Gerade einmal 278 Mio. Euro Börsenwert für ein Unternehmen mit fast 1,2 Mrd. Euro Umsatz und einem Überschuss von zuletzt immerhin 49,4 Mio. Euro. Bei der Aktie des Spezial-Raffineriekonzerns H&R werden normalerweise Anlegerträume wahr. Allerdings fristet der Titel – trotz der endlich wieder guten Zahlen – weiterhin ein Schattendasein an der Börse. Zugegeben: Nachdem H&R die Anleger mehrfach auf bessere Ergebnisse für 2021 eingestellt hatte, hätten hartnäckige Optimisten nun vielleicht mit einem noch etwas kräftigeren Gewinnanstieg rechnen können. Letztlich ist ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern und Abschreibungen (EBIT) von 80,9 Mio. Euro aber eine Größenordnung, wie sie H&R zuletzt in den Jahren 2010 und 2006 erwirtschaftet hat. Und selbst wenn man 2010 als Börsenmaßstab heranzieht: Damals notierte der Anteilschein etwa dreimal so hoch wie derzeit. So gesehen können Investoren mit dem Titel eigentlich nicht viel falsch machen. Die große Unbekannte ist naturgemäß der Ausblick. Im Zuge der jetzt veröffentlichten Eckdaten für 2021 hat sich der Vorstand noch nicht dazu geäußert. Vermutlich gilt es hierzu den für Ende März anstehenden Geschäftsbericht abzuwarten. Doch selbst wenn es einen ganz markanten Ergebnisrückgang geben sollte: Auch für diesen Fall wäre die Aktie wohl noch immer noch günstig bewertet.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 1.025,11 | 1.114,15 | 1.075,32 | 873,03 | 1.188,43 | 1.576,04 | 1.352.260,00 | |
EBITDA1,2 | 97,39 | 74,70 | 52,90 | 55,72 | 132,66 | 124,90 | 92,66 | |
EBITDA-Marge3 | 9,50 | 6,70 | 4,92 | 6,38 | 11,16 | 7,92 | 0,01 | |
EBIT1,4 | 54,29 | 40,17 | 7,40 | -0,35 | 81,72 | 70,23 | 30,68 | |
EBIT-Marge5 | 5,30 | 3,61 | 0,69 | -0,04 | 6,88 | 4,46 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 29,50 | 22,32 | 0,08 | -7,83 | 52,53 | 45,36 | 10,56 | |
Netto-Marge6 | 2,88 | 2,00 | 0,01 | -0,90 | 4,42 | 2,88 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 46,19 | 23,32 | 95,86 | 60,15 | 37,42 | 37,98 | 119,07 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,88 | 0,59 | -0,04 | -0,24 | 1,35 | 1,15 | 0,28 | |
Dividende8 | 0,40 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,10 | 0,10 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Grant Thornton |
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Nochmals deutlich besser als ohnehin zu erwarten war, fallen die ersten Eckdaten für 2021 von Frequentis aus. Demnach steigerte der Spezialist für Kommunikationslösungen, wie sie in der Luftfahrt oder dem Polizeibereich eingesetzt werden, den Umsatz um mindestens 10 Prozent auf mehr als 330 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kam von 26,8 auf etwa 28,0 Mio. Euro voran. Beachtlich ist diese Entwicklung insbesondere auch deshalb, weil das Zahlenwerk noch markant durch die nachgelagerten Integrationsaufwendungen im Zuge der übernommenen Aktivitäten von L3Harris belastet wurde. Zuletzt bezifferte CFO Peter Skerlan diesen Effekt auf rund 3 Mio. Euro. Zur weiteren Einordnung: Die Analysten der BankM – bei Frequentis eigentlich immer gut im Bild –kalkulierten bislang mit einem EBIT von knapp 22 Mio. Euro für 2021. Ebenfalls positiv zu werten ist der nochmals um gut 15 Mio. Euro auf über 330 Mio. Euro gestiegene Auftragsbestand. Den kompletten Jahresbericht legen die Wiener am 5. April 2022 vor. Boersengefluester.de wird dann ausführlich berichten. Auf Basis der jetzt verfügbaren Informationen sowie mit Blick auf den Aktienkurs sehen wir aber keinen Grund, von unserer zuversichtlichen Einschätzung abzuweichen. Prima Unternehmen für Langfristanleger!
