Einen wichtigen regulatorischen Schritt nach vorn hat Mainz Biomed unternommen. So zieht das auf Tests zur Darmkrebsdiagnose spezialisierte Unternehmen seine Kaufoption und erwirbt sämtliche Lizenzrechte am Hauptprodukt ColoAlert sowie den gerade in umfangreichen Tests befindlichen mRNA-Biomarkern, die die Treffergenaugkeit von ColoAlert nochmals auf eine neue Ebene hieven sollen. Bislang gab es mit dem norwegischen Forschungs- und Entwicklungsunternehmen ColoAlert AS einen Deal, der – je nach Umsatzerlösen – bestimmte Gebühren vorsah. Über die finanziellen Details der jetzt gewählten Optionsausübung hält sich Mainz Biomed noch bedeckt. Grundsätzlich dürfte sich die Transaktion aber im Bereich von bis zu 4 Mio. Euro bewegen. Diesen Schluss lassen jedenfalls die entsprechenden Passagen aus dem IPO-Prospekt von Ende 2021 anlässlich des Börsengangs an der Nasdaq zu.
Losgelöst davon Macht Mainz Biomed auch bei den von Socpra Sciences – einem Ableger der kanadischen Universität von Sherbrooke – gesicherten Rechten an den fünf mRNA-Biomarkern, die noch sehr viel früher auf in Polypen schlummernde potenzielle Krebserreger reagieren, Nägel mit Köpfen. „Es ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Wachstumsstrategie, dass wir uns das vollständige Patentportfolio für unsere Technologie sichern konnten. Denn es vereinfacht die Administration, senkt die Materialkosten und ermöglicht uns, die Entwicklung des Unternehmens zu beschleunigen”, sagt CEO Guido Baechler. Der Aktienkurs hat auf den zuletzt positiven Newsflow bereits vorsichtig reagiert, befindet sich aber immer noch meilenweit von früheren Höchstkursen entfernt. Lesenswert in diesem Zusammenhang auch das umfangreiche Interview von boersengefluester.de mit Vorstand Guido Baechler (HIER). Wie bei allen Biotech-Aktien gilt auch für Mainz Biomed: Es handelt sich um ein hochspekulatives Investment. Die Kursausschläge auf Neuigkeiten zu laufenden Studien oder Finanzierungsschritten können enorm sein. Momentan läuft aber alles nach Plan.
Gelungene Transaktion: Die Vermögensverwaltungsgesellschaft LAIQON hat ihre Wandelanleihe im Volumen von 5 Mio. Euro (siehe dazu auch unseren Bericht HIER) nicht nur vollständig platziert, sondern hätte vermutlich noch weitere gut 3 Mio. Euro von dem Bond unterbringen können. „Die Emission stieß sowohl bei Bestandsaktionären als auch bei neuen Investoren auf sehr positive Resonanz“, heißt es offiziell. Für LAIQON ist das ein außerordentlich positives Signal, immerhin ist es ein Beweis dafür, dass wichtige Kapitalmarktadressen (die Mindestzeichnungssumme von den Bond lag bei immerhin 100.000 Euro) der Wachstumsstory vertrauen und noch eine Menge Potenzial sehen. „Die eingeworbenen Mittel dienen insbesondere der geplanten weiteren Positionierung der LAIQON AG als Asset Management Factory“, sagt CEO Achim Plate. Ende März legt die bis Jahresende als Lloyd Fonds AG firmierende Gesellschaft ihren Geschäftsbericht für 2022 vor. Gut möglich, dass es vorab noch weitere Eckdaten zu der operativen Entwicklung des Vorjahres geben wird. Die jüngsten Kursziele der Analysten bewegen sich in einer Bandbreite von 9 bis 13 Euro, signalisieren für die Hamburger also noch erkleckliches Potenzial Richtung Norden (siehe auch unseren jüngsten Bericht HIER).
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 7,46 | 7,92 | 8,22 | 27,74 | 26,12 | 21,58 | 30,75 | |
EBITDA1,2 | 0,99 | -1,67 | -9,68 | 6,96 | 4,61 | -9,95 | -4,69 | |
EBITDA-Marge3 | 13,27 | -21,09 | -117,76 | 25,09 | 17,65 | -46,11 | -15,25 | |
EBIT1,4 | 0,51 | -1,78 | -10,94 | 3,21 | 1,25 | -14,66 | -11,08 | |
EBIT-Marge5 | 6,84 | -22,47 | -133,09 | 11,57 | 4,79 | -67,93 | -36,03 | |
Jahresüberschuss1 | 1,36 | -1,53 | -0,09 | 2,50 | 6,63 | -10,54 | -12,87 | |
Netto-Marge6 | 18,23 | -19,32 | -1,09 | 9,01 | 25,38 | -48,84 | -41,85 | |
Cashflow1,7 | 1,49 | -1,24 | 1,42 | -0,95 | 19,96 | -2,77 | -10,74 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,15 | -0,16 | -0,01 | -0,05 | 0,39 | -0,67 | -0,51 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Baker Tilly |