[sws_green_box box_size=”585″]An dieser Stelle kommentieren wir aktuelle Unternehmensmeldungen und weisen auf interessante Kursentwicklungen, Gerüchte oder Daten für den Gesamtmarkt hin. Dazu gibt es Einschätzungen von Analysten zu Aktien aus dem Small-Cap-Sektor.[/sws_green_box]
Vom Investorendarling zum Hoffnungswert: Für die Aktionäre von Gerry Weber hätten die vergangenen zwei Jahren brutaler kaum sein können. Um rund drei Viertel verlor der SDAX-Titel in diesem Zeitraum an Wert. Angesichts dieses Ausmaßes liegt die Spekulation nahe, dass der Modekonzern die Talsohle womöglich schon durchschritten hat – zumindest was den Aktienkurs angeht. Operativ wird sich bei der Gesellschaft aus Halle/Westfalen nämlich noch eine Menge verändern (müssen). Details zur Neuausrichtung will der Vorstand auf der Bilanzpressekonferenz am 26. Februar 2016 präsentieren. Man muss kein Hellseher sein, um zu sagen, dass es sich dabei um einen sehr langwierigen Prozess mit tiefen Einschnitten handeln wird. Dementsprechend dürfte es auch zu weiteren Belastungen auf der Ergebnisseite kommen. Das muss an der Börse nicht zwangsläufig negativ aufgenommen werden, wie die aktuelle Reaktion zeigt. Wichtig ist, dass es sich um eine konsequente Neuausrichtung handelt. Boersengefluester.de schließt in diesem Zusammenhang sogar nicht aus, dass das Unternehmen eine Nullrunde bei der Dividende in Kauf nehmen wird.
Immerhin: Die vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr fielen etwas besser aus als zu befürchten war. Bei Erlösen von 920 Mio. Euro kam Gerry Weber auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 79 Mio. Euro – was einem Rückgang von knapp 27,5 Prozent entspricht. Experten hatten beim EBIT mit einem Einbruch auf weniger als 72 Mio. Euro kalkuliert. Derweil kommt die Bewertung der Aktie – zumindest verglichen mit den von boersengefluester.de ermittelten Langzeitdurchschnitten – einladend daher. Schließlich beträgt der Aufschlag auf den Buchwert zurzeit gerade einmal 25 Prozent. Im Mittel der vergangenen zehn Jahre wurde das Papier mit dem Faktor drei auf das Eigenkapital gehandelt. Risikobereite Investoren legen sich ein paar Stücke ins Depot, setzen auf eine grundlegende Neuausrichtung – und bringen im Idealfall zwei bis drei Jahre als Anlagehorizont mit.
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Kaum eine Aktie war in den vergangenen Monaten derart beweglich wie NorCom. Erst schoss die Notiz des IT-Spezialisten für die Messung von großen Datenmengen – wie sie etwa in der Automobilindustrie bei der Entwicklung von Systemen für das führerlose Fahren anfallen – von 2,50 auf 9,50 Euro in die Höhe. Dann korrigierte der Titel bis auf rund 5 Euro, ehe es zurück Richtung Norden auf etwa 7,50 Euro ging. Nun hat die Münchner Gesellschaft einen ersten Zahlenüberblick für 2015 vorgelegt – und der deckt sich ziemlich genau mit den Erwartungen von boersengefluester.de aus unserer Berichterstattung vom November 2015 (zu dem Beitrag kommen Sie HIER). Demnach kam NorCom bei einer Gesamtleistung (Umsatz plus/minus Veränderung unfertiger Leistungen sowie sonstiger betrieblicher Erträge) zwischen 16,0 und 16,2 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,0 bis 1,1 Mio. Euro. Beim Betriebsergebnis hatten wir damals auf das obere Ende des Korridors getippt. Da Zinsen und Steuern bei NorCom zurzeit keinen übermäßig wichtigen Einfluss haben, dürfte der Überschuss ebenfalls im Bereich um 1 Mio. Euro liegen. „Das vorläufige Jahresergebnis bestätigt, dass wir mit unserer neuen strategischen Positionierung im Big Data Umfeld auf dem richtigen Weg sind”, sagt Vorstandschef Viggo Nordbakk. Für das laufende Jahr stellte der Manager ein weiteres Gewinnwachstum in Aussicht. Dabei will die Gesellschaft ihre Big-Data-Lösungen nicht nur an Bestandskunden adressieren, sondern auch „einen breiteren Markt erreichen“, wie Nordbakk betont. Für boersengefluester.de ist das aktuelle Kursniveau eine passable Einstiegsmöglichkeit. Die Marktkapitalisierung des Micro Caps beträgt knapp 16 Mio. Euro. Auf Basis unserer Ergebnisschätzungen für 2017 hat der Titel ein KGV von gerade einmal 12,5. Allerdings: Die enorme Volatilität zeigt, dass sich das Papier nur für sehr risikobereite Anleger eignet – und auch diese Gruppe sollte den Kapitaleinsatz gut dosieren.
