In dreistellige Kursregionen hat sich der Aktienkurs von Edding bislang noch nie bewegt. Umso interessanter wird sein, wie sich die Notiz des Schreibwarenherstellers entwickeln wird, sofern das bisherigen Rekordhoch von 98,25 Euro aus dem Juli 2015 signifikant überschritten wird. Charttechnisch wäre der Weg dann zumindest frei. Aktuell kostet die Vorzugsaktie des Familienunternehmens 94,90 Euro. Es lohnt sich also, die Altempfehlung (HIER) von boersengefluester.de zumindest auf die Beobachtungsliste zu nehmen. Wie so viele andere Unternehmen, stehen auch die Ahrensburger vor den Herausforderungen der Digitalisierung: Neben Risiken in Form von schmelzenden Geschäftsbereichen, gibt es aber auch erhebliche Chancen – etwa durch die politisch initiierte Digitalisierungsoffensive für den Schulsektor. Hier ist Edding mit dem „Digiboard“ erfolgreich unterwegs. Zudem testet die Gesellschaft ganz neue Geschäftsfelder wie zum Beispiel Nagellack. Noch ist freilich offen, ob Edding im Kosmetiksektor ein erfolgreicher Player werden kann.
Für 2016 ist auf Konzernebene mit einem leicht rückläufigen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zu rechnen. Hier spiegeln sich unter anderem eine Reihe von Investitionen wider. Allerdings sollten Anleger bei Edding ohnehin nicht auf einzelne Quartale schauen, sondern einen langfristigen Ansatz verfolgen – genau wie es der Firmenphilosophie entspricht. Die Bewertung der Aktie ist mit ungefähr dem Doppelten des Buchwerts zumindest nicht abgehoben. Unter der Annahme, dass die nicht börsennotierten Stammaktien den selben Preis wie die Vorzüge hätten, beträgt die Marktkapitalisierung ungefähr 102 Mio. Euro. Das wiederum entspricht etwa dem Siebenfachen des von boersengefluester.de für 2016 erwarteten EBIT. Auch dagegen lässt sich nichts sagen. Selbst wenn man einen Aufschlag von 20 Prozent für die Stämme unterstellt, beträgt das entsprechende Multiple nur 9,5. Für Value-Anleger, die nicht viel Wert auf lautes Investor-Relations-Getöse legen, bleibt der Titel eine gute Wahl.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 148,44 | 140,99 | 141,79 | 125,75 | 148,60 | 159,22 | 160,79 | |
EBITDA1,2 | 14,30 | 15,76 | 14,57 | 12,83 | 15,18 | 9,66 | 4,58 | |
EBITDA-Marge3 | 9,63 | 11,18 | 10,28 | 10,20 | 10,22 | 6,07 | 2,85 | |
EBIT1,4 | 12,05 | 13,13 | 9,71 | 8,12 | 6,89 | 4,03 | -2,45 | |
EBIT-Marge5 | 8,12 | 9,31 | 6,85 | 6,46 | 4,64 | 2,53 | -1,52 | |
Jahresüberschuss1 | 7,64 | 6,77 | 5,98 | 5,29 | 1,83 | 0,52 | -4,71 | |
Netto-Marge6 | 5,15 | 4,80 | 4,22 | 4,21 | 1,23 | 0,33 | -2,93 | |
Cashflow1,7 | 14,03 | 9,49 | 3,91 | 4,36 | 2,24 | 7,10 | 11,22 | |
Ergebnis je Aktie8 | 7,36 | 8,52 | 6,12 | 5,44 | 2,04 | 1,04 | -3,86 | |
Dividende8 | 2,15 | 2,45 | 1,23 | 1,84 | 1,84 | 1,02 | 0,51 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Baker Tilly |
Gute Nachrichten von Südzucker: Mit einem operativen Ergebnis von 118 Mio. Euro im dritten Viertel des Geschäftsjahrs 2016/17 (28. Februar) hat der MDAX-Konzern so viel verdient wie schon elf Quartale nicht mehr. Hauptgrund ist die deutliche Verbesserung im Segment Zucker. Folgerichtig hebt der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Herr die Prognose für das Gesamtjahr an und rechnet nun mit einem operativen Gewinn (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen) zwischen 380 und 410 Mio. Euro. Zum Halbjahr hatten die Mannheimer die Messlatte bereits auf eine Spanne von 340 bis 390 Mio. Euro erhöht. Ins Jahr gestartet war Südzucker mit einem Prognosekorridor von 250 bis 350 Mio. Euro für das operative Ergebnis. Unter Analysten bleibt der Titel derweil eine Wundertüte. Die Kursziele erstrecken sich von 18 bis 28 Euro – mit entsprechend positiven und negativen Handlungsempfehlungen. Gemessen daran sieht das Chartbild eigentlich ganz konstruktiv aus und scheint sich nach der Vorlage des unerwartet guten Q3-Berichts noch weiter aufzuhübschen. Wer den Titel im Depot hat, sollte engagiert bleiben. Wichtig wäre es nun, wenn auch die Marke von 25 Euro signifikant überschritten wird. Dann wäre der weitere Weg nach oben erst einmal frei. Aus fundamentaler Sicht wird der Titel mittlerweile mit einem Aufschlag von mehr als 50 Prozent auf den Buchwert gehandelt, was aus historischer Sicht freilich schon eine eher hohe Relation ist. Günstiger sind die Bewertungsrelationen bei der Ethanol-Tochter CropEnergies, die Ende Dezember 2016 ebenfalls ihre Prognosen für 2016/17 heraufgeschraubt hat (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER).
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 6.982,90 | 6.754,10 | 6.670,20 | 6.679,00 | 7.598,90 | 9.497,90 | 10.289,00 | |
EBITDA1,2 | 757,40 | 353,50 | 411,90 | 597,60 | 691,80 | 1.069,70 | 1.318,00 | |
EBITDA-Marge3 | 10,85 | 5,23 | 6,18 | 8,95 | 9,10 | 11,26 | 12,81 | |
EBIT1,4 | 467,10 | -760,70 | 48,00 | 70,00 | 241,00 | 731,40 | 914,00 | |
EBIT-Marge5 | 6,69 | -11,26 | 0,72 | 1,05 | 3,17 | 7,70 | 8,88 | |
Jahresüberschuss1 | 318,10 | -805,30 | -54,50 | -35,60 | 123,20 | 528,70 | 648,00 | |
Netto-Marge6 | 4,56 | -11,92 | -0,82 | -0,53 | 1,62 | 5,57 | 6,30 | |
Cashflow1,7 | 501,30 | 262,20 | 155,20 | 480,50 | 477,50 | 243,50 | 1.073,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,00 | -4,14 | -0,60 | -0,52 | 0,32 | 1,93 | 2,72 | |
Dividende8 | 0,45 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,40 | 0,70 | 0,90 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: KPMG |