Vergleichsweise prickelnd fanden die Anleger das Zahlenwerk von Beate Uhse. Immerhin schloss der Erotikkonzern erstmals seit 2008 wieder mit einem positiven Ergebnis ab. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) bewegte sich mit gut 3,37 Mio. Euro dabei im oberen Bereich der avisierten Spanne von 2 bis 4 Mio. Euro. Keine falschen Schlüsse sollten Investoren aus dem Umstand ziehen, dass Beate Uhse mit einem Gewinn von 3,68 Mio. Euro unterm Strich sogar noch positiver abgeschlossen hat. Hier zeigte ein Steuerertrag von knapp 2,4 Mio. Euro seine Wirkung. Die Umsätze waren mit 142 Mio. Euro hingegen leicht rückläufig. Im laufenden Jahr will Vorstandschef Serge van der Hooft die Wachstumsphase einläuten. Dabei setzt er voll auf das E-Commerce-Geschäft mit Privatkunden. „Wir sind wieder bereit für die Expansion in allen unseren Sales-Kanälen“, sagt van der Hooft. Überhaupt will sich der Manager künftig noch stärker an Frauen und Paare wenden – und das etwas schmuddelige Image vieler Sexläden abstreifen. Für das laufende Jahr kündigen die Flensburger bei Erlösen von 145 bis 150 Mio. Euro ein EBIT in einer Spanne zwischen 5 und 7 Mio. Euro an. Im günstigen Fall wäre Beate Uhse derzeit also mit dem achtfachen des erwarteten Betriebsergebnisses bewertet – eine durchaus reizende Relation. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt bei rund 2,1 –auch das passt soweit. Die Bewertung anhand des KGV macht ebenfalls Hoffnung. Zwar wird ein Großteil des operativen Gewinns gleich wieder durch das negative Finanzergebnis aufgezehrt, und auch die stattliche Aktienzahl von mehr als 78 Millionen Anteilscheinen macht große Sprünge schwierig. Unterm Strich könnte das Ergebnis je Aktie bis 2015 trotzdem – konservativ gerechnet – auf 0,05 Euro wachsen. Damit käme das Papier auf ein KGV von 14,6. Nachdem die Notiz lange Zeit zwischen 0,65 und 0,75 Euro pendelte, steht einem Aufschwung Richtung 1 Euro wenig im Weg. Dennoch sollten sich nur risikobereite Investoren hier engagieren.
Nach dem von Investitionen und Anpassungsmaßnahmen geprägten Übergangsjahr will SHS Viveon 2014 in die schwarzen Zahlen zurückkehren. Bei zweistelligen EBITDA-Margen soll ein positives Ergebnis vor Steuern stehen. Auf eine konkrete Prognose legte sich Vorstandschef Stefan Gilmozzi allerdings noch nicht fest. Für 2013 musste der Softwarespezialist für die frühzeitige Erkennung von sensiblen Daten wie Kundenzufriedenheit oder der Bonität derweil einen unerwartet deutlichen Nettoverlust von 0,87 Mio. Euro hinnehmen. Boersengefluester.de traut der SHS-Aktie im laufenden Jahr eine Renaissance zu. Die Bewertung ist moderat: So liegt die Marktkapitalisierung von 20,2 Mio. Euro deutlich unterhalb der Umsatzerlöse. Das KGV auf Basis unserer Ergebnisschätzungen für 2015 siedeln wie bei etwa elf an. Psychologisch wichtig wäre es, wenn die Notiz die Hürde von 10 Euro signifikant nach oben überschreiten würde.
CTS Eventim will den Spagat zwischen Familienunternehmen und börsennotierter Gesellschaft durch den Formwechsel in eine KGaA besser bewältigen. Für normale Privatanleger ändert sich durch den Rechtsformwechsel im Prinzip nicht viel, auch wenn sich ihr Kompetenzbereich auf dem Papier verringert. Allerdings sind auch andere Gesellschaften wie zum Beispiel Merck, Drägerwerk, CEWE, Mühlbauer oder der BVB in dieser Rechtsform unterwegs – ohne von der Börse durch Missachtung bestraft zu werden. Auf mehr Interesse dürfte daher ein anderer Plan des Ticketspezialisten stoßen. So will CTS auf der Hauptversammlung am 8. Mai 2014 einen Aktiensplit im Verhältnis 1:1 in die Wege leiten. Dadurch würde sich der Kurs halbieren, die Anleger hätten dafür hinterher die doppelte Stückzahl im Depot. Allerdings: Die gegenwärtige Notiz von 48 Euro dürfte für kaum einen Investor abschreckend hoch sein. Die psychologischen Effekte des Splits sollten sich in diesem Fall in Grenzen halten. Unabhängig davon bleibt CTS Eventim ein Qualitätswert aus dem SDAX.
Mit einer Performance von 117 Prozent seit Jahresbeginn zählt die Aktie von InVision 2014 zu den Top-Werten aus dem heimischen Small-Cap-Bereich. Nun hat die Notiz sogar die Marke von 50 Euro im Sturm genommen und ist bis auf 54 Euro vorgeprescht – das entspricht einem Börsenwert von 120,70 Mio. Euro. Gemessen daran sieht der 2013er-Umsatz des Spezialisten für Personalsoftware für den Einsatz in Call Centern von 13,55 Mio. Euro eher mickrig aus. Doch InVision steigert die Profitabilität rasant und erntet nun die Früchte der Umstellung auf ein cloudbasiertes Geschäftsmodell. So schnellte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 2013 von 0,705 Mio. auf 1,754 Mio. Euro in die Höhe. Für 2014 legt Vorstandschef Peter Bollenbeck die Messlatte für das EBIT bei mindestens 4 Mio. Euro an. Das deckt sich mit den Erwartungen der Analysten von Hauck & Aufhäuser, die mit ihren regelmäßigen Studien (Kursziel: 63 Euro) ebenfalls ein gutes Stück dazu beigetragen haben, dass die InVision-Aktie dermaßen reüssiert an der Börse. Zudem präsentiert sich das Management regelmäßig auf Roadshows und spielt die Investor-Relations-Klaviatur perfekt hoch und runter. Für 2014 ist erstmals seit dem Börsengang Mitte 2007 auch die Ausschüttung einer Dividende geplant. Rund 50 Prozent des Nettogewinns wollen die Ratinger auskehren. Das könnte – auf Basis der Schätzungen von boersengefluester.de auf eine Dividende von 0,70 pro Anteilschein hinauslaufen. Ein Renditehit wird der Spezialwert damit allerdings nicht. Ad acta gelegt hat InVision hingegen erst einmal das Mitte Januar noch vom Volumen her angehobene Aktienrückkaufprogramm. Kein Wunder: Der festgelegte Erwerbspreis von maximal 30 Euro liegt mittlerweile um 44 Prozent unterhalb der aktuellen Notiz. Mit zu der Rally beigetragen haben, dürfte darüber hinaus die aktuelle Diskussion um die Einführung eines Mindestlohns in der Call-Center-Branche. Immerhin helfen die Programme von InVision, den hierdurch zu erwartenden Kostenanstieg aufzufangen. Momentan läuft es also perfekt für InVision. Dennoch: Der steile Kursanstieg mahnt zur Vorsicht. Der Titel sieht deutlich überkauft aus. Neuengagements drängen sich da momentan nicht mehr unbedingt auf.
Die vorläufigen Zahlen zum Umsatz und dem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) hatte Schweizer Electronic bereits Ende Januar 2014 vorgelegt. Dementsprechend richtete sich der Fokus der Investoren bei der Bilanzvorlage auf das Nettoergebnis, die Dividende sowie auf den Ausblick für 2014 und 2015. Gemessen an den Erwartungen der Analysten konnte der Leiterplattenspezialist aus dem Schwarzwald mit einem 2013er-Überschuss von 6,13 Mio. Euro allerdings nicht ganz überzeugen. Hier rechneten die Experten mit einem Zuwachs auf 6,4 bis 6,8 Mio. Euro. Dafür setzte die Gesellschaft mit ihrer Dividendenerhöhung von 0,55 auf 0,60 Euro je Aktie ein positives Signal. Das entspricht einer Dividendenrendite von 2,6 Prozent – bis zur Ausschüttung der Gewinnbeteiligung nach der Hauptversammlung am 4. Juli 2014 ist es aber noch eine Weile hin. Ansehnlich ist die Prognose: Für 2014 rechnet Vorstandschef Marc Schweizer mit einem Erlösplus von drei bis sieben Prozent. Beim Ergebnis kündigt er aufgrund höherer Abschreibungen und weiterer Investitionen in Produktionsanlagen zunächst einmal nur eine „leichte Verbesserung“ an. Für 2015 sieht er ebenfalls steigende Gewinne, ohne das Wachstumstempo näher zu beziffern. Dennoch: Für boersengefluester.de bleibt der Small Cap überdurchschnittlich interessant. Der Börsenwert von 87 Mio. Euro liegt um annähernd 20 Prozent unterhalb des für 2014 zu erwartenden Erlösniveaus. Die Dividendenrendite ist immerhin durchschnittlich, zudem punktet der Titel mit einem moderaten KGV von rund 12,5. Die Analysten von Montega Research haben ihr Kursziel von 28 Euro bestätigt.