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Mit seinen vorläufigen Zahlen für 2015 hat der Gewerbeimmobilien-Investor publity die hochgesteckten Erwartungen übertroffen. Demnach kamen die Leipziger auf ein bei Erlösen von 22,9 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 20,7 Mio. Euro. Zum Halbjahr hatte der Börsenneuling noch ein EBIT von rund 17 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Unterm Strich blieb ein Überschuss von etwa 13 Mio. Euro hängen. Heruntergerechnet entspricht das einem Ergebnis je Aktie von 2,36 Euro. Den kompletten Bericht legt die Gesellschaft am 4. Februar 2016 vor. Interessant wird insbesondere, mit welchem Dividendenvorschlag publity zur Hauptversammlung am 14. März antreten wird. Bislang hieß es, dass „mindestens 80 bis 90 Prozent“ des Gewinns ausgekehrt werden sollen. Zudem nannte Vorstandschef Thomas Olek vor wenigen Monaten auf einer mitreißenden Präsentation bei der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior eine Dividende von 2 Euro je Aktie als Ziel. Mit den jetzt vorgelegten Ergebnissen wäre diese damals noch recht ambitioniert klingende Ausschüttung auf jeden Fall darstellbar und würde den Small Cap insbesondere auch unter Renditeaspekten in ein gutes Licht stellen. Beim gegenwärtigen Kurs von 36,50 Euro und 2 Euro Dividende käme der Titel nämlich auf eine Rendite von fast 5,5 Prozent. Ebenfalls positiv: Für 2016 kündigt publity erneut eine deutliche Steigerung von Umsatz und Ergebnis an. Kapitalisiert ist die im nur schwach regulierten Entry Standard gelistete Aktie mit annähernd 201 Mio. Euro. Allerdings befinden sich nur etwa 30 Prozent der Anteile im Streubesitz. Für boersengefluester.de liegt das nächste Kursziel beim 52-Wochen-Hoch von 40 Euro. Perspektivisch sind auch höheren Regionen realistisch. Wir stufen den Titel daher mit “Kaufen” ein.
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Wenn Unternehmen von „Transformationsprozessen“ oder „Übergangsjahren“ sprechen, bedeutet das für Aktionäre normalerweise nichts Gutes – so auch bei Beta Systems. Nachdem die Berliner bereits vor ein paar Wochen ihre vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2014/15 (per Ende September) vorgelegt hatten, steht nun der komplette Bericht zum Download bereit. Demnach kam der Softwareanbieter für das sichere Management von komplexen Datenmengen bei Erlösen von 41,55 Mio. Euro auf einen Betriebsverlust von knapp 500.000 Euro. Dank eines Steuerertrags steht unterm Strich jedoch ein Gewinn von 2,82 Mio. Euro – entsprechend 0,14 Euro je Aktie. Enttäuschend fällt derweil der Ausblick aus: So ist für das laufende Jahr mit einem Erlösplus von rund vier Prozent und einem nur „ausgeglichenem Betriebsergebnis“ zu rechnen. Hier hatte sich boersengefluester.de deutlich mehr ausgerechnet. Grund für neuerliche Ergebnisflaute sind in erster Linie Investitionen von 2,4 Mio. Euro in den Vertrieb. Ab dem kommenden Jahr sollen sich diese Personalausgaben zwar in entsprechend höheren Umsätzen niederschlagen. Vorerst heißt es jedoch, dass 2014/15 aufgrund der Integration und Schulung der neuen Mitarbeiter zu einem „Übergangsjahr“ wird. Einen zusätzlichen Dämpfer bekommen Investoren, wenn sie den Bericht des Aufsichtsrats im Geschäftsbericht lesen, denn nach Auffassung des Vorsitzenden Thomas Zours, wird es „sicherlich noch einige Jahre bis zur Herstellung befriedigender Ertragsverhältnisse andauern“.
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Zours ist der Beteiligungsgesellschaft Deutsche Balaton zuzurechnen, die gut 50 Prozent der Aktien an dem früheren Neuer-Markt-Pionier hält. Ein glückliches Händchen hatten die Heidelberger mit ihrem Investment in Beta Systems bislang bislang nicht, auch wenn die Gesellschaft angesichts der üppigen Ausstattung mit liquiden Mitteln – zuletzt gab es sogar noch eine Kapitalerhöhung mit einem Zufluss von brutto 6,6 Mio. Euro – eigentlich perfekt ins Beuteschema der Balatons passt. Andererseits führen exakt solche Maßnahmen wie die jüngste Finanzierungsrunde dazu, dass in der Spezialwerteszene mit stets dem selben Tenor über Beta Systems getuschelt wird: Hier versucht der Großaktionär über unnötige Kapitalerhöhungen seinen Einfluss zu vergrößern und die restlichen Anteilseigner mürbe zu machen. Aus der Perspektive des Aufsichtsrats heißt es freilich: „Durch die durchgeführte Kapitalerhöhung besteht die Möglichkeit, zukünftig weitere sinnvolle Akquisitionen durchzuführen.“ Der Börsenwert von Beta Sytems beträgt zurzeit 42,5 Mio. Euro. Zum Vergleich: Inklusive der Einzahlung in den Cash-Pool der Deutschen Balaton verfügt Beta System über kurzfristige Finanzmittel von immerhin 31,5 Mio. Euro. Wer über das nötige Durchhaltevermögen verfügt, sollte bei Beta Systems also engagiert bleiben. Unter Value-Aspekten gibt es nicht so viele Papiere auf dem heimischen Kurszettel, die Ähnliches zu bieten haben.
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