Eine herbe Enttäuschung liefert Constantin Medien. Höhere Programmkosten im Sportbereich sowie ein schwächeres Filmsegment sorgten dafür, dass der Umsatz des dritten Quartals mit 116 Mio. Euro um fast 27 Prozent unter dem des vergleichbaren Vorjahresviertels fiel. Das operative Ergebnis (EBIT) bewegte sich im dritten Quartal 2013 mit minus 3,3 Mio. Euro tief in der Verlustzone. Die Kerbe wird das Unternehmen mit Blick auf das Gesamtjahr nicht mehr aufholen können. Statt der bislang avisierten Umsatzspanne von 440 bis 480 Mio. Euro rechnen die Münchner daher nun mit Erlösen von 430 bis 450 Mio. Euro. Was noch schlimmer ist: Für 2013 müssen sich die Anleger auf einen Verlustanschluss einstellen. Eigentlich hatte Vorstandschef Bernhard Burgener schwarze Zahlen in Aussicht gestellt. Constantin Medien ist mit 140 Mio. Euro kapitalisiert. Gemessen am Umsatz klingt das nicht viel. Angesichts der unbefriedigenden Ertragslage ist es allerdings doch wieder eine ganze Menge. Anleger sollten den Titel gegenwärtig meiden.
Auf Kurs befindet sich die boersengefluester.de-Empfehlung R. Stahl. Die Halbjahreszahlen lagen durchweg im Rahmen der Erwartungen. Die Prognose für 2013 hat der Spezialist für explosionsgeschützte Schaltgeräte nicht angetastet: Demnach rechnet Vorstandschef Martin Schomaker weiterhin mit Umsätzen von 305 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Steuern von 21 Mio. Euro. Per Ende September kam R. Stahl auf Erlöse von 226,04 Mio. Euro. Vor Abzug von Steuern verdiente die Gesellschaft aus Waldenburg in der Nähe von Schwäbisch Hall 16,71 Mio. Euro. Am 12. November präsentiert R. Stahl auf dem Frankfurter Eigenkapitalforum. Mit einem KGV von knapp 13 und einer Dividendenrendite von annähernd drei Prozent bietet der Small Cap eine ansprechende Bewertung.
Keine großartigen Überraschungen brachten die Neun-Monats-Zahlen von Xing. Per Ende September weist das Karrierenetzwerk ein um knapp 17 Prozent auf 1,33 Euro gestiegenes Ergebnis je Aktie aus. Zwar legt die Notiz des TecDAX-Papiers seit einigen Wochen eine Verschnaufpause knapp unterhalb der 80-Euro-Marke ein. Das ist jedoch nicht verwunderlich: Immerhin gilt es einen Kursanstieg von mehr als 100 Prozent seit Anfang Mai zu konsolidieren. Geteilter Meinung sind die Analysten hinsichtlich der weiteren Aussichten: Während Hauck & Aufhäuser seine Verkaufsempfehlung mit Kursziel 60 Euro bekräftigte, raten die Experten der Berenberg Bank weiterhin zum Einstieg. Sie siedeln den fairen Wert der Xing-Aktie unverändert bei 82 Euro an. Nach ihrer Auffassung besteht eine Chance von mehr als 50 Prozent, dass die Gesellschaft für 2014 erneut eine Sonderausschüttung vorschlagen könnte. Zuletzt hatte Xing auf der HV im Mai 2011 eine Bonuszahlung von 3,76 Euro pro Aktie beschlossen, die dann Anfang 2012 ausgekehrt wurde. Hintergrund: Xing verfügt über liquide Mittel von 62,6 Mio. Euro. Das entspricht etwa 11,20 Euro pro Aktie. 30,67 Prozent der Anteilscheine befinden sich im Streubesitz. Größter Profiteur einer Sonderdividende wäre Burda Digital. Die Verlagsgruppe hält 52,26 Prozent an Xing. Darüber hinaus ist Burda maßgeblich an Zooplus und Tomorrow Focus beteiligt.
Eine super solide Performance legt die Aktie der Deutschen Postbank hin. Seit der Hauptversammlung Ende Mai hat der Kurs bereits wieder um elf Prozent zugelegt. Hinzu kommt noch die von dem Mehrheitsaktionär Deutsche Bank garantierte Dividende von 1,66 Euro pro Anteilschein. Selbst auf das mittlerweile deutlich erhöhte Niveau von 36,53 Euro ergibt sich für den Titel eine noch immer attraktive Rendite von 4,5 Prozent. Nach neun Monaten 2013 lagen die Bonner beim Gewinn vor Steuern mit 341 Mio. Euro zwar um 14,5 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahreswert zurück. Unterm Strich steht dennoch ein höherer Profit, denn laut aktuellem Zwischenbericht steht bei der Postbank bislang – im Gegensatz zum Vorjahr – eine Ertragsteuergutschrift. Folglich kletterte das Ergebnis je Aktie von 1,43 auf 1,63 Euro. Viel interessanter als der Blick in die eigenen Zahlen dürfte für Privatanleger aber ohnehin die wirtschaftliche Situation bei der Deutschen Bank sein. Immerhin überweist sie die Garantiedividende an den Streubesitz von derzeit 5,9 Prozent. Fazit: Die Aktie der Deutschen Postbank bleibt eine pfiffige Idee für Dividendenfüchse. Der Börsenhandel ist für „normale“ Ordergrößen in der Regel ausreichend liquide.
