Was geht denn bei i:FAO ab? Seit Jahresbeginn hat die Notiz des Anbieters von Software für die Buchung von Geschäftsreisen um fast 13 Prozent auf mehr als 21 Euro zugelegt – sich vom allgemeinen Börsentrend also völlig abgekoppelt. Größter Aktionär der Frankfurter ist die Amadeus IT Group mit einem Anteil von offiziell 70,26 Prozent. Die Spanier kamen vor knapp zwei Jahren durch eine Übernahmeofferte über 15 Euro je i:FAO-Aktie an die Mehrheit. Außerdem hält die Investmentgesellschaft Shareholder Value Beteiligungen AG ein nennenswertes Paket von gegenwärtig wohl mehr als den im März 2015 gemeldeten 5,8 Prozent. Zumindest machten die Spezialwerteprofis Mitte Oktober in ihrem Aktionärsbrief zum dritten Quartal 2015 darauf aufmerksam, dass sie ihre Beteiligung weiter aufgestockt haben. Inklusive der Stücke von Shareholder Value Beteiligungen kämen die Spanier also bereits jetzt auf einen Anteil von mehr als 75 Prozent an der im General Standard gelisteten Unternehmen. Gut möglich ist aber auch, dass Amadeus momentan selbst als Käufer im Markt aktiv ist und die Vorbereitungen für einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag (BuG) trifft. Neuigkeiten zur aktuellen Geschäftsentwicklung gibt es am 22. Februar 2016 – dann steht die Veröffentlichung der Zahlen für 2015 an. Seriöse Prognosen lassen sich kaum treffen, der Vorstand sprach zuletzt nur von einer „weiter positiven operativen Geschäftsentwicklung”.
Dabei gilt i:FAO als eine Schatzkiste: Die liquiden Mittel und Finanzanlagen der schuldenfreien Gesellschaft türmten sich zum Halbjahr auf mehr als 34 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote beträgt annähernd 86 Prozent. Dennoch setzte die Gesellschaft für 2014 die Dividendenzahlung aus – offiziell, um die „erheblichen Investitionen” in die Internationalisierung des Geschäfts zu stemmen. Bleibt abzuwarten, ob diese Entscheidung ein einmaliger Schritt war. Für 2013 gab es 0,75 Euro je Aktie Dividende, was bezogen auf den heutigen Kurs einer Rendite von etwa 3,5 Prozent entsprechen würde. Vorsichtige Investoren kalkulieren aber besser mit weiteren Nullrunden bei der Dividende. Dafür könnte der Aufwärtstrend beim Aktienkurs anhalten. Zurzeit ist die Gesellschaft mit 113 Mio. Euro kapitalisiert. Das entspricht zwar einem stattlichen Faktor von 6,4 auf das Eigenkapital. Gemessen an den erhofften Ergebnissteigerungen in den kommenden Jahren könnte es aber noch etwas aufwärts gehen – zumal die Aktie in gewisser Weise zu Knappheitspreisen gehandelt wird.
Seit mehr als zwei Jahren bewegt sich der Aktienkurs der Schaltbau Holding in einer Spannweite von grob 40 bis 55 Euro per saldo seitwärts. Um einen Aufwärtstrend zu erkennen, müssen Anleger bei dem SDAX-Titel schon auf den Langfristchart der Münchner blicken. Dennoch: Die Chancen stehen passabel, dass das im Bereich Verkehrstechnik tätige Unternehmen 2016 wieder zu einem rentablen Investment wird. Mit einem Umsatzplus von über 15 Prozent auf mehr als 495 Mio. Euro hat Schaltbau die Erwartungen jedenfalls spürbar übertroffen. Avisiert hatte Vorstandssprecher Jürgen Cammann zuletzt Erlöse von rund 485 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 37 Mio. Euro – nach 27,3 Mio. Euro im Jahr 2014. Kaum Beachtung schenkte die Börse der kurz vor Weihnachten gemeldeten Anteilsaufstockung von 40 auf 92 Prozent bei dem spanischen Schienenfahrzeugzulieferer Albatros, der 2015 auf Erlöse von etwa 30 Mio. Euro kam. In den 2015er-Konzernerlösen von Schaltbau ist Albatros jedoch noch nicht enthalten. Trotzdem: Immerhin knapp 31 Mio. Euro vom Gesamtumsatz entfielen auf Akquisitionen. Allerdings zeigt die forsche Expansionsstrategie der Münchner auch woanders Wirkung. Kehrseite der Medaille ist nämlich der signifikante Anstieg der Finanzverbindlichkeiten, die sich zum Ende des dritten Quartals 2015 bereits auf 142,5 Mio. Euro türmten. Analyst Heinz Steffen von fairresearch hatte das Kursziel für den Titel Ende November auf 65 Euro taxiert. Die LBBW nannte 58 Euro als faires Niveau. Auch das wäre noch eine gute 20-Prozent-Chance. Boersengefluester.de stuft den Titel von Halten auf Kaufen herauf.
Mit Siemens, Metro, TUI und Deutsche Beteiligungs AG stehen in den kommenden Wochen die Hauptversammlungen von bekannten Unternehmen an, die vor allen Dingen unter Dividendenaspekten einen Blick wert sind. Small-Cap-Investoren markieren sich dagegen bereits jetzt den 18. Februar 2016 in ihrem Kalender: An diesem Tag findet das Aktionärstreffen von Fortec Elektronik statt. Der Anbieter von Displays und elektronischen Baugruppen zahlt für das Geschäftsjahr 2014/15 (per Ende Juni) eine unveränderte Dividende von 0,50 Euro pro Anteilschein. Damit kommt das Papier auf eine ordentliche Rendite von fast 3,5 Prozent. Die Gesellschaft arbeitet weitgehend frei von Bankschulden und ist seit vielen Jahren ein Garant für schwarze Zahlen. Für das laufende Geschäftsjahr hat Vorstandschef Dieter Fischer zuletzt eine Verbesserung des Ergebnisses avisiert, ohne jedoch konkrete Zahlen zu nennen. Den Halbjahresbericht legt das Unternehmen aus Landsberg am Lech am 25. Februar – also wenige Tage nach der Hauptversammlung – vor. Boersengefluester.de hatte den Titel bereits mehrfach empfohlen. An unserer zuversichtlichen Einschätzung hat sich seitdem nichts geändert. Die jüngsten Börsenturbulenzen hat der Aktienkurs weitgehend unbeschadet überstanden – auch das ein gutes Zeichen.