Das ist mehr als beachtlich: Die kürzlich vorgelegten Vorabzahlen für das erste Halbjahr 2021 von GK Software haben für derart viel Rückenwind gesorgt, dass nun sogar der Wandlungspreis von 155 Euro der Ende Oktober 2022 auslaufenden Wandelanleihe getoppt wurde. Sollte die Notiz das spürbar erhöhte Niveau halten, wäre das für den Hersteller von Kassensoftware für große Einzelhandelsketten insofern eine prima Sache, weil die für die Rückzahlung bereits reservierten knapp 15 Mio. Euro womöglich in andere Projekte für das weitere Wachstum gesteckt werden können (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER). Derweil trauen die Analysten von Warburg Research der GK-Aktie mittlerweile sogar Kursregionen von bis zu 200 Euro zu. Das bisherige Warburg-Kursziel lag bei 182 Euro.
Die Experten von Montega waren bereits zuvor mit einem fairen Wert von 200 Euro für den Anteilschein unterwegs, sind aber ebenfalls angetan von den jüngsten Nachrichten. So kletterten die Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2021 um knapp 15 Prozent auf 64,36 Mio. Euro. Das – um den positiven Sondereffekt von 2,75 Mio. Euro aus dem Verkauf der auf Kassensoftware für den mittelständischen Einzelhandel spezialisierten AWEK microdata –bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) machte einen Satz von 1,96 auf 9,04 Mio. Euro. „Die erfreulichen Q2-Zahlen untermauern unsere positive Sicht auf den Investment Case“, lautet daher auch das Fazit der Montega-Analysten. Der komplette Halbjahresbericht von GK Software ist für den 26. August angesetzt.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 90,45 | 106,15 | 115,45 | 117,56 | 130,85 | 152,05 | 172,50 | |
EBITDA1,2 | 8,77 | 6,83 | 12,26 | 19,08 | 26,79 | 24,76 | 2,76 | |
EBITDA-Marge3 | 9,70 | 6,43 | 10,62 | 16,23 | 20,47 | 16,28 | 1,60 | |
EBIT1,4 | 4,99 | 1,60 | 3,43 | 10,54 | 17,31 | 16,78 | -5,08 | |
EBIT-Marge5 | 5,52 | 1,51 | 2,97 | 8,97 | 13,23 | 11,04 | -2,95 | |
Jahresüberschuss1 | 3,88 | 0,92 | -3,14 | 6,27 | 13,30 | 11,36 | -5,17 | |
Netto-Marge6 | 4,29 | 0,87 | -2,72 | 5,33 | 10,16 | 7,47 | -3,00 | |
Cashflow1,7 | 8,69 | 7,00 | 6,49 | 17,71 | 23,22 | 26,21 | -10,26 | |
Ergebnis je Aktie8 | 2,00 | 0,48 | -1,60 | 3,00 | 5,66 | 4,84 | -2,30 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,04 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |
Gerade einmal 4,82 Prozent der Aktien von MVV Energie befinden sich noch im Streubesitz. Die restlichen Stücke halten die Stadt Mannheim sowie die Vermögensverwaltungsgesellschaft First Sentier Investors. Der guten Performance des Spezialwerts tut diese Gemengelage aber keinen Abbruch. Im Gegenteil: Mit den kürzlich veröffentlichten Neun-Monats-Zahlen für das Geschäftsjahr 2020/21 (30. September) hat die MVV-Aktie nochmals frische Schubkraft bekommen. „Wir investieren bereits seit vielen Jahren konsequent in den Ausbau der erneuerbaren Energien, in Energieeffizienz und in innovative Geschäftsmodelle“, sagt CEO Georg Müller. Das zahlt sich zunehmend aus. Immerhin hat der Vorstand den Ausblick für das Gesamtjahr jetzt deutlich konkretisiert, beziehungsweise heraufgesetzt. So rechnen die Mannheimer nun mit einem Umsatzanstieg zwischen 10 und 15 Prozent. Das um Sonderfaktoren aus der Bewertung von Derivaten bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (adjustiertes EBIT) soll den Vorjahreswert von 233 Mio. Euro um 20 bis 25 Prozent toppen. Zuvor kalkulierte der Vorstand mit einer moderaten Erlösverbesserung und einem deutlichen Zuwachs beim adjustierten EBIT, ohne dies näher zu quantifizieren. Aus Kapitalmarktsicht hat sich MVV Energie in den vergangenen Jahren derweil mindestens den Ruf eines extrem verlässlichen Dividendenzahlers erarbeitet. Und auch Anleger, die jetzt noch neu einsteigen wollen, dürften sich auf eine Rendite von knapp drei Prozent einstellen. Squeeze-out-Spekulationen kochen zwar immer wieder mal hoch. Momentan sieht boersengefluester.de aber keinen zwingenden Grund, warum die Großaktionäre diese Option ziehen sollten.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 4.009,52 | 3.931,47 | 3.739,47 | 3.432,09 | 4.233,79 | 5.923,59 | 6.619,05 | |
