Böse Überraschung von Singulus Technologies: Da sich wichtige Projekte im Solarbereich verschieben, muss der Spezialmaschinenbauer seine Umsatzprognose um rund 50 Mio. Euro auf eine Bandbreite von jetzt 90 bis 100 Mio. Euro kürzen. Für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kalkuliert der Vorstand nun nur noch mit einem niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Bislang avisierte Singulus für 2023 ein EBIT in einem niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Nach Ablauf des ersten Quartals 2023 agierte die Gesellschaft mit einem EBIT von minus 0,9 Mio. Euro sogar noch im negativen Terrain. Insgesamt sind die News eine kalte Dusche, mit der boersengefluester.de so nicht gerechnet hat, auch wenn der Aktienkurs zuletzt wieder zur Schwäche neigte. Immerhin zeigt sich CEO Stefan Rinck vom mittelfristigen Potenzial im Solarbereich weiter überzeugt: „Aktuell werden in den USA und Europa zahlreiche Investitionsvorhaben diskutiert. Als Unternehmen bieten wir innovative und leistungsfähige Produktionsanlagen für die entscheidenden Fertigungsschritte bei Solarzellen an.“ Per saldo bleibt die Aktie ein heißer Zock mit viel Potenzial, aber eben auch enormen Risiken. Fest steht jedoch, dass die Investoren wohl noch mehr Zeit mitbringen müssen, bis sich das Papier voll entfalten kann. Der aktuelle Börsenwert beträgt 21 Mio. Euro.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 90,00 | 127,50 | 79,00 | 29,50 | 68,70 | 87,80 | 72,50 | |
EBITDA1,2 | 0,70 | 9,10 | -3,30 | -25,90 | -8,60 | 9,50 | -7,30 | |
EBITDA-Marge3 | 0,78 | 7,14 | -4,18 | -87,80 | -12,52 | 10,82 | -10,07 | |
EBIT1,4 | -1,20 | 6,80 | -7,50 | -36,80 | -12,40 | 5,90 | -10,10 | |
EBIT-Marge5 | -1,33 | 5,33 | -9,49 | -124,75 | -18,05 | 6,72 | -13,93 | |
Jahresüberschuss1 | -3,20 | 0,80 | -10,70 | -36,20 | -14,20 | -0,10 | -9,80 | |
Netto-Marge6 | -3,56 | 0,63 | -13,54 | -122,71 | -20,67 | -0,11 | -13,52 | |
Cashflow1,7 | -14,10 | 2,50 | -3,20 | 2,70 | 24,10 | -22,60 | -26,30 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,39 | 0,09 | -1,20 | -4,07 | -1,60 | -0,01 | -1,10 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Baker Tilly |
Auch Friwo kann sich der allgemeinen Konjunkturabkühlung nicht entziehen und muss seine Ziele für 2023 drosseln. Demnach rechnet der Anbieter von Ladegeräten und E-Antriebslösungen für das laufende Jahr nun mit Erlösen zwischen 120 und 130 Mio. Euro. Die bisherige Messlatte lag in einer Bandbreite von 140 bis 160 Mio. Euro. Für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kalkuliert CEO Rolf Schwirz jetzt mit einer schwarzen Null – nachdem bislang das Vorjahresniveau von 4,3 Mio. Euro EBIT das Mindestziel gewesen ist. „Hierin enthalten sind substanzielle Anlaufkosten für das Indien-Joint-Venture und negative Währungseffekte“, erklärt Friwo die neue Prognose und verweist gleichzeitig auf die zuletzt schwache Perfomance in Europa. Ab 2024 will die Gesellschaft wieder auf einen nachhaltig profitablen Wachstumskurs schwenken. Zentrale Rolle spielt dabei das Gemeinschaftsprojekt mit Uno Minda in Indien. Immerhin: Dem Vernehmen nach läuft die Produktion von Antriebssystemen für elektrische Zwei- und Dreiräder aus Indien plangemäß an, auch wenn die Kosten in der Startphase höher sind als ursprünglich vermutet. Doch es gibt auch positive Dinge: „Neben Auftragseingänge und Absichtserklärungen im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich von regionalen Kunden liegt nun bereits ebenfalls ein erster Auftrag eines japanischen Kunden vor“, heißt es. Den kompletten Zwischenbericht für das erste Halbjahr legt Friwo am 10. August vor. Insgesamt jedoch kein Wunder, dass der Kurs der Friwo-Aktie erst einmal unter Druck steht. Wer den Titel im Depot hat, sollte für unseren Geschmack jedoch investiert bleiben. Die grundsätzliche Investmentstory ist weiterhin intakt, auch wenn die aktuelle Gewinnwarnung alles andere als vorteilhaft ist.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 141,31 | 120,53 | 95,76 | 99,36 | 100,55 | 184,87 | 111,08 | |
EBITDA1,2 | 13,24 | 10,79 | -11,25 | 0,40 | -4,09 | 8,72 | -2,51 | |
EBITDA-Marge3 | 9,37 | 8,95 | -11,75 | 0,40 | -4,07 | 4,72 | -2,26 | |
EBIT1,4 | 10,01 | 7,53 | -15,60 | -3,85 | -7,97 | 4,31 | -7,37 | |
EBIT-Marge5 | 7,08 | 6,25 | -16,29 | -3,87 | -7,93 | 2,33 | -6,64 | |
Jahresüberschuss1 | 7,01 | 5,33 | -11,33 | -5,51 | -10,55 | 0,51 | -11,08 | |
Netto-Marge6 | 4,96 | 4,42 | -11,83 | -5,55 | -10,49 | 0,28 | -9,98 | |
Cashflow1,7 | 12,35 | 2,04 | 1,47 | -3,10 | -17,74 | -2,81 | 4,16 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,91 | 0,69 | -1,47 | -0,72 | -1,37 | 0,06 | -1,29 | |
Dividende8 | 0,40 | 0,40 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Rödl & Partner |
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