Was ist denn bloß mit der Aktie von Ludwig Beck los? Zwei Jahre verharrte der Anteilschein des Münchner Kaufhauses in einer engen Bandbreite zwischen rund 27 und 30 Euro – und plötzlich schießt die Notiz steil nach oben. Seit Jahresbeginn 2015 steht nun bereits ein Plus von rund 23 Prozent zu Buche. Die Umsatzzahlen für das abgelaufene Jahr waren mit einem Plus von 0,5 Prozent auf 102,7 Mio. Euro ganz in Ordnung – aber eben auch keine Sensation. Angaben zum Ergebnis wird das Unternehmen vermutlich erst auf der Jahreskonferenz am 30. März machen. Analyst Peter Thilo Hasler von Sphene Capital geht davon aus, dass der Gewinn vor Steuern für 2014 mit 10,5 Mio. Euro leicht rückläufig sein wird. Ludwig Beck hatte zuletzt darauf hingewiesen, dass insbesondere die reiche Kundschaft aus Russland nicht mehr so zahlreich wie in früheren Jahren die Filiale am Marienplatz ansteuert. Dafür macht der Einzelhändler im Online-Geschäft Boden gut. Wichtigster Aktionär von Ludwig Beck ist Hans Rudolf Wöhrl, der über die INTRO Verwaltungs GmbH und die Hans Rudolf Wöhrl Verwaltungs GmbH 74,9 Prozent der Stimmen kontrolliert. Dem Streubesitz sind 20,1 Prozent zuzurechnen. Die Handelsumsätze in der Ludwig-Beck-Aktie sind – abgesehen von einzelnen Tagen – zwar nicht schwungvoll in die Höhe geschossen. Dennoch deutet der Kursverlauf darauf, dass hier was im Busch ist. Plausibelste Spekulation ist, dass Wöhrl seinen Anteil weiter aufstockt.
FDer Onlinewerbevermarkter ad pepper hat im wichtigen Schlussquartal das Ruder für 2014 nicht mehr entscheidend rumreißen können. Bei Erlösen von 47,28 Mio. Euro kam das Unternehmen auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 3,94 Mio. Euro. Verglichen mit dem um die Effekte von Beteiligungsverkäufen bereinigten Vorjahreswert von minus 3,96 Mio. Euro tritt ad pepper damit auf der Stelle. Immerhin: Im laufenden Jahr sollen die Kosten nochmals um 2 Mio. Euro gesenkt werden. Dennoch stoßen die Zahlen auf wenig Gegenliebe bei den Investoren. Auch boersengefluester.de hatte mit einem weit weniger verlustreichen Ergebnis gerechnet. Einmal mehr bleibt bei ad pepper nur der Blick auf die Bewertung. Die Marktkapitalisierung von 17,75 Mio. Euro wird im Wesentlichen vom Nettofinanzguthaben abgedeckt. Die liquiden Mittel beziffert die Gesellschaft zum Jahresende auf 19,63 Mio. Euro. Nach Endedes dritten Quartals standen zudem Finanzverbindlichkeiten von 2,27 Mio. Euro in der Bilanz. Das Eigenkapital ist mittlerweile auf knapp 16,3 Mio. Euro abgerutscht. Gemessen an der Bilanzsumme entspricht das einer Quote von annähernd 54 Prozent. Davon können viele Unternehmen aus dem Sektor zwar nur träumen. Allerdings kam ad pepper Ende September noch auf eine Eigenkapitalquote fast 68 Prozent. Ebenfalls alarmierend: In den vergangenen fünf Jahren ist das Eigenkapital nun um deutlich mehr als ein Drittel geschrumpft. Das sieht alles nicht sonderlich erbaulich aus. Andererseits: Eine Aktie, die komplett durch Cash abgedeckt ist, muss man wohl nicht unbedingt zum Verkauf stellen. Selbst wenn die aktuellen Zahlen keine Offenbarung sind.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 18,72 | 20,27 | 21,79 | 25,62 | 27,65 | 24,87 | 21,75 | |
EBITDA1,2 | 2,21 | 1,35 | 3,51 | 6,56 | 4,38 | 1,28 | 0,02 | |
EBITDA-Marge3 | 11,81 | 6,66 | 16,11 | 25,60 | 15,84 | 5,15 | 0,09 | |
EBIT1,4 | 1,82 | 1,03 | 2,52 | 5,45 | 3,19 | 0,19 | -0,99 | |
EBIT-Marge5 | 9,72 | 5,08 | 11,57 | 21,27 | 11,54 | 0,76 | -4,55 | |
Jahresüberschuss1 | 1,14 | 0,54 | 1,92 | 4,34 | 2,56 | -0,25 | -0,70 | |
Netto-Marge6 | 6,09 | 2,66 | 8,81 | 16,94 | 9,26 | -1,01 | -3,22 | |
Cashflow1,7 | 3,10 | -1,52 | 6,48 | 3,38 | 2,21 | 1,93 | 1,24 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,03 | 0,01 | 0,06 | 0,17 | 0,08 | -0,04 | -0,05 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Ernst & Young |