Nach einem abermals verkorksten Jahr mit einem Gewinn von vermutlich nur rund 15 Mio. Euro für 2014, setzen die Anleger bei dem SDAX-Unternehmen Bauer seit Mitte Dezember verstärkt auf eine deutliche Ergebnisverbesserung im laufenden Jahr. Erste Indikatoren wird es vermutlich aber erst Anfang April geben. Immerhin: Das Bankhaus Lampe hat den Anteilschein des Bau- und Maschinenbaukonzerns kürzlich bereits auf die „Alpha-Liste” mit Kursziel 19 Euro genommen. Aktuell kostet die Aktie 15,30 Euro. Demnach hätte der Titel noch ein Potenzial von rund einem Viertel. Die Marktkapitalisierung der in Schrobenhausen angesiedelten Gesellschaft beträgt 263 Mio. Euro. Knapp 52 Prozent davon befinden sich im Streubesitz. Für einen sicheren SDAX-Platz reicht das nicht. Schon auf der nächsten Indexsitzung am 4. März könnte es rappeln. Andererseits macht das Papier zurzeit Boden gut und lässt andere Wackelkandidaten wie Surteco oder Delticom gerade hinter sich. Bewertungsmäßig kommt der Titel mit einem Abschlag auf den Buchwert von rund einem Drittel günstig daher. Auch das 2016er-KGV von knapp zehn (auf Basis der Gewinnschätzungen von boersengefluester.de) wirkt ansprechend. Spürbare Abzüge gibt es aber für die hohen Nettofinanzverbindlichkeiten von 875 Mio. Euro. Trotzdem: Anleger, die auf der Suche nach einem liquiden Nebenwert mit Nachholpotenzial und einem konstruktiven Chartbild sind, können ein Investment in das Papier wagen. Zur Vorlage des Geschäftsberichts am 10. April werden die Weichen dann neu gestellt. Mit der Gewinnwarnung für 2014 haben sich die Investoren mittlerweile arrangiert. Nun kommt es drauf an, dass Bauer nicht noch ein drittes Jahr mit enttäuschenden Zahlen hinlegt.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 1.667,86 | 1.589,09 | 1.470,92 | 1.343,24 | 1.433,07 | 1.630,14 | 1.698,19 | |
EBITDA1,2 | 182,55 | 198,62 | 123,05 | 165,25 | 153,46 | 60,52 | 209,81 | |
EBITDA-Marge3 | 10,95 | 12,50 | 8,37 | 12,30 | 10,71 | 3,71 | 12,36 | |
EBIT1,4 | 89,57 | 100,06 | 22,48 | 55,54 | 36,03 | -68,02 | 95,23 | |
EBIT-Marge5 | 5,37 | 6,30 | 1,53 | 4,13 | 2,51 | -4,17 | 5,61 | |
Jahresüberschuss1 | 3,67 | 24,09 | -36,55 | -8,22 | 3,99 | -94,02 | 7,48 | |
Netto-Marge6 | 0,22 | 1,52 | -2,48 | -0,61 | 0,28 | -5,77 | 0,44 | |
Cashflow1,7 | 183,33 | 147,44 | 168,88 | 168,15 | 82,92 | 100,99 | 150,85 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,16 | 1,32 | -2,17 | -0,48 | -0,02 | -3,66 | 0,14 | |
Dividende8 | 0,10 | 0,10 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |
Mit einem Kursplus von in der Spitze mehr als 20 Prozent seit Jahresbeginn zählte die Aktie von Datagroup zuletzt zu den Top-20-Titeln aus dem immerhin 580 Werte umfassenden Coverage-Universum DataSelect von boersengefluester.de. Kein Wunder: Der IT-Dienstleister zog lukrative Großaufträge an Land und vermochte damit auch die Analysten zu höheren Kurszielen von bis zu 12 Euro zu bewegen. Die nun vorgelegten Daten für das Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende September) nahmen einige Anleger dennoch zum Anlass, um Kasse zu machen. Großen Neuigkeitsgehalt hatten die Zahlen ohnehin nicht. Schon Ende November hatte das Unternehmen aus Pliezhausen in der Nähe von Reutlingen die wesentlichen Eckdaten vorlegt. Auch die Prognose für das laufende Jahr – bei Umsätzen von mehr als 155 Mio. Euro ein EBITDA über 15 Mio. Euro erzielen zu wollen – war bekannt. Immerhin scheint die neue Abrechnungsperiode bislang prima zu laufen. „Wir sind momentan in mehreren attraktiven Ausschreibungssituationen unterwegs”, lässt Vorstandschef Max H.-H. Schaber durchblicken. Auf der Telefonkonferenz räumte Schaber zudem ein, dass Datagroup sich aktuell in Übernahmeverhandlungen befindet, die – bei erfolgreichem Abschluss – das Portfolio „signifikant abrunden” würden. Als Größenordnung nannte Schaber ein Volumen von 15 bis 20 Mio. Euro. Denkbar wäre der Abschluss bereits zum 1. April. Wichtig für Anleger: „Die Akquisition ist ohne Kapitalerhöhung denkbar”, betont Schaber. Ein Teil des Kaufpreises in Höhe eines niedrigen einstelligen Millionen-Betrags würde aber eventuell mit eigenen Aktien bezahlt. Kapitalisiert sind die Schwaben derzeit mit 80 Mio. Euro. Gemessen an den zu erwartenden Ertragszahlen ist das voll im grünen Bereich. Der kleine Rücksetzer könnte also eine gute Einstiegsgelegenheit sein.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 223,14 | 272,10 | 306,77 | 358,21 | 444,71 | 501,41 | 497,79 | |
EBITDA1,2 | 27,04 | 34,46 | 46,88 | 41,81 | 67,29 | 76,46 | 80,23 | |
EBITDA-Marge3 | 12,12 | 12,66 | 15,28 | 11,67 | 15,13 | 15,25 | 16,12 | |
EBIT1,4 | 18,59 | 20,42 | 23,63 | 8,99 | 29,06 | 41,45 | 45,32 | |
EBIT-Marge5 | 8,33 | 7,50 | 7,70 | 2,51 | 6,54 | 8,27 | 9,10 | |
Jahresüberschuss1 | 11,20 | 12,87 | 14,51 | 0,25 | 21,01 | 22,03 | 28,27 | |
Netto-Marge6 | 5,02 | 4,73 | 4,73 | 0,07 | 4,72 | 4,39 | 5,68 | |
Cashflow1,7 | 32,48 | 18,99 | 4,52 | 21,68 | 49,99 | 70,25 | 46,66 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,41 | 1,55 | 1,76 | 0,02 | 2,52 | 2,64 | 3,39 | |
Dividende8 | 0,45 | 0,60 | 0,70 | 0,00 | 1,00 | 1,10 | 1,50 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Bansbach |
Auf diese Entwicklung hatten wir Sie bereits im Oktober 2014 hingewiesen: Die zunehmend auseinander klaffende Entwicklung der beiden Aktiengattungen von BayWa: Momentan sind die Namensaktien mit der WKN 519400 um rund 19 Prozent teurer als die im SDAX enthaltenen vinkulierten Namensaktien mit der WKN 519406. Auf Ein-Monats-Sicht beträgt der Spread zwischen beiden Gattungen nach Berechnungen von boersengefluester.de rund 16 Prozent. In der Drei-Monats-Perspektive ergibt sich eine Differenz von 16,7 Prozent. Mit Blick auf das vergangene halbe Jahr ergibt sich ein Delta von 9,6 Prozent. Auf 52-Wochen-Sicht sinkt der Spread sogar auf 5,7 Prozent. Hintergrund: Die nicht im SDAX notierten Namensaktien machen nur gut 3,6 Prozent aller BayWa-Aktien aus. Bei allen anderen Anteilscheinen des Agrar- und Baustoffkonzerns handelt es sich um vinkulierte Namensaktien. Das heißt: Für den Erwerb ist theoretisch die Zustimmung des BayWa-Vorstands erforderlich. Ziel der Übung ist es, den Eintritt von unliebsamen Aktionären zu verhindern. In der Praxis ist es zwar kaum so, dass der BayWa-Vorstand jede Transaktion in dem SDAX-Papier überwacht. Grundsätzlich bietet die Vinkulierung dennoch eine Schutzfunktion. Bestand hat die Zweiteilung bei BayWa bereits seit einer halben Ewigkeit. Unter anderem hängt sie mit der 2002 erfolgten Übernahme der WLZ Raiffeisen zusammen. Teil des Deals war damals ein Aktientausch, der nicht über vinkulierte Anteilscheine abgewickelt werden sollte. Vermutlich gab es in der Historie von BayWa einige Zusammenschlüsse mit ähnlichen Vertragsdetails, denn die Existenz der vinkulierten Papiere reicht viel weiter zurück. Nach Informationen von boersengefluester.de gibt es keine Pläne von BayWa, die Aktiengattungen zusammenzulegen. Eine schlüssige Begründung für den ungewöhnlich großen Kursabstand fällt uns daher schwer. Allein mit der Marktenge kann die Differenz aber nicht zusammenhängen. Zurzeit stufen wir beide Papiere als haltenswert ein.
Der 3D-Druckerhersteller Voxeljet hat seine Umsatzplanung für 2015 vorgelegt. Demnach rechnet das an der Nasdaq gelistete Unternehmen aus dem bayerischen Friedberg für das laufende Jahr mit Erlösen zwischen 23 und 24 Mio. Euro. Mögliche Akquisitionen sind hierin nicht berücksichtigt. Zur Einordnung: Für das vergangene Jahr hatte Voxeljet zuletzt das Umsatzziel von ursprünglich 18 Mio. Euro auf nun 15 bis 16 Mio. Euro gekappt. Fortschritte macht Voxeljet bei der Inbetriebnahme der neuen Fabrikationshallen im amerikanischem Michigan. Seit Januar werden von hier Teile ausgeliefert. Bis Ende 2016 sollen in Michigan ähnlich große Druckkapazitäten wie in Friedberg entstehen. Bestätigt hat die Gesellschaft derweil ihre langfristigen Renditeziele von 10 bis 15 Prozent bezogen auf die Relation von Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zum Umsatz. Kapitalisiert ist Voxeljet zurzeit mit knapp 124 Mio. Euro. Demnach würde jeder für 2015 erwartete Euro Umsatz mit knapp 5,30 Euro bewertet. Noch immer eine stramme Relation. Trotzdem: Wir gehen davon aus, dass die Voxeljet-Aktie den Crash nun hinter sich haben sollte und die laufende Bodenbildung gute Chancen hat. Risikobereite Investoren können sich ein paar Stücke ins Depot legen.