Kurshüpfer bei Realtech: Offenbar waren die Investoren froh, dass die auf die Veredelung von SAP-Software spezialisierte Gesellschaft ihre Prognosen für 2013 nicht noch tiefer hängte. Dabei sehen die Neun-Monats-Zahlen mit einem Umsatzrückgang um drei Prozent auf 28,3 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 3,5 Mio. Euro nicht wirklich berauschend aus. Immerhin scheint der Abwärtstrend verlangsamt, denn zum Halbjahr stand beim EBIT bereits ein Minus von 2,78 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie erreichte per Ende September minus 0,76 Euro. Zum Halbjahr kamen die Walldorfer hier auf einen Wert von minus 0,58 Euro. Für das Gesamtjahr geht Vorstandschef Thomas Mayerbacher weiterhin von einem negativen Betriebsergebnis im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Betrag aus. Zudem betont das Unternehmen: „Der Vorstand leitet gegenwärtig die erforderlichen Schritte ein, um das Unternehmen sukzessive zurück zur Profitabilität zu führen.“ Letztlich ist Realrech zu einem Bewertungsplay geworden. Die Marktkapitalisierung beträgt nur noch 17,3 Mio. Euro und liegt damit deutlich unterhalb des zum Halbjahr noch vorhandenen Eigenkapitals von 21,2 Mio. Euro. Weitere Details wird die Gesellschaft am 7. November veröffentlichen. Der Titel gehört auf die Watchlist. Hier könnte sich eventuell eine Turnaroundstory für 2014 abzeichnen..
Früher als erwartet hat Fortec Elektronik seinen Geschäftsbericht für 2012/13 (per 30. Juni) vorgelegt und damit auch einen ersten Ausblick auf das laufende Jahr präsentiert. Demnach rechnet die Gesellschaft aus Landsberg am Lech zumindest für die erste Jahreshälfte noch nicht mit einem Erlösplus und geht von einem anhaltenden Margendruck aus, so dass aus dem operativen Geschäft mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau zu rechnen sei. Zudem weist Vorstandschef Dieter Fischer darauf hin, dass die hohen sonstigen betrieblichen Erträge der Vorjahre „vermutlich nicht reproduzierbar sind“. Für 2012/13 machte dieser Posten immerhin 1,22 Mio. Euro aus. Im Jahr zuvor waren es 1,16 Mio. Euro. Fortec erzielte 2012/13 bei Erlösen von 44,54 Mio. Euro (-6,8 Prozent) einen Überschuss von 1,76 Mio. Euro (-21,1Prozent). Die Dividende lässt die schuldenfreie Gesellschaft bei 0,50 Euro pro Aktie. Damit kommt der Titel auf eine Rendite von 4,4 Prozent. Einen Hauptversammlungstermin gibt es allerdings noch nicht. Das jüngste Aktionärstreffen fand im Februar 2013 statt. Trotz des vergleichsweise zaghaften Ausblicks bleibt boersengefluester.de bei seiner Kaufen-Einschätzung für den Small Cap. Ab 2014/15 ist der stets sehr konservativ kalkulierende Manager zudem zuversichtlich, Umsatz und Ergebnis steigern zu können..
Seit dem Ende Juli erfolgten Dividendenabschlag kommt die Aktie von Westag & Getalit nicht mehr in die Gänge. Womöglich könnten die Neun-Monats-Zahlen und der Ausblick des Bauzulieferers für neue Kauflaune sorgen. Zwar liegt die Gesellschaft aus Rheda-Wiedenbrück sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis noch hinter dem Vorjahresniveau zurück. Doch die Prognose lässt hoffen: So rechnet der Vorstand mit einem Umsatz „in etwa auf Vorjahresniveau“. Die Rendite vor Steuern soll dabei zwischen vier und fünf Prozent liegen. Zur Einordnung: 2012 kam Westag & Getalit auf eine Marge von 4,7 Prozent. Das Unternehmen kämpft seit längerer Zeit – bei relativ konstanten Erlösen – mit sinkenden Renditen. Die Marge der vergangenen fünf Jahre betrug im Mittel rund 6,2 Prozent. Als Belastung zeigt sich weiterhin der Bereich Sperrholz/Schalung, während sich die Geschäfte mit Türen/Zargen und Laminaten erfreulich entwickeln. Unterschiede gibt es aber auch regional: Deutschland hält den Umsatz, während der Export ins europäische Ausland schwächelt. Zudem sorgt sich der Vorstand vor steigenden Rohstoffpreisen im Abschlussquartal. Nach neun Monaten 2013 verdiente Westag & Getalit 0,84 Euro pro Stammaktie. Das entspricht einem Rückgang von 6,7 Prozent. Boersengefluester.de geht davon aus, dass das Unternehmen die Dividende für 2013 dennoch konstant halten kann. Die Bilanz gibt das locker her. Bei den Stämmen (0,94 Euro Dividende für 2012) würde das einer Rendite von gegenwärtig 5,3 Prozent entsprechen. Die Vorzüge (1,00 Euro Dividende für 2012) kämen dann auf eine Verzinsung von 5,7 Prozent. Für Langfristanleger bleibt das Unternehmen eine gute Wahl. Ihre stärkste Phase haben die Anteilscheine aber regelmäßig in den Monaten kurz vor der Hauptversammlung. Einen konkreten Termin für 2014 gibt es noch nicht. Vermutlich dürfte das Aktionärstreffen aber wieder im Juli stattfinden.
ach der scharfen Kursrally, die die Morphosys-Aktie von Mitte April bis August 2013 um 70 Prozent nach oben beförderte, konsolidiert die Notiz des Biotechkonzerns sein einigen Wochen. Kein Wunder: Immerhin hat die Marktkapitalisierung des TecDAX-Unternehmens mittlerweile rund 1,46 Mrd. Euro erreicht. Für neue Impulse könnte nun allerdings die Prognoseanhebung sorgen. So rechnet Vorstandschef Simon E. Moroney für 2013 mittlerweile mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) in einer Range zwischen 7 und 10 Mio. Euro. Zudem sollen die Erlöse am oberen Ende der Spanne von 74 bis 78 Mio. Euro liegen. Bislang ging das Management von einem EBIT in einer Spanne von 2 bis 6 Mio. Euro aus. Als wichtigste Gründe für die gewachsene Zuversicht geben die Martinsrieder die höheren Umsätze und „geringere als ursprünglich veranschlagte Kosten für die Entwicklung des Krebsprogramms MOR202 im Rahmen der Vereinbarung mit Celgene“ an. Den Neun-Monats-Bericht wird Morphosys am 7. November veröffentlichen. Das Unternehmen bleibt die erste Adresse im heimischen Biotechsektor. Mit dem steigenden Börsenwert klettern allerdings auch die Erwartungen. Aktuell ist der Titel bereits mit dem 6,5fachen des Eigenkapitals bewertet.