Auf der von Equity Forum organisierten Frühjahrskonferenz Mitte Mai in Frankfurt wurde die Aktie von Fashionette auffallend häufig als heißer Tipp gehandelt. Neuer Großaktionär, neues Vorstandsteam und ein konsequent auf Profitabilität getrimmtes Geschäftsmodell als Plattform für Luxusmode und -accessoires sind die Eckpunkte der Investmentstory. Bis Ende 2023 sollen bereits 150 Partner an die Plattform angebunden sein. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen dürfte im laufenden Jahr 2 bis 3 Mio. Euro erreichen – nach 0,5 Mio. Euro im Jahr zuvor. Nach Ablauf des ersten Quartals 2023 kamen die Düsseldorfer allerdings erst auf ein bereinigtes EBITDA von minus 0,5 Mio. Euro, die kommenden Quartale müssen also deutlich besser werden. „Unsere Plattformstrategie wird ab September 2023 den Umsatz deutlich bewegen und ist ein Meilenstein im Luxus-Segment“, zeigt sich CEO Dominik Benner zuversichtlich für die Zukunft.
Die Analysten von NuWays bleiben entsprechend positiv für den Titel gestimmt und bestätigen ihr strammes Kursziel von 21 Euro für die Fashionette-Aktie. Aktueller Kurs: 4,50 Euro, was einem Börsenwert von knapp 28 Mio. Euro entspricht. Das Potenzial für den merklich unter Buchwert gehandelten Smallcap ist also enorm. Es handelt sich jedoch um einen hochspekulativen Titel. Noch den vielen Rochaden auf Vorstandsebene muss die jetzt auf die Schiene gesetzte operative Neupositionierung sitzen. Sonst dürfte das frisch entflammte Interesse an der im Scale-Segment gelisteten Aktie schnell wieder abkühlen. Wobei: Fürchterlich viel ist im Chart noch gar nicht passiert.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 58,75 | 65,24 | 73,16 | 94,81 | 133,76 | 168,43 | 432,20 | |
EBITDA1,2 | 3,51 | 5,00 | 6,77 | 5,88 | 1,59 | 14,11 | 46,75 | |
EBITDA-Marge3 | 5,97 | 7,66 | 9,25 | 6,20 | 1,19 | 8,38 | 10,82 | |
EBIT1,4 | 1,50 | 2,60 | 4,27 | 3,45 | -0,51 | 9,12 | 38,91 | |
EBIT-Marge5 | 2,55 | 3,99 | 5,84 | 3,64 | -0,38 | 5,42 | 9,00 | |
Jahresüberschuss1 | -0,31 | 0,30 | 1,40 | 0,87 | -1,70 | 7,98 | 26,99 | |
Netto-Marge6 | -0,53 | 0,46 | 1,91 | 0,92 | -1,27 | 4,74 | 6,25 | |
Cashflow1,7 | 5,80 | 26,90 | 1,84 | 5,24 | -13,81 | 2,22 | 104,09 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,05 | 0,05 | 0,23 | 0,14 | -0,27 | 0,34 | 1,30 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Russler & Arnold |
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Unschöne Entwicklung bei Edel: So muss das Medienunternehmen Rückstellungen für „fehlerhaft gebuchte digitale Lizenzerträge“ aus dem ersten Halbjahr des Geschäftsjahrs 2021/22 (30. September) in Höhe von 1,4 Mio. Euro vor Steuern bilden. Aufgefallen ist der Fehler, den – was peinlich genug ist – auch die Wirtschaftsprüfer von EY (Ernst & Young) nicht bemerkt haben, der internen Revision von Edel. Mittlerweile haben die Hamburger Maßnahmen ergriffen, damit solche Dinge künftig nicht mehr passieren. Ob irgendwo noch weitere Risiken diesbezüglich schlummern, ist offen – wird in der Pressemitteilung zu den Halbjahreszahlen aber auch nicht weiter thematisiert. Zumindest im Hinterkopf sollten Anleger die Thematik aber behalten. Positiv ansonsten, dass es Edel gelang, den Umsatz in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahrs um 12 Prozent auf 150,9 Mio. Euro zu steigern. Derweil sank der Überschuss (vor Anteilen Dritter) um 22 Prozent auf 6,0 Mio. Euro. Zum Ausblick für das Gesamtjahr äußert sich der Vorstand nicht, demnach sollte die bisherige Prognose mit Erlösen zwischen 280 und 300 Mio. Euro sowie einem Überschuss in einer Bandbreite von 10 bis 15 Mio. Euro weiter Bestand haben. Angesichts der aktuellen Entwicklung hat boersengefluester.de seine bisherigen Schätzungen jedoch reduziert und siedelt den Gewinn nun eher bei 12 Mio. Euro an. All das ändert nichts an unserer Einschätzung, dass die Edel-Aktie weiterhin viel zu günstig ist. Gleichwohl bekommt der Kursrutsch seit der Hauptversammlung von Ende März 2023 nun einen faden Beigeschmack.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 198,15 | 209,18 | 209,50 | 214,10 | 251,33 | 277,02 | 280,22 | |
EBITDA1,2 | 16,13 | 17,30 | 16,04 | 18,75 | 25,94 | 30,96 | 31,30 | |
EBITDA-Marge3 | 8,14 | 8,27 | 7,66 | 8,76 | 10,32 | 11,18 | 11,17 | |
EBIT1,4 | 9,13 | 8,84 | 6,67 | 9,28 | 16,93 | 21,52 | 22,20 | |
EBIT-Marge5 | 4,61 | 4,23 | 3,18 | 4,33 | 6,74 | 7,77 | 7,92 | |
Jahresüberschuss1 | 4,46 | 3,98 | 2,25 | 2,71 | 7,35 | 12,38 | 12,70 | |
Netto-Marge6 | 2,25 | 1,90 | 1,07 | 1,27 | 2,92 | 4,47 | 4,53 | |
Cashflow1,7 | 11,68 | 14,69 | 20,86 | 23,69 | 23,77 | 16,59 | 32,10 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,19 | 0,16 | 0,08 | 0,12 | 0,31 | 0,54 | 0,57 | |
Dividende8 | 0,10 | 0,10 | 0,10 | 0,10 | 0,20 | 0,30 | 0,30 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Ernst & Young |
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