Eine super schwungvolle Präsentation lieferte FCR Immobilien-CEO Falk Raudies auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior in der Nähe von Frankfurt. Eigentlicher Anlass des Vortrags war zwar die gerade laufende Kapitalerhöhung des Immobilienunternehmens, doch hier beschränkte sich Raudies auf eine, dafür aber wesentliche Aussage: Von den bis zu 335.084 neuen Aktien zu je 9,50 Euro wird er 30.000 Stück – entsprechend einer Gesamtsumme von 285.000 Euro – zeichnen. „Ich will ein Zeichen setzen“, sagt Raudies, der zurzeit rund 68,3 Prozent an FCR hält. Gemessen daran schöpft der umtriebige Immobilienmanager seine Bezugsrechte freilich nur zu einem Teil aus, was allerdings auch nicht anders zu erwarten war. Zudem tut ein höherer Streubesitzanteil dem in den beiden Freiverkehrssegmenten Scale und m:access gelisteten Titel nur gut. Für Spannung ist also gesorgt, wie viele Aktien die Münchner am Ende bei den Investoren platzieren können. Der maximale Emissionserlös von etwas mehr als 3 Mio. Euro erlaubt zwar keine Quantensprünge, hilft FCR bei der weiteren Expansion aber durchaus weiter. Die Zeichnungsphase läuft noch bis zum 25. September 2019. Bewertet ist FCR Immobilien an der Börse zurzeit mit rund 94 Mio. Euro, was etwas mehr ist als der zum Halbjahr berechnete Substanzwert des Unternehmens ist. Bemerkenswert ist, wie gut die zweite Tranche der Kapitalerhöhung an der Börse bislang aufgenommen wurde. Immerhin notiert die FCR-Aktie mit 10,90 Euro zwischenzeitlich sogar auf einem neuen All-Time-High. Und mit dem Sprung über die Marke von 100 Mio. Euro bei der Marktkapitailsierung rückt das Unternehmen auch für immer mehr institutionelle Investoren auf den Radarschirm.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 16,39 | 37,30 | 38,91 | 26,56 | 52,49 | 35,00 | 56,63 | |
EBITDA1,2 | 4,93 | 7,60 | 18,47 | 14,84 | 19,16 | 28,56 | 24,22 | |
EBITDA-Marge3 | 30,08 | 20,38 | 47,47 | 55,87 | 36,50 | 81,60 | 42,77 | |
EBIT1,4 | 3,74 | 7,10 | 18,11 | 14,42 | 18,55 | 27,45 | 23,00 | |
EBIT-Marge5 | 22,82 | 19,03 | 46,54 | 54,29 | 35,34 | 78,43 | 40,62 | |
Jahresüberschuss1 | 0,98 | 2,90 | 9,75 | 9,56 | 12,15 | 14,18 | 8,70 | |
Netto-Marge6 | 5,98 | 7,77 | 25,06 | 35,99 | 23,15 | 40,51 | 15,36 | |
Cashflow1,7 | 2,69 | 11,34 | -3,67 | 9,87 | 13,31 | 18,51 | 25,15 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,11 | 0,16 | 1,07 | 1,05 | 1,25 | 1,45 | 0,89 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,35 | 0,30 | 0,30 | 0,35 | 0,35 | 0,25 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: MSW |
Börsenhistoriker werden sich am 2. Oktober vielleicht noch einmal an das unglaubliche Rekordhoch von 190 Euro im Herbst 2000 – gleichbedeutend mit einer Marktkapitalisierung von rund 15 Mrd. Euro – der MLP-Aktie erinnern. Doch im Grunde ist der Anteilschein des Finanzdienstleisters längst aus den täglichen Schlagzeilen der einschlägigen Kapitalmarktpresse verschwunden – und das ist auch gut so. Das Geschäft ist herausfordernd genug. Und in diesem Umfeld ist es umso bemerkenswerter, dass sich MLP seit Jahren wacker schlägt, selbst wenn die ganz große Ertragsdynamik fehlt. Dafür kostet der Anteilschein nun allerdings auch nicht einmal 5 Euro, was einem Aufschlag von weniger als 30 Prozent auf den Buchwert entspricht. Ein Niveau, mit dem sich Investoren in den vergangenen Jahren offenbar gut arrangieren konnten. Und sollte die Gesellschaft auch im kommenden Jahr eine Dividende von 0,20 Euro je Anteilschein auskehren – wogegen aus heutiger Sicht nichts spricht – käme die Aktie auf eine ansprechende Dividendenrendite von etwas mehr als vier Prozent. Zum Halbjahr 2019 zeigte MLP ein leicht verbessertes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 12,21 Mio. Euro.
Für das Gesamtjahr kündigt CEO Uwe Schroeder-Wildberg eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahreswert von 46,39 Mio. Euro an. Das scheint mit Blick auf das traditionelle bessere zweite Halbjahr eine erreichbare Vorschau. Positiv sieht boersengefluester.de auch, dass die zwischenzeitlich mitunter hitzige Diskussion um die Höhe der möglichen Einbußen im Zuge der geplanten Deckelung von Abschlussprovisionen auf Lebensversicherungen nun spürbar geerdeter verläuft. Das wiederum zeigt sich entsprechend auch im Kursverlauf der vergangenen Wochen. Für langfristig orientierte Investoren bietet der Titel eine gute Chance-Risiko-Kombination. Darüber hinaus verstärkt sich MLP punktuell durch Übernahmen – zuletzt etwa im Immobilienbereich. Insgesamt steht das Geschäft also auf mehr Standbeinen, als die meisten Investoren wohl vermuren würden – wobei der Löwenanteil der Erlöse auch noch von wiederkehrender Natur ist. Und das mögen die Börsianer im Normalfall.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 608,74 | 642,14 | 689,56 | 745,52 | 907,30 | 913,79 | 941,13 | |
EBITDA1,2 | 52,89 | 62,35 | 73,48 | 87,05 | 127,20 | 110,62 | 106,54 | |
EBITDA-Marge3 | 8,69 | 9,71 | 10,66 | 11,68 | 14,02 | 12,11 | 11,32 | |
EBIT1,4 | 37,60 | 46,39 | 47,10 | 59,36 | 96,81 | 75,61 | 70,72 | |
EBIT-Marge5 | 6,18 | 7,22 | 6,83 | 7,96 | 10,67 | 8,27 | 7,51 | |
Jahresüberschuss1 | 27,80 | 34,49 | 36,93 | 43,24 | 62,83 | 48,65 | 44,12 | |
Netto-Marge6 | 4,57 | 5,37 | 5,36 | 5,80 | 6,93 | 5,32 | 4,69 | |
Cashflow1,7 | 115,55 | 141,24 | 191,60 | 408,08 | 546,35 | -292,45 | 116,67 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,25 | 0,32 | 0,34 | 0,40 | 0,57 | 0,47 | 0,44 | |
Dividende8 | 0,20 | 0,20 | 0,21 | 0,23 | 0,30 | 0,30 | 0,30 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |