Überraschende Produkterweiterung bei Bio-Gate: Nachdem der Spezialist für antimikrobielle Spezialbeschichtungen zuletzt durch den Einsatz seiner Sprays gegen COVID im öffentlichen Nahverkehr für Schlagzeilen – und zwischenzeitlich kräftig steigende Aktienkurse – sorgte, zieht es die Nürnberger nun zusätzlich in den Markt für Cannabidiole (CBD). So will Bio-Gate mit dem ebenfalls börsennotierten kanadischen Anbieter Avicanna (Marktkapitalisierung: rund 40 Mio. Euro auf voll verwässerter Basis) spezielle entzündungshemmende Kosmetik- und Dermatologieprodukte entwickeln. Dem Vernehmen nach sollen erste Anwendungen bereits in Kürze verfügbar sein. „Wir erweitern nochmals unsere Produktpalette und erschließen uns so einen neuen und überaus wachstumsstarken Markt“, sagt Bio-Gate-CEO Marc Lloret-Grau. Zum möglichen Umsatz- oder gar Ergebnispotenzial machten die Unternehmen noch keine Angaben. Entsprechend schwer lässt sich die Relevanz der CBD-Kooperation einordnen. Rein regional gesehen, ist die auf Nordamerika und Europa als Absatzmärkte zielende Vereinbarung schon insofern interessant, weil Bio-Gate 2020 noch beinahe drei Viertel seiner Umsätze in Deutschland erzielte. Summa summarum ist der Deal mit Avicanna jedenfalls ein weiteres Puzzleteil, das den operativen Aufwärtstrend bei Bio-Gate bestätigt. Mit einem Börsenwert von zurzeit rund 30 Mio. Euro bleibt der seit einiger Zeit auf auf Xetra gehandelte Titel aber noch ein Micro Cap. Entsprechend sollten sich hier nur erfahrene Anleger mit wohl dosiertem Depotanteil engagieren.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 3,83 | 3,69 | 3,49 | 5,13 | 6,24 | 5,90 | 7,25 | |
EBITDA1,2 | 0,05 | -0,64 | -0,75 | -0,52 | -0,35 | -1,55 | -1,33 | |
EBITDA-Marge3 | 1,31 | -17,34 | -21,49 | -10,14 | -5,61 | -26,27 | -18,35 | |
EBIT1,4 | -0,19 | -0,89 | -1,05 | -0,82 | -0,54 | -1,79 | -1,59 | |
EBIT-Marge5 | -4,96 | -24,12 | -30,09 | -15,98 | -8,65 | -30,34 | -21,93 | |
Jahresüberschuss1 | -0,18 | -0,87 | -1,03 | -0,80 | -0,56 | -1,81 | -1,62 | |
Netto-Marge6 | -4,70 | -23,58 | -29,51 | -15,59 | -8,97 | -30,68 | -22,35 | |
Cashflow1,7 | -0,11 | -0,57 | -1,01 | -0,60 | -0,63 | -2,16 | -0,98 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,03 | -0,14 | -0,16 | -0,11 | -0,07 | -0,22 | -0,19 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Rödl & Partner |
Nach der jüngsten Meldung um Verhandlungen für einen Minderheitenanteil an der Kunsthandelsplattform 360X Art AG (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER) kommt diese Entscheidung von Weng Fine Art nicht überraschend: So plant das Kunsthandelshaus nun seinen kompletten noch verbliebenen Anteil an eigenen Aktien zu verkaufen. Demnach umfasst das Volumen bis zu 150.000 Stück im Gegenwert von zurzeit rund 5,5 Mio. Euro. Wie CEO Rüdiger K. Weng schon mehrfach betont hat, wird der Erlös aus der Transaktion direkt das Eigenkapital von Weng Fine Art stärken. „Die Veräußerung soll im dritten und vierten Quartal 2021 erfolgen“ heißt es offiziell. Noch interessanter ist freilich die im Plural gewählte Formulierung, wonach die sich aus der Transaktion direkt und indirekt ergebenden Mittel „vor allem der Finanzierung des Erwerbs von verschiedenen Beteiligungen im digitalen Kunstmarkt dienen.“ Offenbar hat die Gesellschaft noch mehrere Pfeiler im Köcher, was die Umsetzung der Digitalstrategie angeht. Für Anleger heißt das weiterhin: Wer die Aktie im Depot hat, sollte sie auch dort belassen. Darüber hinaus dürfte der Titel aber auch für Neueinsteiger noch immer ein attraktives Investment sein. Weiterer positiver Nebeneffekt der geplanten Platzierung ist die Ausweitung des Streubesitzanteils von zurzeit 27,62 Prozent auf dann vermutlich etwas mehr als 33 Prozent.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 8,21 | 7,64 | 7,40 | 10,43 | 13,06 | 8,53 | 5,92 | |
