Der in den Bereichen Automatisierungstechnik und Fahrzeugelektronik tätige Softing-Konzern hat die Erwartungen für 2013 erfüllt. Bei Erlösen von 52,6 Mio. Euro kam die Gesellschaft auf ein Betriebsergebnis von rund 6,2 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie zog von 0,59 auf 0,69 Euro an. Zur Hauptversammlung am 7. Mai 2014 schlägt das Unternehmen eine um knapp 30 Prozent auf 0,35 Euro erhöhte Dividende vor. Damit käme das Papier auf eine Rendite von 2,1 Prozent – sonderlich attraktiv ist das nicht. Interessant ist daher die Option, sich statt einer Bardividende Aktien von Softing auszahlen zu lassen. Mit dieser Form des Wahlrechts hatte sich zuletzt auch der SDAX-Wert Grenkeleasing an seine Anteilseigner gewendet. Im Vorjahr hatte bereits die Deutsche Telekom mit dieser Variante gute Erfahrungen gemacht. Softing ist ein prima Unternehmen, allerdings auch nicht mehr ganz billig. Der Börsenwert von knapp 106 Mio. Euro ist etwa doppelt so hoch wie der zuletzt erzielte Umsatz. Das KGV dürfte bei knapp 18 anzusiedeln sein. Dafür bekommen die Anleger allerdings auch ein nahezu bankschuldenfreies Unternehmen. Firmenchef Wolfgang Trier hatte das seiner Meinung nach wahrscheinliche Kursziel zuletzt bei deutlich mehr als 20 Euro angesetzt – eine sportlicheVorhersage. Die Analysten von Warburg Research hatten Anfang des Jahres ein Kursziel von 17 Euro genannt.
Komplett im Rahmen der Erwartungen bewegten sich die Zahlen des Gewerbeimmobilienentwicklers DIC Asset. Die für die Branche wichtige Kennziffer Funds From Operations (FFO) erreichte 45,9 Mio. Euro. In Aussicht gestellt hatte DIC-Asset-Vorstandschef Ulrich Höller zuletzt ein FFO in einer Bandbreite von 45 bis 47 Mio. Euro. Für das laufende Jahr peilt Höller ein operatives Ergebnis vor Abschreibungen und Steuern sowie vor Gewinnen aus Verkäufen und Entwicklungsprojekten von 47 bis 49 Mio. Euro an. Die Aktionäre erhalten für 2013 erneut eine Dividende von 0,35 Euro je Anteilschein. Damit bringt es der SDAX-Wert auf eine attraktive Rendite von annähernd 5,2 Prozent. Ebenfalls bemerkenswert: Trotz der stabilen Ausschüttung pro Aktie hat sich die Dividendensumme von 16 Mio. Euro auf 24 Mio. Euro erhöht. Hintergrund ist die deutlich erhöhte Aktienstückzahl im Zuge der jüngsten Kapitalerhöhung im November 2013. Den Substanzwert der Aktie geben die Frankfurter nun mit 12,58 Euro an. Demnach wird der Titel mit einem hohen Abschlag von gut 45 Prozent auf den NAV gehandelt. Hauptgrund für den Discount ist die vergleichsweise hohe Verschuldung von DIC Asset. Der Fremdfinanzierungsanteil liegt zurzeit bei 66,9 Prozent – mit allerdings abnehmender Tendenz. Langfristiges Ziel von Firmenlenker Höller ist, dass sich der Aktienkurs dem Net Asset Value annähert. Für boersengefluester.de bleibt der Titel ein überdurchschnittlich interessanter Dividendenwert.
Für ein auf Nebenwerte fokussiertes Unternehmen wie die KST Beteiligungs AG hätte das Börsenjahr 2013 kaum besser laufen können. Und tatsächlich schraubten die Stuttgarter – trotz massiver Abschreibungen auf nicht börsennotierte Investments – den Jahresgewinn von 0,109 auf 0,274 Mio. Euro herauf. Avisiert war eigentlich nur ein „zumindest ausgeglichenes Ergebnis“. Unter anderem, um die 2010 emittierte Anleihe im Volumen von 4 Mio. Euro zurückzuzahlen, hat KST Wertpapiere im Volumen von annähernd 7 Mio. Euro verkauft. Wichtiges Thema bei KST war allerdings auch eine ausgeglichenere Depotstruktur. Immerhin stand die Beteiligung an Schweizer Electronic zeitweilig für rund die Hälfte des Börsenwerts von KST. Momentan beträgt der Anteil an dem Leiterplattenhersteller noch knapp zwei Prozent. Getrennt hat sich Vorstandschef Wolfgang Rück von Ifa Systems. Die größten Positionen sind derzeit der Fahrradhersteller Mifa, Schweizer Electronic, die Süddeutsche Aktienbank, Softing und MS Industrie. „Als eine der größeren Neuinvestitionen“, bezeichnet Rück Formycon. Die Münchner stellen Nachahmerpodukte biotechnologischer Medikamente – sogenannte Biosimilars – her. Zurzeit sieht sich KST-Vorstand Rück in einer komfortablen Situation, schließlich ist die Bilanz frei von Finanzverbindlichkeiten, und die Eigenkapitalquote erreicht stattliche 94 Prozent. Dennoch betont er im Vorwort zum aktuellen Geschäftsbericht: „Mittelfristig ist es erforderlich, das Anlagevolumen der KST wieder deutlich aufzustocken.“ Der Börsenwert von KST beträgt zurzeit 7,72 Mio. Euro. Wer den Titel im Depot hat, kann engagiert bleiben. Das Papier ist eine Wette auf steigende Aktienkurse.
