Dass boersengefluester.de große Stücke auf Frequentis hält, haben wir seit dem Börsengang im Mai 2019 schon mehrfach erwähnt. Und auch mit dem jetzt vorgelegten Halbjahresbericht zeigt der Anbieter von Kommunikationssystemen, wie sie in der Luftfahrt oder dem Polizeibereich eingesetzt werden, dass die Gesellschaft verlässlich gute Zahlen liefert. So kletterten die Erlöse in den ersten sechs Monaten 2023 um 11,7 Prozent auf 186,80 Mio. Euro. Größere Verschiebungen innerhalb der beiden Segmente Air Traffic Management und Public Safety & Transport gab es dabei nicht. Rund zwei Drittel der Erlöse entfallen weiterhin auf den Luftfahrtbereich (zivile und militärische Flugsicherung, Drohnen-Management etc.), das Geschäft mit „Blaulicht-Kunden“, Eisenbahnen und der Schifffahrt stemmt den Rest.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 294.000 Euro ist – zumindest gemessen an der üblichen Saisonalität mit großem Ertragsschwerpunkt im zweiten Halbjahr – ein erfreuliches Resultat. Zum Vergleich: Zum Halbjahr 2022 kamen die Wiener auf ein EBIT von minus 543.000 Euro. Deutlich schwarze Zahlen zum Halbjahr hatte Frequentis nur 2021 erzielt, damals allerdings auch verstärkt durch einige Sondereffekte. Insgesamt sehen wir Frequentis auf gutem Kurs, um die für das Gesamtjahr avisierte EBIT-Marge zwischen 6 und 8 Prozent bei insgesamt steigenden Umsätzen einzulösen. Der Auftragsbestand bewegt sich dabei mit 546,7 Mio. Euro um 9,8 Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert, was eine solide Basis für das zweite Halbjahr ist.
Bilanziell ist die Gesellschaft mit einer Netto-Liquidität von gut 75 Mio. Euro sowie einer Eigenkapitalquote von rund 40 Prozent weiter extrem solide aufgestellt. Das Margen-Potenzial nach oben ist zwar relativ eng limitiert, dafür verfügt das Unternehmen aber über extrem langfristige Geschäftsbeziehungen mit verlässlichen Erlösströmen. Um für die globale Kundschaft immer umfangreichere Services anbieten zu können, ist das Team um CEO Norbert Haslacher sehr umtriebig auf der Akquisetour. Allein seit dem Börsengang hat Frequentis neun Unternehmen zugekauft. Alles ziemlich geräuschlos, jedenfalls gab es noch keine Meldungen um größere Probleme bei der Integration. Insgesamt bleibt Frequentis eine prima Wahl für langfristig orientierte Investoren.
Unter Berücksichtigung des Netto-Finanzguthabens bringen es die Österreicher mit Zweitlisting im Frankfurter General Standard zurzeit auf einen Unternehmenswert von rund 323 Mio. Euro. Das wiederum entspricht etwa dem 6,5fachen des für 2023 zu erwartenden EBITDA. Fundamental spricht nichts dagegen, dass die Aktie ihr im Januar 2022 aufgestelltes All-Time-High von 34,90 Euro bald überspringt.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 266,93 | 285,76 | 303,63 | 299,37 | 333,53 | 385,97 | 427,49 | |
EBITDA1,2 | 20,02 | 21,59 | 30,18 | 41,92 | 46,51 | 45,63 | 44,17 | |
EBITDA-Marge3 | 7,50 | 7,56 | 9,94 | 14,00 | 13,95 | 11,82 | 10,33 | |
EBIT1,4 | 14,32 | 15,60 | 17,22 | 26,81 | 28,97 | 24,99 | 26,65 | |
EBIT-Marge5 | 5,36 | 5,46 | 5,67 | 8,96 | 8,69 | 6,48 | 6,23 | |
Jahresüberschuss1 | 10,70 | 11,83 | 15,52 | -3,39 | 20,77 | 18,88 | 19,98 | |
Netto-Marge6 | 4,01 | 4,14 | 5,11 | -1,13 | 6,23 | 4,89 | 4,67 | |
Cashflow1,7 | 16,69 | 4,56 | 17,73 | 54,75 | 48,75 | 14,22 | 25,66 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,81 | 0,90 | 0,93 | -0,30 | 1,50 | 1,41 | 1,38 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,10 | 0,15 | 0,15 | 0,20 | 0,22 | 0,24 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |
Der trübe Chartverlauf der vergangenen zwei Monate bei der audius-Aktie deutete eher auf enttäuschende Zahlen des IT Service-Unternehmens hin. Tatsächlich hat die audius Gruppe für das erste Halbjahr 2023 nun vergleichsweise robuste Vorabdaten vorgelegt und die Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt. Dabei war das zweite Quartal 2023 mit Erlösen von 19,1 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 2,1 Mio. Euro eine Doublette von Q2 2022. Nach dem guten – wenn auch durch einen relativ hohen Krankenstand sowie Personalkostensteigerungen gekennzeichneten – Auftaktviertel steht zum Halbjahr damit ein Anstieg des EBITDA um 7,3 Prozent auf 4,4 Mio. Euro zu Buche. Damit liegt audius gut im Plan, um das Gesamtjahresziel von mindestens 8 Mio. Euro EBITDA zu erreichen. Jedenfalls spricht die Gesellschaft von einer „sehr guten Auftragslage“ und einem zu erwartenden „starken zweiten Halbjahr“.
Ende August wird audius den Halbjahresbericht mit allen Details veröffentlichen. Bewertungstechnisch ist die Aktie auf dem aktuell arg gedrückten Kursniveau nochmals interessanter, als sie es ohnehin schon war. Jedenfalls müssen Anleger ein 12er-KGV plus eine Dividendenrendite von um die 3 Prozent innerhalb des IT-Sektors woanders erst einmal finden. Dabei hat das Unternehmen aus Weinstadt operativ regelmäßig geliefert. Insgesamt ein qualitativ recht hochwertiger Smallcap mit stattlichem Aufwärtspotenzial.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
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