Ist natürlich eine sehr persönliche Einschätzung: Aber wir fanden den Artikel vom Oktober 2021 (HIER) über die mögliche Revitalisierung des Börsenmantels von Intertainment definitiv einen der spannendsten Beiträge des vergangenen Jahres auf boersengefluester.de überhaupt. Lange Zeit hatte sich der Aktienkurs des ehemaligen Medien-Unternehmens freilich kaum bewegt, so dass die Spekulation ein wenig verpuffte. Umso interessanter, dass die Notiz der Intertainment-Aktie – ohne begleitende Nachrichten – nun wieder einen deutlichen Zacken nach oben macht und zurück auf 0,75 Euro geklettert ist. Das entspricht einem Börsenwert von rund 12 Mio. Euro. Größtes Asset von Intertainment sind die gewaltigen Verlustvorträge. Wir werden die Entwicklung auf jeden Fall weiter verfolgen. Immerhin ist die Medienbranche zurzeit erheblich in Bewegung.
Zumindest ein kleines Trostpflaster: Der Haushaltswarenhersteller Leifheit wird 2021 mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von rund 20 Mio. Euro abschließen. Das entspricht dem oberen Ende der Mitte Oktober 2021 von ehemals 20 bis 24 Mio. Euro auf 15 bis 20 Mio. Euro reduzierten EBIT-Prognose für das Gesamtjahr. Grund für die damalige Anpassung des Ausblicks waren auch bei Leifheit die enormen Verwerfungen bei den Lieferketten. Nun: Ein Blick auf den Chart des ehemaligen SDAX-Werts genügt, um zu erkennen, dass die Investoren bei Leifheit wohl eher mit einer nochmaligen Gewinnwarnung gerechnet haben. Daher sind die jetzt vorgelegten Vorabdaten für 2021 ein klar positives Signal – auch mit Blick auf die Dividende zur nächsten Hauptversammlung am 25. Mai 2022. Sollte Leifheit die Ausschüttung bei 1,05 Euro belassen, käme der Anteilschein auf eine Rendite von annähernd vier Prozent. Ende März wird das Unternehmen den Geschäftsbericht mit allen Kennzahlen plus Ausblick für 2022 veröffentlichen.
Sieht beinahe so aus, als ob Klassik Radio bei den ersten Sichtungen zur Ergebnisentwicklung des abgelaufenen Geschäftsjahrs auf einen kleinen Schatz gestoßen ist. Immerhin stellt der – wie es der Name schon sagt – auf klassische Musik ausgerichtete Radiosender für 2021 plötzlich ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 2,4 Mio. Euro in Aussicht. Bereinigt um die außerordentlichen Investitionen erreicht das EBITDA sogar 3,5 Mio. Euro. Dabei hatten die Augsburger noch im Sommer mit Veröffentlichung des Halbjahresreports an der ursprünglichen Prognose aus dem Geschäftsbericht 2020 festgehalten, wonach für 2021 mit einem gegenüber dem Vorjahreswert von 1,63 Mio. Euro „deutlich sinkenden“ EBITDA zu rechnen sei. Als Gründe hierfür führten die Augsburger – neben den allgemeinen Corona-Unsicherheiten – insbesondere die Investitionen in den weiteren Radioempfang sowie den Aufbau des Lounge-Musiksenders Klassik Radio Beats auf DAB+ an. Zudem wird auch der Streamingdienst „Klassik Radio Select“ noch Gelder verschluckt haben. Umso gespannter ist boersengefluester.de auf den für Ende April terminierten Geschäftsbericht 2021. Angesichts der überraschend guten Ergebnisentwicklung gehen wir zudem davon aus, dass die Dividende zur nächsten Hauptversammlung am 14. Juni 2022 bei 0,21 Euro je Aktie belassen wird. Das würde den – leider sehr marktengen – Titel auf eine Dividendenrendite Richtung vier Prozent hieven. Vorstand Ulrich R.J. Kubak gibt sich derweil zuversichtlich, was die weiteren Perspektiven angeht: „Wir sind ordentlich profitabel, zum 31. Dezember 2021 saldiert schuldenfrei und können unsere ganze unternehmerische Energie in die Zukunft legen. Das Monetarisierungspotenzial für die Unternehmensgruppe ist enorm.“