Matthias Schmitz, der Finanzvorstand von KSB, hat bei seiner Präsentation auf den Hamburger Investorentagen – siehe dazu unseren Bericht HIER – nicht zu viel versprochen: Mit Dividenden von 19,50 Euro je Stamm- und 19,76 Euro je Vorzugsaktie will der Pumpen- und Armaturenhersteller zur Hauptversammlung am 4. Mai 2023 so viel ausschütten, wie nie zuvor in der Börsenhistorie des Traditionsunternehmens. Hintergrund sind die erhofft starken Zahlen für 2022 mit Erlösen von 2.573,4 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 169,1 Mio. Euro. Der Ausblick für das laufende Jahr sieht im ungünstigen Fall ungefähr Erlöse sowie ein Betriebsergebnis auf eben diesem 2022er-Niveau vor. Nach oben hin besteht aus heutiger Sicht Luft bis hin zu Umsatzregionen von rund 2.850 Mio. Euro sowie einem EBIT von bis zu 200 Mio. Euro. Mit dieser Prognose hat KSB die Erwartungen von boersengefluester.de sogar noch getoppt. Die Aktie von KSB ist entsprechend auch nach der rasanten Performance der vergangenen Monate noch immer extrem moderat bewertet und bietet mittelfristig viel Potenzial nach oben.
Gut gefällt Investoren insbesondere auch die stärkere Orientierung Richtung Kapitalmarkt – die früher dominanten Familienaktionäre halten sich dem Vernehmen stärker zurück als früher. Bis 2025 will KSB auf eine EBIT-Zielmarge von 8 Prozent kommen – nach zuletzt 6,6 Prozent. Das scheint erreichbar, zumal die Gesellschaft in attraktiven Branchen unterwegs ist. Der Börsenwert beträgt rund 872 Mio. Euro, was in etwa dem Buchwert entspricht. Grundsätzlich würden wir stets die mit einem Stimmrecht ausgestatteten Stammaktien bevorzugen, allerdings beläuft sich der Streubesitzanteil hier nur auf rund 16 Prozent. Von den Vorzügen sind dagegen etwa 80 Prozent dem Freefloat zuzurechnen. Ist also ein wenig auch Geschmackssache, für welche Gattung man sich entscheidet. Dividendenorientierte Anleger greifen wahrscheinlich aber eher zu den Vorzügen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 2.204,96 | 2.245,95 | 2.383,19 | 2.207,88 | 2.343,58 | 2.573,39 | 2.818,99 | |
EBITDA1,2 | 188,69 | 179,19 | 195,45 | 170,08 | 222,05 | 259,52 | 312,00 | |
EBITDA-Marge3 | 8,56 | 7,98 | 8,20 | 7,70 | 9,48 | 10,08 | 11,07 | |
EBIT1,4 | 117,25 | 74,70 | 113,60 | 70,17 | 141,16 | 169,10 | 223,90 | |
EBIT-Marge5 | 5,32 | 3,33 | 4,77 | 3,18 | 6,02 | 6,57 | 7,94 | |
Jahresüberschuss1 | 52,10 | 23,92 | 58,50 | 4,38 | 110,32 | 127,34 | 176,61 | |
Netto-Marge6 | 2,36 | 1,07 | 2,45 | 0,20 | 4,71 | 4,95 | 6,27 | |
Cashflow1,7 | 120,69 | 61,35 | 144,93 | 183,86 | 163,92 | 2,11 | 280,30 | |
Ergebnis je Aktie8 | 21,10 | 6,26 | 24,47 | -5,63 | 53,34 | 59,05 | 86,83 | |
Dividende8 | 7,50 | 3,00 | 8,50 | 4,00 | 12,00 | 19,50 | 26,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: - |
Bemerkenswert gute Zahlen legt der Displayspezialist Data Modul für 2022 vor: Bei kräftig gestiegen Rekorderlösen von 276,05 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 12,70 auf 27,15 Mio. Euro voran. Der Gewinn pro Aktie kletterte von 2,24 auf 5,21 Euro – auch das der höchste Wert in der Firmengeschichte. Zur Hauptversammlung am 9. Mai 2023 setzt der Vorstand ein deutliches Zeichen und setzt eine Dividende von 2,50 Euro auf die Tagesordnung. Beim aktuellen Kurs steht das für eine Dividendenrendite von mehr als vier Prozent. Allerding wird es wohl auch in diesem Jahr so sein, dass der Großaktionär Arrow den Ausschüttungsvorschlag auf bescheidene 0,12 Euro drückt. Entsprechend hat boersengefluester.de die 2,50 Euro Dividende für 2022 in der Datenbank gar nicht erst berücksichtigt. Der operative Ausblick für das laufende Jahr lässt – zumindest zum jetzigen Zeitpunkt – kaum valide Schlüsse auf die tatsächliche Entwicklung zu.
So kalkuliert der Vorstand mit einer Umsatzveränderung in einer Bandbreite von minus 10 bis plus 10 Prozent. Das EBIT wird im ungünstigen Fall um ein Viertel zurückfallen, im zuversichtlichen Szenario um bis zu 10 Prozent steigen. Hier gilt es die Tendenz zum ersten Quartal 2023 abzuwarten, grundsätzlich prognostiziert das Management aber immer sehr vorsichtig. Entsprechend halten wir die Data Modul-Aktie auch weiterhin für eine attraktive Depotbeimischung. Abgesehen von der Dividendenrendite bewegen sich die Bewertungskennzahlen ungefähr auf einer Ebene mit denen vom Vergleichsunternehmen Fortec Elektronik. Mehrheitsaktionär Arrow (69,2 Prozent) ist nun bereits seit fast acht Jahren bei Data Modul engagiert. Ursprünglich standen Strukturmaßnahmen wie ein Beherrschungsvertrag auf der Agenda, von diesem Vorhaben sind die Amerikaner aber abgekommen und die Notiz von Data Modul läuft seit vielen Jahren „ganz normal“ weiter. Mit zurzeit rund 2,7 Prozent sind darüber hinaus die von uns sehr geschätzten Nebenwerteprofis von Scherzer & Co. bei den Münchnern engagiert.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 218,26 | 241,42 | 203,31 | 192,19 | 194,77 | 276,05 | 283,24 | |
EBITDA1,2 | 18,32 | 23,59 | 15,64 | 17,75 | 18,58 | 32,97 | 28,43 | |
EBITDA-Marge3 | 8,39 | 9,77 | 7,69 | 9,24 | 9,54 | 11,94 | 10,04 | |
EBIT1,4 | 15,91 | 20,80 | 10,19 | 11,83 | 12,70 | 27,15 | 22,30 | |
EBIT-Marge5 | 7,29 | 8,62 | 5,01 | 6,16 | 6,52 | 9,84 | 7,87 | |
Jahresüberschuss1 | 10,62 | 14,28 | 6,51 | 7,56 | 7,90 | 18,37 | 14,49 | |
Netto-Marge6 | 4,87 | 5,92 | 3,20 | 3,93 | 4,06 | 6,65 | 5,12 | |
Cashflow1,7 | 6,67 | 10,80 | 10,45 | 10,78 | -15,72 | -2,83 | 23,85 | |
Ergebnis je Aktie8 | 3,01 | 4,05 | 1,85 | 2,14 | 2,24 | 5,21 | 4,11 | |
Dividende8 | 0,12 | 0,12 | 0,12 | 0,12 | 0,12 | 0,12 | 0,12 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Forvis Mazars |