„Die Ausgangssituation ist nahezu ideal“, betont Vorstandssprecher Andreas Tönies im Zwischenbericht des Bohrdienstleisters und Geothermiespezialisten Daldrup & Söhne. „Das Geschäftsmodell bietet auch in konjunkturell eher schwierigen Zeiten eine profunde Resilienz. Es ist viel Euphorie im Markt, die zukünftig zu steten Auftragsvolumina führen kann.“ Kein Wunder, dass die Investoren die Aktie von Daldrup in den vergangenen Monaten wiederentdeckt haben, selbst wenn der Titel längst noch nicht die Aufmerksamkeit bekommt, wie etwa die Betreiber von Wind- und Solarparks. Insbesondere dank der Projekte in der flachen Geothermie besitzt das Unternehmen volle Auftragsbücher, die mit gut 27 Mio. Euro bis Mitte September 2023 reichen. Die Gesamtleistung (Umsatz plus Erhöhung des Bestands an unfertigen Anlagen) liegt mit 17,74 Mio. Euro zum Halbjahr zwar um etwas mehr als 22 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert, allerdings wurde 2021 ein umfangreicher, aber eher margenschwacher Großauftrag abgearbeitet.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich in den ersten sechs Monaten 2022 von 611.000 Euro auf 1,24 Mio. Euro. Zwar drücken hohe Energiekosten, die allgemein schwierige Teileversorgung sowie die gesamtwirtschaftliche Entwicklung auf das Zahlenwerk, vorerst bleibt CEO Andreas Tönies jedoch dabei, dass für 2022 mit einer Gesamtleistung von rund 42 Mio. Euro sowie einer EBIT-Marge (bezogen auf die Gesamtleistung) zwischen 4 und 6 Prozent zu rechnen sei. Das würde auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von vermutlich mindestens 2,30 Mio. Euro hinauslaufen. Eine Größenordnung, die nach Einschätzung der Analysten von SMC Research in den kommenden Jahren kontinuierlich zulegen wird.
Für 2023 liegt die bisherige SMC-Schätzung bei 3,5 Mio. Euro. Gemessen daran sieht der Daldrup-Börsenwert von knapp 40,5 Mio. Euro alles andere als überzogen aus. Das gilt umso mehr, weil es zuletzt eine Reihe von Meldungen um interessante neue Bohrprojekte gab – zuletzt etwa von den Hamburger Energiewerken. Insgesamt gefällt boersengefluester.de der Spezialwert überdurchschnittlich gut und die jüngste Konsolidierungsphase könnte daher eine gute Einstiegsgelegenheit sein.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 24,76 | 38,94 | 24,77 | 28,19 | 78,06 | 38,18 | 49,12 | |
EBITDA1,2 | 4,74 | -12,42 | -7,87 | 4,20 | 3,95 | 4,25 | 4,94 | |
EBITDA-Marge3 | 19,14 | -31,90 | -31,77 | 14,90 | 5,06 | 11,13 | 10,06 | |
EBIT1,4 | 1,14 | -16,30 | -10,79 | 1,89 | 1,54 | 1,84 | 2,59 | |
EBIT-Marge5 | 4,60 | -41,86 | -43,56 | 6,70 | 1,97 | 4,82 | 5,27 | |
Jahresüberschuss1 | 0,02 | -18,66 | -12,33 | -5,20 | 0,78 | 0,85 | 0,89 | |
Netto-Marge6 | 0,08 | -47,92 | -49,78 | -18,45 | 1,00 | 2,23 | 1,81 | |
Cashflow1,7 | 9,90 | 34,43 | 4,06 | -1,62 | -0,41 | 1,65 | 4,37 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,01 | -3,11 | -2,06 | -0,87 | 0,13 | 0,14 | 0,15 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Grant Thornton |
Es bleibt dabei: Die Aktie der auf Software für Banken und Finanzdienstleister spezialisierten B+S Banksysteme ist eine Wette auf die Zukunft. Die Zahlen im jetzt vorgelegten Geschäftsbericht für 2021/22 (30. Juni) sind nämlich – wie schon so häufig in der Vergangenheit – nicht sonderlich inspirierend für ein Investment in dem Spezialwert. Zwar hat B+S mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 408.000 Euro das zuletzt avisierte Betriebsergebnis erreicht, die ursprünglich einmal in Aussicht gestellte Größenordnung von 2 Mio. Euro hat das Unternehmen allerdings weit verfehlt. Entsprechend vorsichtig dürften die Investoren auch sein, ob B+S das für 2022/23 geplante EBIT im unteren einstelligen Millionen-Euro-Bereich – bei einer moderaten Umsatzsteigerung – tatsächlich erreicht. „Unsere getätigten Investitionen für den regulatorischen Bereich als ZAG-Institut haben in unserem Marktsegment zu einer noch höheren Akzeptanz geführt und wirken sich positiv in der Neu-Akquisition aus“, betont der Vorstand und weist zusätzlich darauf hin, dass sich im Fintech-Sektor wohl bald die Spreu vom Weizen trennen wird.
Mit einer Eigenkapitalquote von etwas mehr als 50 Prozent und einer Netto-Cashposition in der Bilanz kann B+S Banksysteme dieser Entwicklung relativ gelassen entgegensehen. Dabei wird die B+S-Aktie nach dem anhaltenden Kursrückgang gerade einmal zum Buchwert gehandelt und kommt auf Basis der Ergebnisschätzungen von boersengefluester.de auf ein attraktives KGV von rund 12. Mit einer Marktkapitalisierung von nur 12,5 Mio. Euro tut sich der Titel aber naturgemäß schwer in der aktuellen Börsenphase. Das spüren noch ganz andere Unternehmen aus dem Nebenwertesektor. Unterm Strich halten wir es jedoch für keine gute Idee, auf dem aktuellen Niveau bei B+S auszusteigen. Sollte die Gesellschaft den Dreh hinbekommen und ihre Ziele – so vage sie auf der Ergebnisseite auch gefasst sind – erreichen, müssten schnell ganz andere Kursregionen möglich sein.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 9,83 | 9,05 | 9,85 | 10,44 | 11,08 | 11,23 | 12,71 | |
EBITDA1,2 | 2,56 | 0,74 | 1,40 | 1,76 | 2,04 | 1,49 | 2,92 | |
EBITDA-Marge3 | 26,04 | 8,18 | 14,21 | 16,86 | 18,41 | 13,27 | 22,97 | |
EBIT1,4 | 1,71 | -0,20 | -0,21 | 0,21 | 0,41 | 0,24 | 1,75 | |
EBIT-Marge5 | 17,40 | -2,21 | -2,13 | 2,01 | 3,70 | 2,14 | 13,77 | |
Jahresüberschuss1 | 1,07 | -0,33 | -0,27 | 0,23 | 0,03 | 0,44 | 1,24 | |
Netto-Marge6 | 10,89 | -3,65 | -2,74 | 2,20 | 0,27 | 3,92 | 9,76 | |
Cashflow1,7 | 3,94 | -0,52 | 2,09 | 0,73 | 1,48 | 0,28 | 2,83 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,17 | -0,05 | -0,05 | 0,04 | 0,01 | 0,07 | 0,20 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: KPMG |