Nerven aus Stahl brauchen Anleger bei Mainz Biomed. Nachdem das auf Tests zur Darmkrebsvorsorge spezialisierte Unternehmen belastbare Resultate der für den amerikanischen Markt auf die Schiene gesetzten mRNA-Studie eAArly DETECT präsentierte, sackte der ohnehin schon abgestürzte Aktienkurs im Tief nochmals um mehr als ein Drittel auf ein All-Time-Low von 0,933 Euro. Dabei decken sich die Trefferquoten der neuesten Untersuchung im Wesentlichen mit den Ergebnissen der bereits vor knapp drei Monaten vorgestellten ColoFuture-Studie für den europäischen Markt – sind teilweise sogar noch besser. Signifikante Unterschiede wäre allerdings auch eine große Überraschung gewesen. Umso schwieriger, die heftige Reaktion des Kapitalmarkts zu erklären – selbst sich das Minus im Handelsverlauf zwischendurch ein wenig ermäßigt hatte.
CEO Guido Baechler zeigt sich von dem Kurs-Jojo offiziell wenig beeindruckt und verweist auf die operative Bedeutung des Studienfazits: „Die klinischen Daten der eAArly-DETECT- und der ColoFuture-Studie sind nicht nur ein hervorragendes Ergebnis für unser Unternehmen, sie stehen auch für vielversprechende Fortschritte für die zukünftige Behandlung von Darmkrebs.“ Entsprechend treibt das Unternehmen auch die Vorbereitungen für die entscheidende FDA-Studie für die Marktzulassung in den USA voran. Mitte 2024 will die Gesellschaft hier mit der Patientenrekrutierung starten. Auch das entspricht dem bislang kommunizierten Fahrplan. Das ambitionierte Ziel ist, nichts weniger als den „Gold-Standard-Status für das Darmkrebsscreening von zuhause“ zu setzen. Tatsächlich ist boersengefluester.de relativ ratlos, woher die massiven Abwärtsschübe in dem Titel immer wieder kommen. Im Grunde bleibt nur das leidige Finanzierungsthema für die kommenden Jahre als valide Begründung für die nachhaltige Skepsis der Börsianer. Nicht wirklich tragfähig für unseren Geschmack dagegen das Argument, dass die Notiz sich zuletzt kräftig erholt hatte und Trader bereits wieder Kasse machen.