[regsho-scanner-teaser]

Aktuell zu Ihren Aktien: Bastei Lübbe, United Labels, Datron, Net Mobile

[sws_green_box box_size=”585″]An dieser Stelle kommentieren wir aktuelle Unternehmensmeldungen und weisen auf interessante Kursentwicklungen, Gerüchte oder Daten für den Gesamtmarkt hin. Dazu gibt es Einschätzungen von Analysten zu Aktien aus dem Small-Cap-Sektor.[/sws_green_box]

Weitgehend abgekoppelt vom Gesamtmarkt zieht es den Aktienkurs von United Labels Richtung neues 52-Wochen-Hoch. Oberhalb dieser zurzeit bei knapp 2,60 Euro liegenden Marke wäre der charttechnische Weg bis mindestens 3 Euro. In diesen Regionen bewegte sich der Anteilschein des Anbieters von Comic-Lizenzartikeln zuletzt am Jahresanfang 2012. Spekulieren lässt sich indes nur über die Gründe der relativen Stärke. Die Zahlen zum Auftaktquartal waren in Ordnung. Traditionell steuert das Auftaktquartal jedoch einen vergleichsweise niedrigen Anteil zum Gesamtumsatz bei. Insgesamt ist Vorstandschef und Großaktionär Peter Boder bei seiner Prognose für 2015 geblieben, wonach mit einem Anstieg der Erlöse um 15 bis 25 Prozent zu rechnen sei. Für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stellt er eine Bandbreite von 0,7 bis 1,6 Mio. Euro in Aussicht – nach 1,16 Mio. Euro im Vorjahr. Die Marktkapitalisierung beträgt dagegen 15,75 Mio. Euro. Selbst im günstigen Fall ist der Titel also nicht unbedingt günstig. Darauf deutet auch der Buchwert je Aktie von momentan genau 1 Euro hin. Schließlich kommt United Labels damit auf ein KBV von 2,5. Wo liegen also die Gründe für die zuletzt starke Performance? Ursache können eigentlich nur die – nun schon seit längerer Zeit – kursierenden Gerüchte um eine Beteiligung eines asiatischen Unternehmens bei United Labels sein. Auf der jüngsten Hauptversammlung haben die Münsteraner ein neues genehmigtes Kapital zur Ausgabe von bis zu 3,15 Millionen jungen Aktien beschlossen. Damit könnte die Aktienstückzahl um bis zu 50 Prozent erhöht werden. Zudem wird getuschelt, dass Firmengründer Bode möglicherweise Stücke weiterreichen könnte. Eine interessante Gemengelage also. Mutige Investoren springen noch immer auf den Zug auf.

 

[shortcodedisplaychart isin=”DE0005489561″ ct=”1Y” cwidth=”595″ cheight=”350″]

 

[basicinfoboxsc isin=”DE0005489561″]

 

[financialinfobox wkn=”548956″]


 

Bis auf 7 Euro verlor die Aktie von Bastei Lübbe in den vergangenen Wochen an Wert. Gemessen am April-Hoch von gut 8,50 Euro entspricht das einer Einbuße von im Tief etwa 18 Prozent. Dabei hat das Kölner Verlagshaus keine schlechten Nachrichten im Programm. Die nun vorgelegten Zahlen für das Geschäftsjahr 2014/15 (per Ende März) sehen auf den ersten Blick sogar besser aus als gedacht. Bei einem Erlösplus von annähernd 2,5 Prozent auf 110,19 Mio. Euro stieg das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 9,3 Prozent auf 17,67 Mio. Euro. Das entspricht einer EBITDA-Marge von 16,0 Prozent – nach 15,0 Prozent im Vorjahr. Das EBIT kam von 14,46 auf 14,51 Mio. Euro voran. Angekündigt hatte Vorstandschef Thomas Schierack zuletzt, dass das operative Ergebnis wohl „leicht unter dem Niveau des Vorjahres” liegen werde. Ein wenig verzerrt ist das Zahlenwerk allerdings durch die vielen außerordentlichen Faktoren: So wirkte sich allein der Verkauf des 55-Prozent-Anteils an der eBook-Plattform BEAM (inklusive der Höherbewertung der bei Bastei Lübbe verbleibenden 45 Prozent) mit fast 7,3 Mio. Euro positiv aus. Dem standen Sonderbelastungen für die Entwicklung von BEAM – dem zurzeit wohl wichtigsten Projekt des Unternehmens – sowie außerplanmäßige Abschreibungen auf vorausbezahlte Autorenhonorare sowie zusätzliche Aufwendungen für die Künstlersozialkasse entgegen.