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 266,93 | 285,76 | 303,63 | 299,37 | 333,53 | 385,97 | 427,49 | |
EBITDA1,2 | 20,02 | 21,59 | 30,18 | 41,92 | 46,51 | 45,63 | 44,17 | |
EBITDA-Marge3 | 7,50 | 7,56 | 9,94 | 14,00 | 13,95 | 11,82 | 10,33 | |
EBIT1,4 | 14,32 | 15,60 | 17,22 | 26,81 | 28,97 | 24,99 | 26,65 | |
EBIT-Marge5 | 5,36 | 5,46 | 5,67 | 8,96 | 8,69 | 6,48 | 6,23 | |
Jahresüberschuss1 | 10,70 | 11,83 | 15,52 | -3,39 | 20,77 | 18,88 | 19,98 | |
Netto-Marge6 | 4,01 | 4,14 | 5,11 | -1,13 | 6,23 | 4,89 | 4,67 | |
Cashflow1,7 | 16,69 | 4,56 | 17,73 | 54,75 | 48,75 | 14,22 | 25,66 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,81 | 0,90 | 0,93 | -0,30 | 1,50 | 1,41 | 1,38 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,10 | 0,15 | 0,15 | 0,20 | 0,22 | 0,24 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |
Ungewöhnlich volatil zeigt sich seit einigen Monaten der Aktienkurs von EnviTec Biogas. Immerhin pendelt die Notiz des Herstellers und Betreibers von Biogasanlagen zwischen gut 30 und knapp 44 Euro. Dabei sieht die operative Entwicklung noch besser aus als gedacht, wie sich jetzt herausstellt: So rechnet CEO Olaf von Lehmden für 2021 nun mit einem Gewinn vor Steuern zwischen 20 und 22 Mio. Euro. Die bisherige Bandbreite erstreckte sich von 17 bis 19 Mio. Euro. „Grund für die Erhöhung der Ergebnisprognose ist die besser als erwartete operative Entwicklung in den Segmenten Anlagenbau und Eigenbetrieb“, betont das Unternehmen. Gerade mit Blick auf den früher regelmäßig defizitären Anlagenbaus ist der scheinbar jetzt nachhaltige Turnaround in diesem Bereich eine sehr ermutigende Aussage. Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist, dass EnviTec angesichts dieser Entwicklung die Dividende für 2021nicht nur abermals konstant bei 1 Euro lassen dürfte, sondern sie diesmal auch noch aus dem operativen Geschäft verdient zu haben. Das wiederum würde den Titel auch auf dem aktuellen Niveau noch zur einer Dividendenrendite von knapp 3 Prozent verhelfen. Insgesamt bleibt der wenig bekannte – und leider auch recht marktenge – Spezialwert eine attraktive Depotbeimischung.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 198,78 | 186,76 | 213,56 | 192,27 | 262,37 | 382,83 | 416,82 | |
EBITDA1,2 | 24,60 | 27,29 | 30,19 | 32,10 | 37,76 | 75,91 | 116,12 | |
EBITDA-Marge3 | 12,38 | 14,61 | 14,14 | 16,70 | 14,39 | 19,83 | 27,86 | |
EBIT1,4 | 6,52 | 10,05 | 13,13 | 16,72 | 23,02 | 60,48 | 83,14 | |
EBIT-Marge5 | 3,28 | 5,38 | 6,15 | 8,70 | 8,77 | 15,80 | 19,95 | |
Jahresüberschuss1 | 4,98 | 6,83 | 7,32 | 12,34 | 16,87 | 48,26 | 64,07 | |
Netto-Marge6 | 2,51 | 3,66 | 3,43 | 6,42 | 6,43 | 12,61 | 15,37 | |
Cashflow1,7 | 19,60 | 31,85 | 15,53 | 27,54 | 37,35 | 97,33 | 83,29 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,33 | 0,46 | 0,49 | 0,83 | 1,14 | 3,25 | 4,31 | |
Dividende8 | 1,00 | 1,00 | 1,00 | 1,00 | 1,00 | 2,00 | 3,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Kohl & Zerhusen |