Auf deutlich erhöhtem Kursniveau im Bereich um 7,50 Euro konsolidiert zurzeit der Aktienkurs der MAX Automation. Gemessen an der operativen Entwicklung sollte die Notiz der Maschinenbau-Gruppe aber noch ausreichend Potenzial nach oben besitzen. Die Halbjahreszahlen zeigen mit deutlichen Steigerungsraten jedenfalls allesamt in die richtige Richtung. Selbst im grundsätzlich eher margenschwachen Bereich Umwelttechnik steht nach sechs Monaten 2017 ein Ergebnisswing von minus 83.000 Euro auf plus 2,33 Mio. Euro zu Buche. Der deutlich wichtigere Bereich Industrieautomation kam derweil auf ein Ergebnis vor Steuern von knapp 7,11 Mio. Euro – nach 3,22 Mio. Euro im entsprechenden Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Besonders aktiv treiben die Düsseldorfer zurzeit ihre Internationalisierung voran: China und die Vereinigten Staaten sind wichtige Zielregionen. Für das Gesamtjahr bleibt Vorstandschef Daniel Fink bei seiner Prognose, wonach 2017 mit Erlösen von mindestens 370 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern sowie den Effekten von Firmenzukäufen zwischen 22 und 25 Mio. Euro zu rechnen ist. Zum Vergleich: Die Marktkapitalisierung beträgt 198 Mio. Euro – bei fast 104 Mio. Euro Netto-Finanzschulden.
Um die Eigenkapitalbasis zu stärken, hat die Gesellschaft derweil eine 10-Prozent-Kapitalerhöhung angekündigt, die brutto rund 18,7 Mio. Euro in die Kassen spülen und das Eigenkapital auf 134,5 Mio. Euro hieven soll. Der Ausgabepreis beträgt 7 Euro. Mit Abstand größter Aktionär von MAX Automation ist die Hamburger Günther-Gruppe (sie zeichnet 70 Prozent der Kapitalerhöhung), die auch bei Lotto24 mit einem knappen Drittel engagiert ist. Vermutlich ist das auch die Querverbindung zur Beteiligungsgesellschaft Scherzer & Co., die ebenfalls nennenswerte Stückzahlen von MAX Automation (und Lotto24) im Depot hat. Die mit Abstand wichtigsten Kunden stammen derweil aus dem Automobilsektor. Über Unternehmen wie MA micro automation aus St. Leon-Rot oder den Automatisierungsspezialisten Essert bedient MAX Automation wichtige Trends wie Elektromobilität, Fahrassistenzsysteme – oder letztlich auch Industrie 4.0. Perspektivisch halten wir die Aktie von MAX Automation sogar für einen Anwärter auf einen SDAX-Platz. Nach vollständiger Platzierung der Aktien aus der Kapitalerhöhung würde sich der Börsenwert auf 216,5 Mio. Euro türmen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 376,18 | 403,99 | 425,49 | 307,00 | 349,08 | 409,19 | 397,37 | |
EBITDA1,2 | 28,87 | -20,25 | -0,89 | 5,66 | 25,72 | 25,72 | 34,56 | |
EBITDA-Marge3 | 7,67 | -5,01 | -0,21 | 1,84 | 7,37 | 6,29 | 8,70 | |
EBIT1,4 | 20,19 | -42,14 | -15,80 | -19,49 | 11,56 | 21,99 | 19,16 | |
EBIT-Marge5 | 5,37 | -10,43 | -3,71 | -6,35 | 3,31 | 5,37 | 4,82 | |
Jahresüberschuss1 | 14,13 | -43,56 | -35,48 | -26,33 | -0,89 | 14,97 | 15,18 | |
Netto-Marge6 | 3,76 | -10,78 | -8,34 | -8,58 | -0,26 | 3,66 | 3,82 | |
Cashflow1,7 | 18,69 | 20,55 | -20,88 | 32,03 | 27,67 | -2,87 | 17,19 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,50 | -1,32 | -1,18 | -0,90 | -0,05 | 0,39 | 0,37 | |
Dividende8 | 0,15 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |
Vermutlich ging es von April bis Juni 2017 einfach zu schnell und zu steil nach oben mit dem Aktienkurs von Nexus. Anders ist die jüngste 20-Prozent-Korrektur kaum zu erklären. Operativ läuft es bei dem Softwareanbieter für Krankenhäuser, Rehaeinrichtungen und Altenheime weiterhin rund. Das belegen die Halbjahreszahlen, mit denen Vorstandschef Ingo Behrendt „sehr zufrieden“ ist. Bei einem Umsatzanstieg von gut zwölf Prozent auf 58,13 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 19 Prozent auf annähernd 5,89 Mio. Euro voran. Der Gewinn je Aktie legte von 0,28 auf 0,30 Euro zu. Als herausragendes Ereignis bezeichnet der Manager den Auftrag von der Bundeswehr. Hier geht es darum, den Soldaten auch in Lazaretten bei Auslandseinsätzen die aus der Heimat gewohnte Softwareunterstützung bieten zu können (weitere Infos von Nexus dazu HIER). Im November 2017 soll die erste Ausbaustufe an die Truppe übergeben geben. Konkreten Zahlen zum Volumen des Auftrags nannte Nexus freilich nicht. Auch eine Konkretisierung der Prognose für das Gesamtjahr ist Fehlanzeige. Zum Jahresstart hatte Nexus „leicht steigende Werte in allen Leistungskennziffern“ avisiert. Großer Pluspunkt des Unternehmens bleibt die hohe Bilanzqualität mit einer Eigenkapitalquote von mehr als 63 Prozent. Die Marktkapitalisierung beträgt beim gegenwärtigen Kurs von 23,61 Euro rund 372 Mio. Euro – bei einer Netto-Liquidität von zuletzt 29,3 Mio. Euro. Nach dem jüngsten Kursrücksetzer scheinen auch Neuengagements wieder sinnvoll.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 119,08 | 136,47 | 147,65 | 162,94 | 188,18 | 209,13 | 241,46 | |
EBITDA1,2 | 23,72 | 26,71 | 33,95 | 36,64 | 40,77 | 44,29 | 50,39 | |
EBITDA-Marge3 | 19,92 | 19,57 | 22,99 | 22,49 | 21,67 | 21,18 | 20,87 | |
EBIT1,4 | 13,32 | 15,18 | 17,44 | 19,92 | 24,11 | 27,79 | 31,87 | |
EBIT-Marge5 | 11,19 | 11,12 | 11,81 | 12,23 | 12,81 | 13,29 | 13,20 | |
Jahresüberschuss1 | 10,16 | 11,00 | 12,12 | 15,09 | 17,46 | 19,77 | 23,79 | |
Netto-Marge6 | 8,53 | 8,06 | 8,21 | 9,26 | 9,28 | 9,45 | 9,85 | |
Cashflow1,7 | 21,68 | 20,24 | 24,62 | 30,95 | 31,37 | 33,88 | 30,41 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,62 | 0,69 | 0,69 | 0,96 | 1,09 | 1,21 | 1,39 | |
Dividende8 | 0,16 | 0,17 | 0,18 | 0,19 | 0,20 | 0,21 | 0,22 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: RSM Ebner Stolz |