Voraussichtlich im Januar 2014 – und damit ein wenig später als gedacht – will der Online-Glücksspielanbieter Tipp24 seine Sitzverlegung nach Großbritannien abgeschlossen haben. Von dort aus konzentriert sich der gegenwärtig noch in Hamburg angesiedelte SDAX-Konzern vorwiegend auf Geschäfte in Europa und Nordamerika. Hauptgrund für die Sitzverlegung ist die vorteilhaftere Rechtslage hinsichtlich des Glücksspielsektors. Börsianer spekulieren aber auch darauf, dass Tipp24 das geänderte gesetzliche Umfeld für die Ausschüttung attraktiver Dividenden nutzen könnte. In Deutschland war das dem Unternehmen aus Vorsorgegründen verwehrt. Für Aktionäre von Tipp24 wird der Umzug auf die Insel mit einer Umstellung der bisherigen Namensaktien in „Registered Shares“ verbunden sein. Für den Aktienhandel hat das keine gravierenden Folgen. Allerdings ist die Aktion für Tipp24 mit einer Steuer verbunden. Den Aufwand hierfür schätzt das Management auf 4 bis 6 Mio. Euro. In der Ergebnisprognose für 2013 ist dieser Posten allerdings bereits enthalten. Per Ende September liegt Tipp24 mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 26,19 Mio. Euro im Plan. Für das Gesamtjahr 2013 rechnet Vorstandschef Hans Cornehl weiterhin mit einem EBIT von 20 bis 30 Mio. Euro. Nachdem der Kurs zuletzt ein wenig konsolidiert hatte, bewegt er sich nun wieder Richtung Norden. Für boersengefluester.de ist der Titel kaufenswert. Die Analysten der Berenberg Bank geben gar ein Kursziel von 68 Euro aus. Demnach hätte das Papier ein Potenzial von immerhin 38 Prozent.
Um 293 Prozent zog der Kurs der Epigenomics-Aktie in der Spitze während der vergangenen drei Monate an. Neben diversen Kapitalmaßnahmen und Kooperationen, die die Notiz befeuerten – boersengefluester.de hatte regelmäßig berichtet –, spekulieren die Anleger in erster Linie auf eine rasche US-Zulassung des Darmkrebs-Früherkennungstests Epi proColon. Zumindest mit Blick auf das Timing der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA, scheinen die Investoren womöglich etwas zu voreilig gewesen zu sein. So betont Epigenomics-Vorstandschef Thomas Taapken im gerade vorgelegten Zwischenbericht: „Waren wir bisher stets zuversichtlich, was eine mögliche Zulassung noch im Jahr 2013 anbelangte, halten wir uns nun angesichts der jüngsten Entwicklungen – wie z.B. der zeitweisen Schließung von US-Regierungsbehörden Anfang Oktober – mit Prognosen über den zeitlichen Fortgang des Verfahrens zurück.“ Die Anleger nehmen diese Äußerungen jedoch gelassen hin. So eroberte die Notiz des Biotechtitels sogar die Kursmarke von 6 Euro zurück. Die Neun-Monats-Zahlen an sich geraten angesichts der bevorstehenden FDA-Entscheidung beinahe in den Hintergrund: Nach Ablauf des dritten Quartals kommen die Berliner bei Erlösen von 0,96 Mio. Euro auf einen Verlust von 5,23 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie beträgt minus 0,45 Euro. Für das Gesamtjahr rechnet Taapken mit einem Fehlbetrag in einer Spanne von 0,54 bis 0,64 Euro je Aktie. Angesichts der jüngsten Kapitalmaßnahmen sieht er den Fortbestand der Gesellschaft nun „bis weit über das Jahresende 2013 hinaus“ als gesichert an. Bislang galt Epigenomics bis Anfang 2014 als durchfinanziert. Fazit: Das erhoffte grüne Signal aus Amerika könnte eventuell später aufleuchten als gedacht. Die Investmentstory bleibt aber intakt. Geeignet ist der Small Cap lediglich für sehr risikobereite Anleger.
Kaum hatte Heidelberger Druckmaschinen die Investoren mit seiner Bestätigung der bisherigen Jahresziele in Kauflaune versetzt, muss Konkurrent Koenig & Bauer erneut zurückrudern. Demnach liegen die Würzburger in beiden Geschäftsbereichen (Bogenoffsetmaschinen sowie Rollen- und Sondermaschinen) „deutlich hinter der Vorausschau“. Statt des zuletzt avisierten Umsatzes von rund 1,3 Mrd. Euro, wird der SDAX-Konzern im laufenden Jahr wohl nur 1,1 Mrd. Euro erlösen. Zusammen mit Sonderaufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen führt das dazu, dass die Gesellschaft für 2013 einen Verlust ausweisen wird. Weitere Details wird der Vorstand mit dem kompletten Zahlenwerk am 11. November veröffentlichen. Boersengefluester.de geht davon aus, dass die Dividende für 2013 ausfallen wird. Wenig erbaulich sieht nun auch der Chart des Papiers aus: Unterstützungen sind bei rund 12 Euro und im Bereich um 10 Euro auszumachen. Die Kapitalisierung von Koenig & Bauer ist mittlerweile wieder auf 215 Mio. Euro geschrumpft. Das entspricht nur etwa der Hälfte des Eigenkapitals. Gegenwärtig muss sich das Unternehmen ernsthafte Sorgen um den Verbleib im SDAX machen. Für den Titel spricht dagegen die noch immer solide Bilanz: Das Unternehmen arbeitet nahezu ohne Nettofinanzschulden. Dennoch räumen wir ein, die Aussichten für die Aktie von Koenig & Bauer zu positiv eingeschätzt zu haben. Per saldo sieht boersengefluester.de in dem Papier eine Halten-Position.