ergebnisse her. Verglichen mit anderen börsennotierten Holdings wie Indus, Gesco oder auch MBB hat MAX Automation nämlich eher eine Premiumbewertung was das Kurs-Buchwert-Verhältnis angeht.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 376,18 | 403,99 | 425,49 | 307,00 | 349,08 | 409,19 | 397,37 | |
EBITDA1,2 | 28,87 | -20,25 | -0,89 | 5,66 | 25,72 | 25,72 | 34,56 | |
EBITDA-Marge3 | 7,67 | -5,01 | -0,21 | 1,84 | 7,37 | 6,29 | 8,70 | |
EBIT1,4 | 20,19 | -42,14 | -15,80 | -19,49 | 11,56 | 21,99 | 19,16 | |
EBIT-Marge5 | 5,37 | -10,43 | -3,71 | -6,35 | 3,31 | 5,37 | 4,82 | |
Jahresüberschuss1 | 14,13 | -43,56 | -35,48 | -26,33 | -0,89 | 14,97 | 15,18 | |
Netto-Marge6 | 3,76 | -10,78 | -8,34 | -8,58 | -0,26 | 3,66 | 3,82 | |
Cashflow1,7 | 18,69 | 20,55 | -20,88 | 32,03 | 27,67 | -2,87 | 17,19 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,50 | -1,32 | -1,18 | -0,90 | -0,05 | 0,39 | 0,37 | |
Dividende8 | 0,15 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |
Zum Jahresende noch die – freilich in dieser Form auch erwartete – Krönung eines ohnehin schon außergewöhnliches 2020 für flatexDEGIRO: Zum 21. Dezember wird die Aktie des Discountbrokers neu in den SDAX aufgenommen. Das haben die Indexhüter der Deutschen Börse so entschieden. Hinter der Beförderung steht eine Performance der Aktie von im laufenden Jahr bislang 125 Prozent sowie ein Zugewinn an Börsenwert von 479 Mio. Euro auf bemerkenswerte 1.505 Mio. Euro. Der überproportionale Anstieg der Marktkapitalisierung hängt damit zusammen, dass sich die Anzahl der Aktien im Zuge der Einbringung von DEGIRO in den Konzernverbund ebenfalls spürbar erhöht hat. „Auch am Kapitalmarkt beginnt für flatexDEGIRO nun eine neue Ära. Wir freuen uns, dass unsere langfristige Wachstumsstory und unsere Vision 2025 vom Kapitalmarkt honoriert werden”, sagt CEO Frank Niehage. Im SDAX wird flatexDEGIRO den Anteilschein von Leoni ersetzen. Außerdem steigen in den SDAX auf: Hensoldt, Home24, Verbio, Westwing und der Autombilzulieferer ElringKlinger. Der unter Beschuss geratene Leasingspezialist Grenke gibt seinen MDAX-Platz an Siemens Energy ab und notiert künftig ebenfalls im SDAX. Weichen aus dem SDAX müssen ab 21. Dezember außerdem Tele Columbus, Dr. Hoenle, secunet Security Networks, Wüstenrot & Württembergische (W&W), DMG Mori sowie der Autowaschstraßenhersteller WashTec. Insgesamt als eine der größten SDAX-Anpassungen seit langer Zeit. Sie spiegelt ganz stark die erheblichen Kursverschiebungen seit dem Ausbruch der Corona-Epidemie wider.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 107,01 | 125,10 | 131,95 | 261,49 | 417,58 | 406,96 | 390,73 | |
EBITDA1,2 | 32,07 | 42,37 | 37,58 | 98,43 | 112,09 | 183,28 | 140,35 | |
EBITDA-Marge3 | 29,97 | 33,87 | 28,48 | 37,64 | 26,84 | 45,04 | 35,92 | |
EBIT1,4 | 26,48 | 30,62 | 24,75 | 73,79 | 80,26 | 151,28 | 104,35 | |
EBIT-Marge5 | 24,75 | 24,48 | 18,76 | 28,22 | 19,22 | 37,17 | 26,71 | |
Jahresüberschuss1 | 16,80 | 17,47 | 14,91 | 49,92 | 51,55 | 106,19 | 71,86 | |
Netto-Marge6 | 15,70 | 13,96 | 11,30 | 19,09 | 12,35 | 26,09 | 18,39 | |
Cashflow1,7 | 0,11 | 250,07 | -157,25 | 141,45 | 125,03 | 113,32 | 63,08 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,15 | 0,16 | 0,14 | 0,55 | 0,47 | 0,97 | 0,65 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,04 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |