Wieder einmal hat der Container-Terminalbetreiber Eurokai prima Zahlen vorgelegt. Bei einem Umsatzanstieg von 3,9 Prozent auf 161,3 Mio. Euro kam der Nettogewinn von 18,21 auf 24,62 Mio. Euro voran. Das Ergebnis je Aktie zog überraschend deutlich von 0,78 auf 1,24 Euro an. Da im Vorjahr ein hoher Sondereffekt aus dem Verkauf einer Beteiligung enthalten war, wird der für das Gesamtjahr 2014 zu erwartende Überschuss jedoch nicht das 2013er-Niveau von 61 Mio. Euro erreichen. Zuletzt hatte Eurokai einen „leichten Rückgang“ in Aussicht gestellt. Derweil befindet sich der Aktienkurs nach der steilen Rally, die ihn in der Spitze bis auf 34 Euro führte, seit Mitte Juni auf Konsolidierungsfahrt. Notierungen unter 30 Euro sollten bei den Eurokai-Vorzügen jedoch Einstandskurse sein. Die Papiere des Hamburger Unternehmens sind günstig bewertet und bieten eine weit überdurchschnittliche Dividendenrendite von rund fünf Prozent. Einzig die schwer prognostizierbaren Ergebnisse bei Eurokai sind ein Manko. Zwar bezeichnet sich Eurokai durch seine „diversifizierte europäische Aufstellung“ als „hervorragend positioniert“. Doch letztlich leiden auch die Terminalbetreiber unter den enormen Überkapazitäten der Großcontainerschiffe. So räumt Eurokai ein: „Das weltwirtschaftliche Wachstum wird nicht ausreichen, die strukturellen Probleme der Containerschifffahrt zu lösen.“ Mitte des Jahres hat das chinesische Kartellamt zudem die Kooperation der drei Containerreedereien Maersk Line, MSC und CMA CGM zum Konsortium „P3“ untersagt. Daraufhin haben Maersk und MSC die kleine Lösung „2M“ angekündigt – mit ungewissen Folgen für Eurokai. Eigentlich sollte die P3-Allianz den zu Eurokai gehörenden EUROGATE Container Terminal in Wilhelmshaven mit zwei Containerlinien pro Woche anlaufen. „Ob der Wegfall der erwarteten P3-Verkehre in Wilhelmshaven durch 2M-Verkehre realisiert werden kann, ist derzeit noch offen. Die Entwicklung von Wilhelmshaven birgt daher nach wie vor Anlaufrisiken“, betont Eurokai im Zwischenbericht. Unterm Strich gehört die Eurokai-Aktie aber ganz klar zu den Hidden-Champions aus dem heimischen Small-Cap-Sektor und sollte langfristig ein gutes Investment sein. Hauck & Aufhäuser hatte zuletzt ein Kursziel von 36 Euro genannt.
Nach einem witterungsbedingten Traumstart ins neue Jahr hat sich Dynamik bei Sto im zweiten Jahresviertel abgeschwächt. Dennoch sehen die Halbjahreszahlen des Spezialisten für Dämmstoffe beim Hausbau recht beachtlich aus. Bei einem Erlösanstieg von knapp 8,3 Prozent auf 563,1 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 55 Prozent auf 29,2 Mio. Euro voran. Dennoch bleibt Sto bei seiner Prognose für das Gesamtjahr, wonach mit einer Umsatzverbesserung um fünf Prozent auf 1,225 Mrd. Euro sowie einem EBIT zwischen 90 und 100 Mio. Euro zu rechnen sein – nach 99,9 Mio. Euro im Vorjahr. „Dabei wird die Ertragslage unter anderem durch voraussichtlich deutlich steigende Personalkosten sowie durch wieder anziehende Materialaufwendungen insbesondere bei Spezialchemikalien und erdölbasierten Produkten belastet“, betont die Gesellschaft. Nun: Für eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende von 4,87 Euro je Vorzugsaktie sollte es locker reichen. Damit kommt der Titel auf eine ansehnliche Rendite von 3,4 Prozent. KGV und Kurs-Buchwert-Verhältnis bewegen sich ebenfalls im grünen Bereich. Per saldo ist die Aktie damit ein perfektes Langfristinvestment. Anleger sollten engagiert bleiben.
Einen perfekten Zeitpunkt erwischten wir Anfang August mit unserem Hinweis auf den zu tief abgestürzten Aktienkurs von Balda. Seitdem hat sich die Notiz von 2,70 auf 3,12 Euro nach oben bewegt. Dabei fielen die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2013/14 gar nicht mal so berauschend aus. Bei Erlösen von 70,5 Mio. Euro entstand ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 4,6 Mio. Euro. Boersengefluester.de hatte mit etwas höheren Umsätzen und einem geringeren Verlust gerechnet. Für das laufende Geschäftsjahr kalkuliert der Hersteller von Kunststoffprodukten – etwa für den Einsatz im Medtechbereich – mit einem Umsatz zwischen 73 und 78 Mio. Euro und einer niedrigen einstelligen EBIT-Marge. Das könnte demnach auf ein Betriebsergebnis von rund 2,5 Mio. Euro hinauslaufen. Die Marktkapitalisierung beträgt momentan rund 184 Mio. Euro. Das operative Geschäft wäre damit komplett überbewertet. Allerdings verfügte die Gesellschaft zuletzt über Netto-Cashmittel von 191 Mio. Euro – entsprechend 3,24 Euro je Balda-Aktie. Das wiederum lässt die Relationen in einem ganz anderen Licht erscheinen. Am 10. Oktober veröffentlicht Balda den kompletten Geschäftsbericht für 2013/14. Nächster wichtiger Termin für Balda-Aktionäre ist allerdings bereits der 3. September. Dann entscheidet sich nämlich, ob die Gesellschaft ihren Platz im SDAX räumen muss. Losgelöst davon: Für boersengefluester.de bleibt der Titel ein Investment wert.
Mit einem Abschlag von immerhin fast sechs Prozent werden momentan die Vorzüge der „Serie B“ (WKN: A0EKMG) auf die normalen Vorzüge von Ökoworld gehandelt. Vor zwei Monaten lagen die beiden Anteilscheine noch beinahe gleichauf. Anleger, die den geringeren Börsenumsatz der Serie B-Papiere nicht scheuen, können den Spread nutzen und sich günstig bei dem dividendenstarken Wert engagieren. Vorstandvorsitzender Alfred Platow hatte zuletzt durchblicken lassen, dass auch für das kommende Jahr mit einer attraktiven Dividende plus Bonus zu rechnen sei. Für 2013 zahlte die ökologisch und ethisch orientierte Vermögensberatung insgesamt 0,36 Euro je Vorzugsaktie aus – Unterschiede in der Bedienung der verschiedenen Vorzugsgattungen gibt es nicht. Boersengefluester.de geht davon aus, dass die in Hilden ansässige Gesellschaft im kommenden Jahr eine unveränderte Dividende zahlen wird. Demnach würde die Serie B momentan mit 6,1 Prozent rentieren. Zum Halbjahr lag Ökoworld mit einem Überschuss von 1,7 Mio. Euro um gut elf Prozent besser als im entsprechenden Vergleichszeitraum des Vorjahres. Wenig originell kommt allerdings das begleitende Zitat von Firmenlenker Platow daher. „Wir sehen uns als Konstante im Markt und können uns nicht über mangelnde Kundenanfragen oder auch Presse beklagen.“ Im entsprechenden Bericht zum Verlauf des ersten Halbjahres 2013 hieß es von ihm nahezu deckungsgleich: „Wir sehen uns als Konstante im Markt und können uns nicht über mangelnde Nachfrage beklagen.“ Boersengefluester.de hatte die Ökoworld-Aktie im Juni 2014 als Dividendentipp für Langfristanleger vorgestellt (den Beitrag finden Sie HIER). Zwar kam die Notiz Anfang August ein wenig unter die Räder. Doch allmählich erholt sich der Kurs schon wieder. Wir bleiben ruhig und stehen zu unserer positiven Einschätzung. Eine Aktie wie Ökoworld ist nichts für schnelle Hin-und-Her-Bewegungen im Depot. Auch die Analysten von Close Brothers Seydler haben ihre Kaufen-Empfehlung mit Kursziel 7,50 Euro bestätigt.
Aus der Deag-Aktie ist momentan die Luft raus. Seit Monaten pendelt die Notiz zwischen 5,50 und 6,20 Euro. Impulse könnte der für den 29. August angesetzte Halbjahresbericht bringen. Allerdings sollten die Erwartungen an das Zahlenwerk nicht zu hoch gehängt werden. Immerhin fand im Juni die Fußball-WM statt und viele potenzielle Konzertbesucher dürften ihre Freizeitgestaltung zu dieser Zeit eher nach dem runden Leder ausgerichtet haben. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser rechnen für das zweite Quartal mit einem Umsatzanstieg von knapp sechs Prozent auf 63,3 Mio. Euro. Für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kalkulieren die Nebenwerteexperten mit einem Plus von annähernd sieben Prozent auf 3,6 Mio. Euro. Angesichts der guten gefüllten Pipeline rechnet Hauck & Aufhäuser jedoch mit einem starken zweiten Halbjahr. Insgesamt sollte demnach bei Erlösen von knapp 196 Mio. Euro ein EBIT von 12,7 Mio. Euro möglich sein. Das Kursziel veranschlagen die Analysten weiter auf 10,50 Euro. Damit hätte die Aktie ein enormes Potenzial. Am. 2. September wird Deag-Finanzvorstand Christian Diekmann die Sechs-Monats-Zahlen sowie die weitere Strategie auf der SCC_Small Cap Conference in Frankfurt vorstellen. Ein Thema dürften dort mögliche Zukäufe sein. Immerhin hatten die Berliner Ende Mai mehr als 13 Mio. Euro über eine Kapitalerhöhung eingenommen – deutlich mehr als sie für den zeitgleich erfolgten Kauf des britischen Konzertveranstalters Kilimanjaro Live benötigt haben. Ebenfalls interessant: Kürzlich hat der US-Investor Peter Zaldivar via Kabouter Management mitgeteilt, dass sein Anteil an Deag auf 5,98 Prozent gewachsen sei. Kabouter ist unter anderem auch bei der Heidelberger Softwarefirma SNP Schneider-Neureither & Partner sowie bei Kromi Logistik engagiert. Unabhängig davon: Boersengefluester.de bleibt bei der Kaufen-Empfehlung für die Deag-Aktie – trotz der aktuell geringen Kursdynamik.