Eine faustdicke Überraschung liefert Leifheit: Mit einem Gewinn auf EBIT-Basis von 4,50 Mio. Euro im zweiten Quartal 2020 hat der Haushaltswarenhersteller nicht nur den entsprechenden Vergleichswert von 1,12 Mio. Euro aus dem Vorjahr signifikant getoppt, sondern auch mal eben das beste Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) eines zweiten Quartals seit 2014 hingelegt. Die strategischen Maßnahmen zur Verbesserung der Produkte, des Vertriebs, der Profitabilität und der Mitarbeiterzufriedenheit zeigen in toto also Wirkung. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass auch Leifheit unter der Corona-bedingten Schließung vieler Geschäfte zu leiden hatte (siehe dazu auch unseren Bericht HIER) und seine Prognose für das Gesamtjahr auf Eis legen musste. Nun wagt sich CEO Henner Rinsche jedoch wieder an eine Vorschau – und die kann sich sehen lassen: Demnach kalkuliert Rinsche für 2020 mit einem Umsatzplus zwischen sieben und neun Prozent sowie einem EBIT in einer Bandbreite von 12 bis 15 Mio. Euro. Zur Einordnung: Ursprünglich lag die Messlatte bei einem Erlöszuwachs von etwa acht Prozent, das EBIT erwartete Leifheit zwischen 9,50 und 10,00 Mio. Euro. Mit anderen Worten: Bei den avisierten Umsätzen ergeben sich keine größeren Änderungen, dafür fällt die Ertragsraft ein gutes Stück besser aus als gedacht. Insgesamt bleibt der Spezialwert damit mehr denn je eine aussichtsreiche Anlage – nicht nur wegen der im Normalfall ansprechenden Dividendenrendite. Zur Hauptversammlung am 30. September steht allerdings nach jetziger Planung allerdings „nur“ ein auf 0,55 Euro je Aktie nahezu halbierter Ausschüttungsvorschlag auf der Agenda.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 236,80 | 234,20 | 234,04 | 271,60 | 288,32 | 251,52 | 258,29 | |
EBITDA1,2 | 25,25 | 20,01 | 18,10 | 27,30 | 27,89 | 10,28 | 15,00 | |
EBITDA-Marge3 | 10,66 | 8,54 | 7,73 | 10,05 | 9,67 | 4,09 | 5,81 | |
EBIT1,4 | 18,84 | 13,06 | 9,88 | 18,78 | 20,07 | 2,77 | 6,02 | |
EBIT-Marge5 | 7,96 | 5,58 | 4,22 | 6,91 | 6,96 | 1,10 | 2,33 | |
Jahresüberschuss1 | 12,88 | 8,41 | 5,83 | 12,53 | 14,18 | 1,21 | 3,20 | |
Netto-Marge6 | 5,44 | 3,59 | 2,49 | 4,61 | 4,92 | 0,48 | 1,24 | |
Cashflow1,7 | 7,22 | 10,19 | 15,89 | 4,03 | 16,44 | 14,02 | 20,78 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,35 | 0,88 | 0,61 | 1,32 | 1,49 | 0,13 | 0,34 | |
Dividende8 | 1,05 | 1,05 | 0,55 | 1,05 | 1,05 | 0,70 | 1,05 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: KPMG |
Ein Ausrufezeichen setzt der Medizintechnikkonzern Drägerwerk mit seinen Vorabzahlen zum zweiten Quartal 2020 sowie dem mit Spannung erwarteten neuen Ausblick für das Gesamtjahr. Demnach rechnet Drägerwerk für 2020 nun mit einem um Währungseffekte bereinigtem Umsatzplus von 14 bis 22 Prozent auf dann bis zu 3.393 Mio. Euro sowie einer EBIT-Marge zwischen sieben und elf Prozent. Im besten Fall käme das Betriebsergebnis somit bei 373 Mio. Euro an. In einem mittleren Szenario würden die Lübecker auf Erlöse von gut 3.280 Mio. Euro und ein Betriebsergebnis von 295 Mio. Euro zusteuern. Abzüglich Finanzergebnis und Steuern könnten so rund 195 Mio. Euro hängen bleiben, was einem Ergebnis je Aktie von etwa 10 Euro entspricht – und das bei einem Aktienkurs von 80 Euro. Zu weiteren Einordnung: Zum Halbjahr kam das TecDAX-Unternehmen bereits auf ein EBIT von 102 Mio. Euro. Wesentlicher Treiber sind die Bestellungen für Atemgeräte und Schutzausrüstung im Rahmen der Corona-Pandemie (HIER). Zwar gab es zuletzt Berichte, wonach der Bund seine Großorder offenbar nicht voll abrufen wird (HIER), im Zahlenwerk ist das aber bislang kaum zu spüren. Vermutlich arbeitet Dräger zurzeit ohnehin an der Kapazitätsgrenze, was auch die nachlassende Dynamik bei den Auftragseingängen erklären würde. Und dann gibt es ja noch die gerade neu entstehende Fertigung in den USA. Für boersengefluester.de bleibt die Aktie eine sehr attraktive Wahl.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 2.572,26 | 2.595,01 | 2.780,82 | 3.406,28 | 3.328,42 | 3.045,23 | 3.375,50 | |
EBITDA1,2 | 240,00 | 147,91 | 193,71 | 521,07 | 421,00 | 55,80 | 315,00 | |
EBITDA-Marge3 | 9,33 | 5,70 | 6,97 | 15,30 | 12,65 | 1,83 | 9,33 | |
EBIT1,4 | 155,74 | 62,65 | 66,58 | 396,60 | 271,68 | -88,61 | 166,43 | |
EBIT-Marge5 | 6,05 | 2,41 | 2,39 | 11,64 | 8,16 | -2,91 | 4,93 | |
Jahresüberschuss1 | 98,50 | 34,90 | 33,79 | 249,89 | 154,27 | -63,64 | 111,99 | |
Netto-Marge6 | 3,83 | 1,34 | 1,22 | 7,34 | 4,64 | -2,09 | 3,32 | |
Cashflow1,7 | 143,34 | 4,09 | 164,42 | 459,98 | 384,89 | -144,23 | 189,68 | |
Ergebnis je Aktie8 | 4,18 | 1,48 | 1,44 | 10,25 | 7,19 | -3,47 | 5,92 | |
Dividende8 | 0,46 | 0,19 | 0,19 | 0,19 | 0,19 | 0,19 | 1,80 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |