Als der von schwachen Zahlen geplagte Spezialmaschinenbauer Manz Ende Februar meldete, dass er eine Kooperation mit Shanghai Electric beabsichtige, war die Euphorie auf der Kapitalseite groß (auch boersengefluester.de berichtete HIER). In der Spitze schoss die Notiz um mehr als zwölf Prozent auf 43,40 Euro in die Höhe. Kein Wunder: Immerhin sollte sich der chinesische Staatskonzern über eine Kapitalerhöhung maßgeblich an dem ehemaligen TecDAX-Konzern beteiligen und gleichzeitig ein Türöffner für neue Geschäfte im Reich der Mitte sein. Komplett in trockenen Tüchern war der Deal allerdings zum Zeitpunkt der Bekanntgabe noch nicht: „Die Verpflichtungen von Shanghai Electric stehen unter anderem unter der Bedingung der fusionskontrollrechtlichen Freigabe in China sowie der Erteilung verschiedener behördlicher Genehmigungen in China“, hieß es in der offiziellen Mitteilung. Normalerweise sind solche Einschränkungen eher eine Formsache, doch in China weiß man nie. So wäre es nicht das erste Mal, dass eine Vereinbarung im Sande verläuft. Getuschelt wird sogar, dass maximal ein Fünftel aller Kooperations-Vereinbarungen hinterher auch tatsächlich umgesetzt werden. Kein Wunder, dass sich immer mehr Investoren sich Sorgen machen – zumal momentan Funkstille herrscht. Gegenwärtig ist die Notiz bis auf weniger als 35 Euro abgetaucht. Damit kostet die Mans-Aktie nun sogar weniger als vor der Kooperationsankündigung mit den Chinesen. Da braucht man auch kein Hellseher zu sein: Ohne Unterstützung von außen könnte es irgendwann eng werden für Manz. Inklusive der Pensionsverpflichtungen weist das Unternehmen eine Nettoverschuldung von mehr als 53 Mio. Euro aus. Nach neun Monaten türmte sich der Betriebsverlust (auf EBIT-Basis) auf gut 30 Mio. Euro. Für das Gesamt rechnet Vorstand Dieter Manz mit einem negativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern im mittleren zweistelligen Millionen-Bereich – darin sind mögliche Restrukturierungsaufwendungen noch gar nicht berücksichtigt. Die Analysten von Montega Research aus Hamburg gehen zudem davon aus, dass Manz auch im laufenden Jahr noch einen operativen Verlust einfahren wird – ihre Schätzung beläuft sich auf ein Minus von gut 9 Mio. Euro. Für 2017 kalkuliert Montega dann mit einem EBIT von plus 8 Mio. Euro. Dem steht gegenwärtig ein Börsenwert von 188,5 Mio. Euro entgegen – hinzu kommen die Nettofinanzverbindlichkeiten. Bis nicht klar ist, ob der Deal mit Shanghai Electric tatsächlich zustande kommt, sollen Anleger besser keine Investments eingehen. Für Ende März ist die Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2015 angesetzt. Schon jetzt sind die Aktionäre gespannt auf den Ausblick – und natürlich auf Neuigkeiten zu Shanghai Electric.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 324,97 | 296,92 | 264,40 | 236,77 | 227,06 | 250,96 | 249,17 | |
EBITDA1,2 | 11,45 | 9,51 | 9,21 | 19,36 | 18,29 | 6,18 | 14,63 | |
EBITDA-Marge3 | 3,52 | 3,20 | 3,48 | 8,18 | 8,06 | 2,46 | 5,87 | |
EBIT1,4 | 1,56 | -3,39 | -9,93 | 7,23 | -16,06 | -6,00 | 2,86 | |
EBIT-Marge5 | 0,48 | -1,14 | -3,76 | 3,05 | -7,07 | -2,39 | 1,15 | |
Jahresüberschuss1 | -2,80 | -8,02 | -11,25 | 3,43 | -22,43 | -12,15 | -2,38 | |
Netto-Marge6 | -0,86 | -2,70 | -4,25 | 1,45 | -9,88 | -4,84 | -0,96 | |
Cashflow1,7 | 19,53 | 14,90 | -24,10 | 20,62 | -25,80 | -2,28 | -23,88 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,41 | -1,00 | -1,43 | 0,42 | -2,89 | -1,42 | -0,28 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Deloitte |
So ein wenig hatte es sich ja schon angedeutet in den vergangenen Wochen, dass der Online-Wettspezialist bet-at-home.com für 2015 mit einer spürbar höheren Dividende liebäugelt – schon allein um dem deutlich gestiegenen Kursniveau Rechnung zu tragen. Mit dem jetzt vorgelegten Ausschüttungsvorschlag von 4,50 Euro pro Aktie toppen die Österreicher aber selbst die zuversichtlichsten Flüsterprognosen. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 104 Euro kommt der Titel nun auf eine Dividendenrendite von rund 4,3 Prozent. Der historische Durchschnittswert lag eher im Bereich um 1,7 Prozent. Für 2014 zahlte die Gesellschaft 1,20 Euro Dividende je Aktie. Finanziell kann sich bet-at-home.com die Ausschüttung locker leisten. Die Linzer verfügen – inklusive des Darlehens an den Großaktionär – über liquide Mittel von rund 30 Euro je Aktie. Zudem hat das Unternehmen im vergangenen Jahr einmal mehr klotzig verdient. Boersengefluester.de hatte das Zahlenwerk ausführlich kommentiert – zu dem Artikel kommen Sie HIER. Die Hauptversammlung findet am 18. Mai 2016 in Frankfurt statt. Wir bleiben bei unserer Kaufen-Empfehlung. Schließlich es jetzt ja sogar noch einen Grund mehr gibt, sich den Titel ins Depot zu legen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 145,39 | 143,35 | 143,29 | 126,93 | 59,35 | 53,53 | 46,18 | |
EBITDA1,2 | 35,47 | 36,22 | 35,17 | 30,95 | 13,97 | 2,11 | 0,81 | |
EBITDA-Marge3 | 24,40 | 25,27 | 24,54 | 24,38 | 23,54 | 3,94 | 1,75 | |
EBIT1,4 | 34,13 | 34,95 | 33,24 | 28,92 | 11,67 | -0,11 | -0,84 | |
EBIT-Marge5 | 23,47 | 24,38 | 23,20 | 22,78 | 19,66 | -0,21 | -1,82 | |
Jahresüberschuss1 | 32,85 | 32,61 | 17,96 | 23,29 | -16,31 | 11,91 | -1,51 | |
Netto-Marge6 | 22,59 | 22,75 | 12,53 | 18,35 | -27,48 | 22,25 | -3,27 | |
Cashflow1,7 | 25,90 | 24,81 | 29,88 | 18,15 | 10,50 | -5,02 | 0,16 | |
Ergebnis je Aktie8 | 4,68 | 4,65 | 2,56 | 3,32 | -2,32 | 1,62 | -0,21 | |
Dividende8 | 7,50 | 6,50 | 2,00 | 2,50 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PKF Fasselt Schlage |