Bei Allgeier deutet sich erneut eine Veränderung an. Im Zuge der Vorlage des vorläufigen Zahlenwerks für 2013 teilte das IT-Unternehmen mit, dass es „einen Geschäftsteil“ veräußern will – ohne jedoch Details zu verraten. Zuletzt hatte die Gesellschaft den Konzern in drei Divisionen eingeteilt: Experts (Vermittlung von IT-Fachkräften), Projects (Software und IT-Beratung) sowie Solutions (individuelle Softwarelösungen und Geschäftsprozessanalyse). Die Auflösung liefert jedoch der TecDAX-Konzern Cancom mit seiner Ankündigung, den IT-Dienstleister Didas Business Services aus Langenfeld von Allgeier kaufen zu wollen. Der Preis soll im Wesentlichen in Cancom-Aktien bezahlt werden. Zur Höhe machte die Gesellschaft keine Angaben. Didas erzielte 2013 Erlöse von rund 56 Mio. Euro und kam auf ein EBITDA von etwa 1,8 Mio. Euro. Unabhängig davon: Das Zahlenwerk von Allgeier für 2013 hielt nicht den Erwartungen stand. Bei Erlösen von 477,6 Mio. Euro kam das Unternehmen auf ein operatives Ergebnis von 15,5 Mio. Euro. Erhofft hatten sich die Börsianer ein EBIT im Bereich um 18 Mio. Euro. Nach Abzug von Steuern blieben nur 3,6 Mio. Euro hängen – nach 9,2 Mio. Euro im Vorjahr. An der Börse kamen die Neuigkeiten zunächst einmal gar nicht so gut an. Verglichen mit Titeln wie Cancom oder Bechtle sieht die Allgeier-Aktie aber weiterhin attraktiv bewertet aus. Unser Rat: Halten.
Mit einem Umsatzplus von 21 Prozent auf 113,89 Mio. Euro ist Friwo 2013 der erhofft deutliche Erlössprung gelungen. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) gelang dem Hersteller von Netz- und Ladegeräten mit 3,06 Mio. Euro dennoch keine positive Überraschung. Schließlich hatte die Gesellschaft bereits nach dem dritten Quartal ein EBIT von „mehr als 3 Mio. Euro“ für 2013 in Aussicht gestellt. Das Ergebnis je Aktie drehte 2013 von minus 0,04 auf plus 0,34 Euro. Angesichts einer sehr geringen Steuerbelastung lag dieses Resultat wiederum über den Erwartungen von boersengefluester.de. Für das laufende Jahr hat sich Friwo zum Ziel gesetzt, „das Umsatzniveau deutlich über der erreichten 100 Mio.-Euro-Marke zu stabilisieren und ein moderates Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr im einstelligen Prozentbereich zu forcieren.“ Dabei soll eine leichte Verbesserung der EBIT-Marge von zuletzt 2,7 Prozent möglich sein. Demnach scheint ein Betriebsergebnis von etwa 3,5 Mio. Euro realistisch zu sein. Gemessen am Börsenwert von 117 Mio. Euro ist das allerdings ein ziemlich niedriger Wert. So bleibt nur die Aktionärsstruktur, um das hohe Kursniveau der Friwo-Aktie zu erklären. 84,91 Prozent der Anteilscheine liegen in den Händen der VTC Industrieholding. Und offenbar kaufen die Münchner in der Tat zu: Per Ende 2012 wurde der Anteilsbesitz von VTC nämlich noch mit 82,91 Prozent angegeben. Auf mittlere Sicht bleibt die Friwo-Aktie damit ein Kandidat für ein Abfindungsangebot. Allzu hoch scheint der Spielraum nach oben allerdings nicht.
Auf ein positives Feedback ist die Roadshow des Pharmakonzerns Biotest in London und Paris gestoßen. Dem Vernehmen nach konnte das Management die anwesenden Investoren vom Wachstumspotenzial der Blutplasmapräparate und den Fortschritten bei den monoklonalen Antikörpern überzeugen. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben ihr Kursziel für den SDAX-Wert von 99 Euro auf 109 Euro erhöht und die Kaufen-Einschätzung betätigt. Ihrer Meinung nach besitzt allein das Stammgeschäft mit Plasaproteinen einen Wert von 81 Euro je Biotest-Aktie. Die verschiedenen in der Forschung bzw. Prüfungsphase befindlichen monoklonalen Antikörper setzen die Banker mit 25 Euro pro Aktie an. Seit Jahresbeginn hat die Biotest-Aktie bereits um 22 Prozent an Wert gewonnen. Mittlerweile sieht der Chart ziemlich heißgelaufen aus. Im internationalen Vergleich ist der Titel aber noch nicht zu hoch bewertet. Für langfristig orientierte Anleger bleibt das Papier somit wohl eine gute Wahl.