EBITDA1,2 | 1,70 | 1,66 | 2,26 | 6,01 | 5,13 | 1,20 | 0,73 | |
EBITDA-Marge3 | 20,71 | 21,73 | 30,54 | 57,62 | 39,28 | 14,07 | 12,33 | |
EBIT1,4 | 1,65 | 1,61 | 2,19 | 5,92 | 5,01 | 1,09 | 0,64 | |
EBIT-Marge5 | 20,10 | 21,07 | 29,60 | 56,76 | 38,36 | 12,78 | 10,81 | |
Jahresüberschuss1 | 1,06 | 1,07 | 1,75 | 5,27 | 4,25 | 0,60 | 0,01 | |
Netto-Marge6 | 12,91 | 14,01 | 23,65 | 50,53 | 32,54 | 7,03 | 0,17 | |
Cashflow1,7 | -0,27 | 0,02 | 1,60 | 0,53 | 0,44 | 1,94 | -2,88 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,20 | 0,19 | 0,32 | 0,91 | 0,62 | 0,11 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,08 | 0,10 | 0,75 | 0,25 | 0,16 | 0,11 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Dr. Brandenburg |
Im Grunde reicht ein Blick auf den irren Chart des Branchenriesen Hapag-Lloyd, um die Aufmerksamkeit des Kapitalmarkts auch auf die Aktie von Ernst Russ zu richten. Das im Börsensegment Scale gelistete Unternehmen ist mit einer Flotte von insgesamt 70 Container- und Tankschiffen – davon 18 im mehrheitlichen Besitz – quasi eine Art Hapag-Lloyd im Miniformat. Und die seit geraumer Zeit steil nach oben schießenden Charterpreise spielen Ernst Russ insofern in die Karten, weil die Hamburger bei etlichen Schiffen demnächst neue Verträge aushandeln können bzw. gerade frisch aufgesetzt haben. Entsprechend dürften die Zahlen für das laufende Jahr ungewöhnlich gut ausfallen. Der Vorstand selbst stellt „erhebliche Umsatz- und Ergebnissteigerungen“ in Aussicht. Einen Vorgeschmack könnten bereits die für den 6. September anstehenden Halbjahresresultate liefern. Das scheint auch der Kapitalmarkt so zu sehen, denn der Aktienkurs geht seit einigen Tagen kräftig nach oben und hat die vorherige Konsolidierungsphase eindrucksvoll abgelöst. Auf dem jetzigen Niveau bringt es die Gesellschaft auf einen Börsenwert von rund 120 Mio. Euro, was vermutlich nur etwas mehr als dem Vierfachen des für 2021 zu erwartenden Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) entspricht. Selbst wenn die Erträge im kommenden Jahr rückläufig sein sollten, momentan bietet der Spezialwert noch immer eine ansprechende Chance-Risiko-Relation.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 44,04 | 52,71 | 58,79 | 55,57 | 92,29 | 191,74 | 202,67 | |
EBITDA1,2 | 10,71 | 8,60 | 9,00 | 9,70 | 40,13 | 122,29 | 116,60 | |
EBITDA-Marge3 | 24,32 | 16,32 | 15,31 | 17,46 | 43,48 | 63,78 | 57,53 | |
EBIT1,4 | 3,90 | 3,80 | 4,00 | 2,30 | 30,80 | 90,10 | 86,60 | |
EBIT-Marge5 | 8,86 | 7,21 | 6,80 | 4,14 | 33,37 | 46,99 | 42,73 | |
Jahresüberschuss1 | 6,35 | 6,38 | 1,77 | 4,74 | 26,29 | 83,90 | 81,61 | |
Netto-Marge6 | 14,42 | 12,10 | 3,01 | 8,53 | 28,49 | 43,76 | 40,27 | |
Cashflow1,7 | -4,03 | -0,98 | 12,25 | 8,03 | 39,72 | 98,75 | 90,18 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,17 | 0,19 | 0,05 | 0,12 | 0,49 | 1,46 | 1,66 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,20 | 1,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Deloitte |