Glatt halbiert hatte sich der Aktienkurs von Cyan seit dem Januar-Hoch bei rund 24 Euro. Zwar ist immer noch unklar, ob der Anbieter von Sicherheitslösungen vorzugsweise für den Einsatz im Mobilfunkbereich seine erst im Dezember 2019 nochmals bestätigten Jahresziele mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 14 Mio. Euro erreicht hat. Die Vorlage des Geschäftsberichts ist erst für Ende April angesagt. Gleichwohl geht auch an der Notiz von Cyan die jüngste Kurserholung an den Märkten nicht spurlos vorbei. Bis auf 15 Euro hat sich Aktienkurs in der Spitze wieder Richtung Norden vorgearbeitet. Unterstützung bekam der Anteilschein dabei nicht nur vom allgemeinen Richtungswechsel an den Kapitalmärkten. Für neue Fantasie sorgen insbesondere die jüngsten Firmenmeldungen: Nach einer Kooperation mit der bulgarischen First Investment Bank hat Cyan nun nämlich eine Zusammenarbeit mit der IT-Gesellschaft Vara Technologies in Indien lanciert. „Vara Technologies wird dabei die hochskalierbaren cyan Sicherheitslösungen insbesondere den Endkunden von indischen Mobilfunkanbietern (MNOs) und Versicherern anbieten. Beide Partner sehen stark wachsenden Bedarf an Cybersecurity am indischen Subkontinent“, heißt es offiziell – freilich ohne bereits konkrete Zahlen zu nennen. Wie zu hören ist, soll der Deal mit Vara jedoch sehr bedeutend und damit auch entsprechend kursrelevant sein. Losgelöst davon bleiben die Integration von I-New sowie der Deal mit Orange die wichtigsten Themen für den Softwareanbieter. Die Kursziele der Analysten liegen zum größten Teil meilenweit über der aktuellen Notiz. Selbst die Cyan gegenüber sehr skeptische Commerzbank veranschlagte den fairen Wert der Aktie Ende November auf 16 Euro. Keine Frage: Die Aktie ist hochspekulativ. Die jüngsten Meldungen zeigen aber, dass es dem Vorstand gelingt, auch in der aktuell unsicheren Phase weitere Kooperationen einzufädeln. Das macht zumindest Mut.
Kräftig unter die Räder gekommen waren zuletzt auch die Aktienkurse von Immobilienunternehmen. Hauptgrund sind Befürchtungen, dass sich die Zahlungsausfälle von gewerblichen und privaten Mietern häufen könnten. Zudem dürften bei einer längeren Krise etliche Finanzierungen platzen – mit kaum abschätzbaren Folgen für die gesamte Branche. Noch sind solche Szenarien freilich weit entfernt, doch die Investoren sind nervös. Und so wechseln etliche Immo-Aktien zurzeit vom Crash- in den Casino-Modus. In dieser schwierigen Gemengelage tut es gut, wenn seit Jahren erfolgreiche Unternehmen, wie die auf Logistik- und Handelsimmobilien spezialisierte VIB Vermögen ganz unaufgeregt daherkommen und einfach gute Zahlen sowie einen ermutigen Ausblick präsentieren. Jedenfalls hat die in Neuburg an der Donau ansässige Gesellschaft mal eben so die elfte Dividendenerhöhung in Folge angekündigt und will zur nächsten Hauptversammlung am 2. Juli 2020 eine Ausschüttung von 0,70 Euro je Aktie auf die Agenda setzen. Damit bringt es der Titel auf eine attraktive Rendite von rund drei Prozent. Den Cashflow aus dem Immobiliengeschäft (FFO) will VIB Vermögen von zuletzt knapp 49 Mio. auf eine Bandbreite von 48 bis 52 Mio. Euro bewegen. Zum Vergleich: Die aktuelle Marktkapitalisierung beträgt 622 Mio. Euro. Dagegen lässt sich wohl etwas sagen. Für langfristig orientierte Anleger bleibt der – zurzeit etwa auf Höhe des Substanzwerts von 22,23 Euro notierende – Titel eine der besten Werte aus dem Bereich Gewerbeimmobilien.