EBITDA1,2 | 442,26 | 471,18 | 348,98 | 424,79 | 733,57 | 245,72 | 1.269,95 | |
EBITDA-Marge3 | 11,03 | 11,98 | 9,33 | 12,38 | 17,33 | 4,15 | 19,19 | |
EBIT1,4 | 259,51 | 256,79 | 165,49 | 209,49 | 529,67 | 34,45 | 400,00 | |
EBIT-Marge5 | 6,47 | 6,53 | 4,43 | 6,10 | 12,51 | 0,58 | 6,04 | |
Jahresüberschuss1 | 132,49 | 132,41 | 76,26 | 114,19 | 345,03 | 10,63 | 753,21 | |
Netto-Marge6 | 3,30 | 3,37 | 2,04 | 3,33 | 8,15 | 0,18 | 11,38 | |
Cashflow1,7 | 473,59 | 331,49 | 237,55 | 382,77 | 1.203,23 | 952,03 | -613,75 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,41 | 1,43 | 1,49 | 1,57 | 2,28 | 2,67 | 7,78 | |
Dividende8 | 0,90 | 0,90 | 0,90 | 0,95 | 1,05 | 1,05 | 1,45 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |
Durch eine übermäßig intensive Investor Relations-Arbeit hat sich Friedrich Vorwerk seit dem Börsengang Ende März zu 45 Euro bislang nicht hervorgetan. Mit dem jetzt vorgelegten Halbjahresbericht gibt der Rohrleitungs- und Anlagenbau für Netzbetreiber oder auch Kommunen nun erstmals eine konkrete Erlösprognose für 2021 ab: Demnach sollen die Erlöse in einer Bandbreite zwischen 270 und 300 Mio. Euro ankommen – nach gut 291 Mio. Euro im Jahr zuvor. Gemessen an den ursprünglichen Erwartungen während der IPO-Phase ist das sicher eine Enttäuschung, immerhin war eher von durchschnittlichen Umsatzsteigerungen im unteren zweistelligen Prozentbereich die Rede. Nach dem freilich auch witterungsbedingt mauen ersten Quartal 2021 schien diese Vorschau aber ohnehin zu ambitioniert. Entsprechend schwach auch die Performance der mit so vielen Vorschusslorbeeren versehenen Vorwerk-Aktie.
Mittlerweile gibt es den Anteilschein bereits mit einem Discount zum Ausgabepreis von fast 15 Prozent, und Großaktionär MBB muss aufpassen, dass nach dem Aumann-Flop nicht ein neuerlicher Börsenausrutscher die Investoren verstimmt. Nun: Immerhin hat Vorwerk im zweiten Quartal mit Umsätzen von 80,1 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 12,8 Mio. Euro nicht nur das direkte Vorquartal 2021 deutlich getoppt, sondern liegt – zumindest ergebnistechnisch – auch im Halbjahresvergleich klar vorn. Nun: Als langfristiger Profiteur von großen Infrastrukturprojekten wie dem Bau von Wasserstoffpipelines lässt sich die Qualität von Vorwerk kaum an ein oder zwei Quartalen abmessen. Dafür sind die Schwankungen schon allein wegen des Projektgeschäfts zu groß. Entsprechend bleibt boersengefluester.de noch bei der Kaufen-Einschätzung.
Fakt ist aber auch, dass Friedrich Vorwerk kontinuierlich liefern muss. Immerhin war die Aktie schon beim IPO recht ambitioniert bewertet. Großartiger Puffer für Enttäuschungen ist eher nicht vorhanden. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben ihr Kursziel für die Aktie vderweil von 59 auf 52 Euro reduziert – beiben aber ebenfalls noch bei “Kaufen”.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 91,48 | 105,87 | 179,33 | 291,24 | 279,07 | 368,16 | 373,36 | |
EBITDA1,2 | 7,20 | 21,08 | 41,81 | 58,82 | 54,48 | 50,09 | 31,99 | |
EBITDA-Marge3 | 7,87 | 19,91 | 23,31 | 20,20 | 19,52 | 13,61 | 8,57 | |
EBIT1,4 | 3,94 | 13,65 | 33,83 | 47,47 | 41,44 | 33,75 | 13,91 | |
EBIT-Marge5 | 4,31 | 12,89 | 18,87 | 16,30 | 14,85 | 9,17 | 3,73 | |
Jahresüberschuss1 | 2,57 | 10,45 | 23,42 | 30,52 | 26,74 | 16,81 | 10,27 | |
Netto-Marge6 | 2,81 | 9,87 | 13,06 | 10,48 | 9,58 | 4,57 | 2,75 | |
Cashflow1,7 | 0,01 | 19,77 | 59,15 | 33,32 | 29,83 | -10,26 | 50,42 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,13 | 0,52 | 1,17 | 1,53 | 1,37 | 0,86 | 0,51 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,20 | 0,12 | 0,12 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Nexia |