Insbesondere auf die letzten beiden Punkte hatte Schierack bereits zur Präsentation der Neun-Monats-Zahlen hingewiesen. Dennoch: Per saldo lief 2014/15 wohl doch etwas besser als gedacht ganz ordentlich. Allerdings wird 2015/16 ergebnismäßig erneut ein „Übergangsjahr”, wie der Vorstand betont. Schließlich sollen bis 2018/19 mindestens 50 Prozent der Erlöse aus dem digitalen Bereich stammen. Zurzeit sind es gut 21 Prozent. Trotz dieses Kraftakts will Bastei Lübbe die Dividende für das abgelaufene Jahr von 0,28 auf 0,30 Euro je Aktie erhöhen. Damit bringt es der Medientitel auf eine vorzeigbare Rendite von rund vier Prozent. Kapitalisiert ist Bastei Lübbe zurzeit mit 98,5 Mio. Euro. Vor allem mit Blick auf die ab 2016/17 zu erwartenden „deutlichen Ergebnissteigerungen” ist das eine sehr moderate Einstufung. Der Ausbau von BEAM zu einer Streamingplattform für Lesestoff kann für Bastei Lübbe eine große Chance sein, immerhin hat der Verlag eine Menge eigenen Content. Noch ist aber offen, wie sich die Konkurrenzsituation hier in drei/vier Jahren darstellt. Letztlich hat Bastei Lübbe aber kaum eine andere Wahl, als konsequent auf die digitale Karte zu setzen. Wer an den Erfolg der Kölner glaubt, findet in dem Small Cap ein vernünftig bewertetes Investment mit hoher Dividendenrendite. Den jüngsten Kursrutsch halten wir jedenfalls für deutlich überzogen und raten weiterhin zum Einstieg.

 

[financialinfobox wkn=”A1X3YY”]

 

 

[basicinfoboxsc isin=”DE000A1X3YY0″]


 

In die stabile Seitenlage übergegangen ist der Aktienkurs von Datron. Der Dividendenabschlag von 0,15 Euro nach der Hauptversammlung (HV) fällt dabei nicht so sehr ins Gewicht. Trotz einer deutlichen Erhöhung der Ausschüttung um 5 Cent je Anteilschein, rentiert der Anteilschein des Herstellers von CNC-Fräsmaschinen – vorwiegend für die Bearbeitung von Aluplatten und den Einsatz im Dentalbereich – nur mit rund 1,5 Prozent. Fundamental läuft es rund: Nach einem guten Auftaktquartal hatte das Unternehmen seine Ziele für 2015 zuletzt bestätigt. Demnach ist bei Erlösen zwischen 41 und 43 Mio. Euro mit einer EBIT-Marge von acht bis neun Prozent zu rechnen. Das würde auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern zwischen 3,3 und 3,9 Mio. Euro hinauslaufen. Zum Vergleich: Die Analysten der WGZ Bank kalkulieren für 2015 mit einem EBIT von 3,2 Mio. Euro. Das Bankhaus Lampe ist forscher und geht von 3,9 Mio. Euro aus. Die Bewertung des Small Caps ist zurzeit komplett im grünen Bereich. Die Marktkapitalisierung beträgt gerade einmal gut 40 Mio. Euro. Dabei ist Datron frei von Bankschulden und hat liquide Mittel von 5,7 Mio. Euro auf der Aktivseite. „Insbesondere die erfolgreiche Strategie der Internationalisierung in ausgewählten Märkten und Fokusländern werden wir auch im Geschäftsjahr 2015 weiter vorantreiben”, sagt Vorstandschef und Großaktionär Arne Brüsch. Wichtige Märkte für die internationale Expansion von Datron sind die USA, Frankreich und China. Produktmäßig setzt das Unternehmen aus Mühltal in der Nähe von Darmstadt – neben den herkömmlichen CNC-Maschinen – insbesondere auf den Dentalbereich. Per Saldo gehen wir davon aus, dass sich ein Engagement in dem Papier weiter lohnen sollte. Die WGZ Bank nennt ein Kursziel von 13 Euro. Das entspricht einem Potenzial von immerhin 30 Prozent. Christoph Schlienkamp vom Bankhaus Lampe hatte zuletzt 12,50 Euro als fairen Wert für den Titel berechnet.

 

[shortcodedisplaychart isin=”DE000A0V9LA7″ ct=”1Y” cwidth=”595″ cheight=”350″]

 

[basicinfoboxsc isin=”DE000A0V9LA7″]

 

[financialinfobox wkn=”A0V9LA”]

 


 

Auf der Hauptversammlung am 7. Juli 2015 in Düsseldorf muss Net Mobile noch einmal unangenehme Dinge verkünden. Der 2014er-Verlust von gut 27 Mio. Euro auf Konzernebene hat dazu geführt, dass mehr als die Hälfte des Grundkapitals aufgezehrt ist – im Wesentlichen bedingt durch Wertberichtigungen. Das Eigenkapital zum ersten Quartal 2015 beträgt nur noch 6,25 Mio. Euro. Doch es gibt auch positive Dinge zu berichten: So hat das in erster Linie auf Zahlungsmethoden via Mobilfunkrechnung fokussierte Unternehmen nach einer ziemlichen Rosskur einen beachtlichen Turnaround hingelegt. Trotz der erwartet leicht rückläufigen Erlöse von 33,6 Mio. Euro kam Net Mobile auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,26 Mio. Euro – nach rund 65.000 Euro im vergleichbaren Vorjahresquartal. Unterm Strich bleib ein Gewinn von 0,53 Mio. Euro stehen. Dieser Umschwung dürfte den leidgeprüften Großaktionär NTT Docomo – die Japaner halten mehr als 87 Prozent an Net Mobile – gefallen und das Vertrauen in die Gesellschaft stärken. Denn klar ist: Ohne die finanzielle Unterstützung von NTT Docomo wäre Net Mobile kaum überlebensfähig. Darauf weisen auch die Wirtschaftsprüfer von KPMG in ihrem Prüfungsvermerk hin. An der Börse sind die ansprechenden Quartalszahlen von Net Mobile indes verhallt. Dabei ist der Small Cap durchaus einen Blick wert. Eine Marktkapitalisierung von 80,5 Mio. Euro wirkt angesichts des enormen Potenzials im Bereich mobile Bezahllösungen nicht zu hoch. Da gibt es mittlerweile Gesellschaften, die in ganz anderen Regionen unterwegs sind – und noch längst nicht an die Größe von Net Mobile herankommen. Sehr risikobereite Investoren können sich ein paar Stücke ins Depot legen und darauf setzen, dass der Turnaround nachhaltig ist und Net Mobile als „FinTech”-Wert entdeckt wird. Gespannt sind wir allerdings, ob Net Mobile tatsächlich dauerhaft an der Börse bleibt – oder die Japaner nicht doch eines Tages auf einen Squeeze out drängen.

 

[basicinfoboxsc isin=”DE0008137852″]

 

[financialinfobox wkn=”813785″]

 

 

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.