MBB-CEO Christof Nesemeier weiß genau, was er an seinem langjährigen Portfolio-Unternehmen Delignit hat, auch wenn er bei seiner jüngsten Präsentation (HIER) von MBB naturgemäß den Börsenaspiranten Vorwerk in den Mittelpunkt seiner Ausführungen rückte. Zumindest ließ es Nesemeier sich nicht nehmen, die im Bereich Buchensperrholz tätige Delignit als „sehr gute Adresse im Bereich Nachhaltigkeit“ zu bezeichnen. Nun hat die überwiegend in der Ausstattung von leichten Nutzfahrzeugen und Freizeit-Caravans mit speziellen Wandelementen tätige Delignit Vorabzahlen für 2020 vorgelegt, die sich sehen lassen können – trotz der Belastungen durch Corona. So fielen die Erlöse zwar um knapp neun Prozent auf 58,7 Mio. Euro zurück. Insgesamt blieben die Umsätze damit aber nördlich der zuletzt für 2020 avisierten Bandbreite von 51 bis 56 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zog derweil um etwa 17 Prozent auf 5,6 Mio. Euro an. Damit hat Delignit die Ertragserwartungen um deutlich mehr als 20 Prozent geschlagen. Wichtig auch, dass Vorstand Markus Büscher von einer „sehr guten Abrufsituation im Marktbereich der leichten Nutzfahrzeuge“ spricht, ohne freilich bereits einen konkreten Ausblick für 2021 zu liefern. Normalerweise müssten auch die Geschäfte im Campingsektor super gut laufen, so dass für das laufende Jahr erneut mit einer spürbaren Gewinnverbesserung zu rechnen ist. Für boersengefluester.de bleibt die Delignit-Aktie ein feiner Spezialwert, der sein Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft hat, auch wenn die Notiz mittlerweile wieder bei 7,55 Euro – entsprechend einem Börsenwert von 62 Mio. Euro – angekommen ist. Die Veröffentlichung des Geschäftsberichts ist für April 2021 angesetzt.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 52,68 | 60,27 | 64,36 | 58,69 | 68,33 | 75,36 | 86,05 | |
EBITDA1,2 | 4,87 | 5,64 | 4,82 | 5,62 | 5,64 | 6,55 | 7,06 | |
EBITDA-Marge3 | 9,24 | 9,36 | 7,49 | 9,58 | 8,25 | 8,69 | 8,21 | |
EBIT1,4 | 3,13 | 4,02 | 2,33 | 3,03 | 3,32 | 4,14 | 4,72 | |
EBIT-Marge5 | 5,94 | 6,67 | 3,62 | 5,16 | 4,86 | 5,49 | 5,49 | |
Jahresüberschuss1 | 1,93 | 2,57 | 1,40 | 2,08 | 2,34 | 2,77 | 3,24 | |
Netto-Marge6 | 3,66 | 4,26 | 2,18 | 3,54 | 3,43 | 3,68 | 3,77 | |
Cashflow1,7 | 3,39 | -0,25 | 5,86 | 6,26 | -1,07 | 4,28 | 6,77 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,24 | 0,31 | 0,17 | 0,25 | 0,29 | 0,34 | 0,32 | |
Dividende8 | 0,05 | 0,05 | 0,00 | 0,03 | 0,00 | 0,05 | 0,08 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Nexia |
Mit einem Anteil im Streubesitz von nur noch 3,6 Prozent war die Aktie von Hapag Lloyd zwischenzeitlich zu einer reinen Squeeze-out-Spekulation geworden. Spätestens mit dem jetzt veröffentlichten Ausblick für das erste Quartal 2021 hat sich das geändert und die Aktie ist auch unter Ertragsaspekten wieder einen Blick wert: Immerhin rechnet der Vorstand für das erste Jahresviertel mit einem Zuwachs beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 469 Mio. Euro auf mindestens 1,50 Mrd. Dollar. „Wir werden auf ein sehr starkes Ergebnis im ersten Quartal blicken, allerdings gehen wir von einer Normalisierung im weiteren Jahresverlauf aus“, sagt CEO Rolf Habben Jansen mit Blick auf die vielen Unsicherheitsfaktoren – angefangen von langen Staus in den Häfen, über Engpässe im Schienen- und LKW-Verkehr bis hin zu den allgemeinen COVID-Risiken. Insgesamt soll das 2021er-Ergebnis aber deutlich über dem entsprechenden Vorjahreswert liegen. Der Geschäftsbericht für das abgelaufene Jahr inklusive Prognose wird zwar erst am 18. März 2021 veröffentlicht. Boersengefluester.de hat aber schon jetzt grob überschlagen und die Ergebnisse des Auftaktviertels 2021 mit den Q2- bis Q4-Zahlen aus dem Jahr 2019 verstrickt. Demnach sollte das Reederei-Unternehmen im laufenden Jahr auf ein EBITDA von mehr als 3,0 Mrd. Euro zusteuern. Das wiederum korrespondiert mit einem Unternehmenswert (Enterprise Value = Marktkapitalisierung plus Netto-Finanzverbindlichkeiten) von knapp 27,0 Mrd. Euro. Entsprechend würde die Aktie von Hapag Lloyd zurzeit mit einem Faktor von weniger als neun bezogen auf die Relation von EV zu EBITDA gehandelt. Vermutlich ist die Kennzahl sogar niedriger, denn wir haben wohl eher konservativ gerechnet.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 9.973,40 | 11.515,10 | 12.607,90 | 12.772,40 | 22.273,50 | 34.542,70 | 17.929,50 | |
EBITDA1,2 | 1.054,50 | 1.138,10 | 1.985,80 | 2.700,40 | 10.852,60 | 19.428,70 | 4.461,00 | |
EBITDA-Marge3 | 10,57 | 9,88 | 15,75 | 21,14 | 48,72 | 56,25 | 24,88 | |
EBIT1,4 | 410,90 | 443,00 | 811,40 | 1.315,20 | 9.389,80 | 17.524,50 | 2.531,70 | |
EBIT-Marge5 | 4,12 | 3,85 | 6,44 | 10,30 | 42,16 | 50,73 | 14,12 | |
Jahresüberschuss1 | 32,10 | 46,00 | 373,40 | 935,40 | 9.085,00 | 17.042,60 | 2.950,60 | |
Netto-Marge6 | 0,32 | 0,40 | 2,96 | 7,32 | 40,79 | 49,34 | 16,46 | |
Cashflow1,7 | 893,90 | 1.072,90 | 2.028,20 | 2.897,90 | 10.410,00 | 19.503,30 | 4.966,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,19 | 0,21 | 2,06 | 5,27 | 51,63 | 96,89 | 16,70 | |
Dividende8 | 0,57 | 0,15 | 1,10 | 3,50 | 35,00 | 63,00 | 9,25 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: KPMG |