Schön waren die vergangenen Monate für die Aktionäre von Hermle nun wahrlich nicht. Immerhin knickte die Notiz des Spezialisten für Fräsmaschinen von gut 300 Euro auf im Tief 235 Euro ein. Da wird man auch als überzeugter Investor nervös. Doch just in diesem Moment zeigt die Maschinenfabrik Berthold Hermle, warum das Unternehmen ein klassisches Langfristinvestment ist, bei dem es sich lohnt, eine Schwächephase einfach mal auszusitzen. Mit dem jetzt vorgelegten Zwischenbericht für die ersten neun Monate setzt Hermle nämlich sein Umsatzprognose für 2021 auf einen Zuwachs von 20 bis 25 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von knapp 297 Mio. Euro herauf. Dabei soll sich das Ergebnis hierzu „fast proportional“ entwickeln. Bislang stellte CFO Günther Beck nur ein Plus von Untergrenze zehn Prozent bei dazu unterproportionalem Gewinnzuwachs in Aussicht. Basis der gestiegenen Zuversicht ist ein im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreswert auf mehr als das Doppelte gestiegener Auftragsbestand von 128,4 Mio. Euro. In den vergangenen Wochen nach dem Bilanzstichtag 30. September hat sich die Lage zwar ein wenig normalisiert. Doch die Aussichten bleiben gut. „In das Jahr 2022 wird Hermle aus heutiger Sicht mit einer soliden Auftragsbasis starten“, heißt es im Zwischenbericht. Beinahe überflüssig zu erwähnen, dass Hermle auch in der Corona-Krise mit einer Eigenkapitalquote von 73,5 Prozent unterwegs ist. Nun: Bestimmt gibt es viele Spezialwerte mit einer heißeren Börsenstory und wesentlich offensiverer Kapitalmarktkommunikation. Wer auf Chichi verzichten kann und einfach nur Wert auf hohe Qualität legt, wird nach Auffassung von boersengefluester.de mit der Vorzugsaktie von Hermle am Ende sicher nicht enttäuscht werden.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 402,01 | 452,92 | 463,10 | 296,94 | 375,98 | 474,07 | 532,32 | |
EBITDA1,2 | 106,80 | 121,74 | 124,59 | 64,59 | 85,89 | 110,85 | 127,40 | |
EBITDA-Marge3 | 26,57 | 26,88 | 26,90 | 21,75 | 22,84 | 23,38 | 23,93 | |
EBIT1,4 | 98,99 | 111,73 | 114,20 | 54,18 | 74,60 | 99,62 | 115,83 | |
EBIT-Marge5 | 24,62 | 24,67 | 24,66 | 18,25 | 19,84 | 21,01 | 21,76 | |
Jahresüberschuss1 | 73,33 | 87,47 | 84,21 | 40,08 | 54,91 | 71,79 | 87,57 | |
Netto-Marge6 | 18,24 | 19,31 | 18,18 | 13,50 | 14,61 | 15,14 | 16,45 | |
Cashflow1,7 | 82,00 | 93,31 | 71,70 | 43,19 | 36,39 | 90,52 | 92,05 | |
Ergebnis je Aktie8 | 14,70 | 17,53 | 16,88 | 8,06 | 11,02 | 14,40 | 17,55 | |
Dividende8 | 15,05 | 15,05 | 5,05 | 5,05 | 9,05 | 11,05 | 15,05 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: RSM Ebner Stolz |
Kurz vor Veröffentlichung des Neun-Monats-Berichts am 15. November, justiert der Brennstoffzellenspezialist SFC Energy seine Prognose für das laufende Jahr ein wenig nach. Zuerst die schlechte Nachricht: Verzögerungen bei einzelnen Produktauslieferungen führen dazu, dass die bisherige Umsatzspanne – zumindest am oberen Ende – wohl nicht mehr zu halten ist. Demnach kalkuliert CEO Peter Podesser jetzt mit Erlösen zwischen 61 und 65 Mio. Euro. Bislang reichte die Umsatzprognose bis hin zu 70 Mio. Euro. Umso bemerkenswerter, dass ein günstigerer Produktmix sowie die allgemein höhere Auslastung dafür sorgen, dass das im Wesentlichen um die Effekte aus Aktienoptionsprogrammen und Restrukturierungsmaßnahmen bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) jetzt zwischen 5,70 und 7,30 Mio. Euro ankommen wird. Bislang erstreckte sich der Korridor hier von 4,75 bis 6,00 Mio. Euro. Mit Blick auf das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) liegt die Messlatte nun auf einem Level von 1,60 bis 3,10 Mio. Euro.
Zur Einordnung: Ins Jahr gestartet war SFC Energy mit einer EBIT-Vorschau von minus 0,90 bis plus 1,60 Mio. Euro. Mit der Vorlage der Q1-Zahlen im Mai erfolgte dann eine erste Konkretisierung auf plus 0,35 bis 1,60 Mio. Euro. Zum Halbjahr dann die nochmalige Einengung der Bandbreite auf 1,00 bis 1,60 Mio. Euro. Insgesamt jetzt also ein recht deutlicher Sprung nach oben für die EBIT-Spanne. Zu beachten ist allerdings, dass die in der Gewinn- und Verlustrechnung tatsächlich berichteten Ergebniszahlen um rund 5 Mio. Euro von den um die beschriebenen Sondereffekte adjustierten Größen nach unten abweichen. Insgesamt bewegt sich SFC Energy aber auf einem guten Weg, so dass der Kursanstieg bislang auch fundamental in Ordnung geht.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 54,29 | 61,70 | 58,54 | 53,22 | 64,32 | 85,23 | 118,15 | |
EBITDA1,2 | 0,86 | 2,48 | 1,70 | -0,99 | -0,80 | 8,59 | 14,62 | |
EBITDA-Marge3 | 1,58 | 4,02 | 2,90 | -1,86 | -1,24 | 10,08 | 12,37 | |
EBIT1,4 | -0,89 | 1,33 | -1,29 | -4,50 | -5,11 | 3,60 | 9,16 | |
EBIT-Marge5 | -1,64 | 2,16 | -2,20 | -8,46 | -7,95 | 4,22 | 7,75 | |
Jahresüberschuss1 | -2,07 | 0,00 | -1,93 | -5,18 | -5,83 | 2,02 | 21,06 | |
Netto-Marge6 | -3,81 | 0,00 | -3,30 | -9,73 | -9,06 | 2,37 | 17,83 | |
Cashflow1,7 | 1,70 | 2,01 | -1,26 | -0,60 | 1,08 | -4,76 | 3,58 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,23 | 0,00 | -0,17 | -0,39 | -0,40 | 0,07 | 1,18 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |