Auf eine signifikant „unter der Markterwartung“ liegende Dividende hatte die Deutsche Grundstücksauktionen AG ihre Investoren bereits Ende Februar eingestimmt. Nun ist die Katze aus dem Sack: So will das Unternehmen eine Ausschüttung von 0,15 Euro je Aktie auf die Agenda der (virtuellen) Hauptversammlung am 26. Juni 2020 setzen – nach 1,00 Euro im Vorjahr. Für die meistens seit vielen Jahren engagierten Investoren ist das zunächst einmal eine schlechte Nachricht, immerhin ist der Vorschlag der mit Abstand niedrigste Satz seit der Kappung der Dividende von 0,45 auf 0,10 Euro für 2009 – also im Zuge der damals wütenden Finanzkrise. Andererseits setzen die Berliner insofern auf Kontinuität, weil sie eine Nullrunde vermieden haben. Schließlich zahlt das Unternehmen seit der Notizaufnahme vor knapp 21 Jahre ohne Unterlass eine Dividende. Losgelöst von dem Dividendenthema: Für das auf Immobilienauktionen spezialisierte Unternehmen steht aufgrund der Corona-Beschränkungen zurzeit das komplette etablierte Geschäftsmodell in Form von Präsenzauktionen auf „Hold“.
Entsprechend zahlt es sich jetzt aus, dass die Gesellschaft schon seit längerer Zeit über die Tochter Deutsche Internet Immobilien Auktionen erfolgreich Objekte im Netz versteigert. Darüber hinaus haben selbst die alternativ per Livestream übertragenen Auktionen zuletzt gute Resultate erzielt. Aber natürlich sorgen sich Investoren um das große Bild, schließlich wird Corona auch am Immobilienbereich nicht spurlos vorübergehen. Die Auswirkungen auf den gewerblichen Markt in Form von Mietaussetzungen gehen bereits hinlänglich durch die Presse. Im Wohnbereich sind die kurzfristigen Folgen zwar deutlich gedämpfter, aber sollten Finanzierungen in größerer Zahl platzen, könnte auch hier eine Welle losgetreten werden. Hoffnung macht derweil der Umstand, dass Wohnimmobilien angesichts der immer neuen Geldflutungen durch die Zentralbank auch künftig als sicherer Hafen gelten dürften. Soll heißen: Die Auswirkungen für die Deutsche Grundstücksauktionen AG müssen nicht per se negativ sein. Entsprechend würden wir langfristig orientierten Investoren auch raten, in dem Titel engagiert zu bleiben.
Bank-Aktien und attraktive Dividenden: Das passt zurzeit nicht zusammen. Gemäß der Empfehlung der EZB mussten Unternehmen wie die Aareal Bank, Deutsche Pfandbriefbank oder auch Commerzbank und comdirect bank ihre bereits kommunizierten Ausschüttungspläne auf Eis legen. Umso überraschender, dass die Münchner Merkur Privatbank nun einen unveränderten Dividendenvorschlag von 0,32 Euro je Aktie auf die Tagesordnung zur (virtuell geführten) Hauptversammlung am 16. Juni 2020 setzen wird. Zugegeben: Ursprünglich stand sogar eine höhere Gewinnbeteiligung zur Debatte, diesen Plan hat das Institut aber aus „Vorsichtsgründen“ zu den Akten gelegt. Immerhin kommt der auf boersengefluester.de schon mehrfach vorgestellte Spezialwert auch so auf eine attraktive Dividendenrendite von 3,4 Prozent – bezogen auf den aktuelle Aktienkurs von 9,35 Euro. Gestützt wird die Dividendenpolitik durch die anhaltend positive Geschäftsentwicklung. Nachdem das Jahresergebnis 2019 signifikant durch einen außerordentlichen Gewinn von 23,34 Mio. Euro im Zuge der Übernahme wesentlicher Teile der Bank Schilling getrieben wurde, kam auch das Ergebnis vor Steuern im ersten Quartal 2020 – trotz kräftiger Risikovorsorge – sehr deutlich voran: von 2,74 auf 4,20 Mio. Euro. Dem Vernehmen nach haben sich beide Geschäftsbereiche – die Vermögensanlage von Privatkunden als auch die Finanzierung für Bauträger- und Leasinggesellschaften – positiv entwickelt. „Wir sehen uns in der Corona-Krise sehr gut aufgestellt“, sagt Marcus Lingel, persönlich haftender Gesellschafter der Merkur Privatbank. Die Analysten von Pareto Securities haben die Aktie der Merkur Bank erst kürzlich mit einem Kursziel von 11 Euro zum Kauf empfohlen. Dieser Einschätzung können wir uns gut anschließen. Geeignet ist der Titel insbesondere für langfristig orientierte Investoren. Die Marktkapitalisierung liegt bei allerdings nur 66,5 Mio. Euro. Entsprechend überschaubar sind die Handelsumsätze in dem Titel.