Fürchterlich groß war die Spanne von 7,20 bis 7,50 Mio. Euro für das 2019 zu erwartende Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwar ohnehin nicht gewählt. Dennoch war es für boersengefluester.de ein beruhigendes Signal, als IBU-tec advanced materials diese Bandbreite Anfang Juli auf den oberen Bereich präzisierte. Der Aktiennotiz des Spezialchemie-Unternehmens hatte das zuletzt zwar kaum etwas genutzt. Doch auch der jetzt vorgelegte Halbjahresbericht zeigt, dass die im Börsensegment Scale gelistete Gesellschaft operativ auf Kurs ist – insbesondere durch die Akquisition von BNT sowie den Zukauf sowie der Industrieimmobilie in Bitterfeld. „Der Fokus des Geschäftsmodells verschiebt sich weiter von einem reinen Dienstleister hin zu einem Produzenten“, betont die Gesellschaft mit Sitz in Weimar. Bei einem Erlösanstieg von 19,2 Prozent auf 23,12 Mio. Euro kam das EBITDA deutlich überproportional um 41,3 Prozent auf 3,76 Mio. Euro voran.
„Das Wachstum der IBU-tec hat mittlerweile eine ganz neue Dimension angenommen“, sagt CEO Ulrich Weitz. Unterm Strich zeigt sich freilich noch ein verzerrtes Bild, denn im Vorjahr gab es erhebliche positive steuerliche Sondereffekte. So ging der Überschuss in den ersten sechs Monaten 2019 um 28,7 Prozent auf 0,84 Mio. Euro zurück. Entsprechend fiel das Ergebnis je Aktie von 0,30 auf 0,21 Euro. Summa summarum dürfte Weitz bei seiner Präsentation auf der Herbstkonferenz am 3. September 2019 vermutlich wieder nur eine Sache beklagen: Die maue Performance des Aktienkurses. Mit 14,70 Euro liegt die Notiz ein gutes Stück unterhalb des zum IPO Ende März 2017 gewählten Ausgabepreises von 16,50 Euro. Dabei hat sich IBU-tec advanced materials mittlerweile sehr viel breiter aufgestellt. Die Analysten von Warburg Research siedeln das Kursziel bei 20,60 Euro an. Das entspricht einer Chance von immerhin 40 Prozent.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 16,81 | 46,57 | 48,45 | 32,96 | 44,09 | 53,94 | 48,23 | |
EBITDA1,2 | 2,66 | 6,91 | 7,12 | 6,98 | 5,53 | 6,69 | 2,96 | |
EBITDA-Marge3 | 15,82 | 14,84 | 14,70 | 21,18 | 12,54 | 12,40 | 6,14 | |
EBIT1,4 | 0,30 | 2,55 | 1,95 | 2,08 | 0,94 | 1,94 | -1,79 | |
EBIT-Marge5 | 1,78 | 5,48 | 4,03 | 6,31 | 2,13 | 3,60 | -3,71 | |
Jahresüberschuss1 | 0,17 | 2,33 | 0,87 | 1,00 | -0,24 | 1,29 | -2,49 | |
Netto-Marge6 | 1,01 | 5,00 | 1,80 | 3,03 | -0,54 | 2,39 | -5,16 | |
Cashflow1,7 | 0,78 | 3,31 | 4,23 | 4,47 | -1,13 | -3,27 | 2,41 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,04 | 0,35 | 0,22 | 0,25 | -0,05 | 0,27 | -0,52 | |
Dividende8 | 0,13 | 0,20 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,04 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: KPMG |
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit guten Nachrichten liefern sich seit einiger Zeit die beiden Telematikspezialisten Init und IVU Traffic. Nun ist mal wieder die in Berlin ansässige IVU Traffic an der Reihe – und zwar in Form ansprechender Halbjahreszahlen: Bei leicht höheren Umsätzen von 30,29 Mio. Euro verringerte IVU den Betriebsverlust von 625.000 Euro auf gerade einmal 67.000 Euro. Das ist schon deshalb bemerkenswert, weil nach Ablauf des ersten Quartals noch ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 504.000 Euro zu Buche stand. Bis zum Jahresende 2019 will CEO Martin Müller-Elschner auf ein positives EBIT von rund 7 Mio. Euro kommen, was angesichts der immer noch sehr ausgeprägten Bedeutung des Abschlussviertels für das Gesamtjahr gut machbar erscheint. Letztlich müsste die Gesellschaft im zweiten sechs Monaten 2019 „nur“ genauso viel verdienen wie im zweiten Halbjahr 2018, um die Prognose zumindest ein wenig zu übertreffen. Tatsächlich dürfte es wohl mehr werden. „Die Nachfrage nach den Standardprodukten IVU.suite und IVU.rail ist nach wie vor groß und der gute Auftragsbestand spricht für einen positiven Geschäftsverlauf“, heißt es im Zwischenbericht. Trotzdem: Nach der rasanten Performance im ersten Halbjahr, tut die Konsolidierung auf hohem Niveau der IVU-Aktie wohl ganz gut. Mit Sicht auf sechs bis zwölf Monate sollte der Small Cap sein volles Kurspotenzial aber noch nicht entfaltet haben. Ein starkes Signal wäre etwa der signifikante Sprung in zweistellige Regionen. Bislang hat sich die Marke von 10 Euro allerdings als harte Nuss herausgestellt.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 71,07 | 77,80 | 88,79 | 92,03 | 102,88 | 113,23 | 122,49 | |
EBITDA1,2 | 7,37 | 8,12 | 12,73 | 15,30 | 16,45 | 18,70 | 20,31 | |
EBITDA-Marge3 | 10,37 | 10,44 | 14,34 | 16,63 | 15,99 | 16,52 | 16,58 | |
EBIT1,4 | 6,13 | 6,70 | 10,48 | 12,78 | 13,92 | 14,85 | 15,77 | |
EBIT-Marge5 | 8,63 | 8,61 | 11,80 | 13,89 | 13,53 | 13,12 | 12,88 | |
Jahresüberschuss1 | 4,98 | 6,16 | 10,58 | 10,09 | 9,32 | 10,13 | 11,38 | |
Netto-Marge6 | 7,01 | 7,92 | 11,92 | 10,96 | 9,06 | 8,95 | 9,29 | |
Cashflow1,7 | 3,80 | 12,31 | 12,54 | 30,76 | 19,08 | 4,47 | 11,91 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,28 | 0,35 | 0,60 | 0,57 | 0,53 | 0,58 | 0,65 | |
Dividende8 | 0,10 | 0,12 | 0,16 | 0,20 | 0,22 | 0,24 | 0,26 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |