Zurück auf 50 Euro hat es der Aktienkurs von Basler geschafft. Und das, nachdem der Titel im März noch bis auf 35 Euro durchgereicht wurde. Verglichen mit vielen anderen Unternehmen, handelt es sich bei Basler aber nicht nur um eine reine Hoffnungsrally. Das zeigen die jüngsten Nachrichten des Anbieters von Spezialkameras für industrielle Zwecke: So hat Basler seine Vorschau für das erste Halbjahr 2020 abermals zuversichtlicher formuliert und kalkuliert nun mit einem Umsatz zwischen 86 und 88 Mio. Euro. Die dabei zu erwartende Rendite vor Steuern setzt der Vorstand in einem Korridor von 12 bis 13 Prozent an. Dementsprechend würde Basler im ersten Halbjahr 2020 auf einen Gewinn vor Steuern zwischen 10,3 und 11,4 Mio. Euro zusteuern.
Zur Einordnung: Mit der Vorlage des Geschäftsberichts 2019 Ende März lag die Messlatte noch bei Erlösen von 70 bis 78 Mio. Euro und einer Rendite vor Steuern zwischen 6 und 10 Prozent – entsprechend einem Gewinn vor Steuern von 4,2 bis 7,8 Mio. Euro. Hier spiegelte sich insbesondere die hohe Unsicherheit in China wider. Mit der Vorlage des Zwischenberichts für das ersten Quartal 2020 konkretisierte Basler dann die Umsatzplanung auf etwa 78 Mio. Euro und engte die prognostizierte Marge vor Steuern auf eine Spanne von 9 bis 10 Prozent ein. Somit wird deutlich, dass insbesondere die jüngste Aktualisierung der Ergebnisvorschau – angetrieben durch die robuste Nachfrage von Kunden aus den Sektoren Halbleiter, Elektronik, Medizintechnik und Logistik – ein erheblicher Fortschritt ist.
Eine Prognose für das Gesamtjahr wollen die Ahrensburger mit der Vorlage der Halbjahreszahlen am 6. August veröffentlichen. Sentimenttechnisch dürfte sich die Basler-Aktie nach der kräftigen Rally noch ein wenig mit der Marke von 50 Euro beschäftigen. Mittelfristig gibt es jedoch grünes Licht für den Spezialwert.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 150,20 | 150,00 | 161,96 | 170,46 | 214,73 | 272,20 | 203,10 | |
EBITDA1,2 | 39,65 | 35,97 | 29,96 | 34,57 | 44,53 | 45,77 | 1,70 | |
EBITDA-Marge3 | 26,40 | 23,98 | 18,50 | 20,28 | 20,74 | 16,81 | 0,84 | |
EBIT1,4 | 30,48 | 24,83 | 17,02 | 20,06 | 28,36 | 28,93 | -21,90 | |
EBIT-Marge5 | 20,29 | 16,55 | 10,51 | 11,77 | 13,21 | 10,63 | -10,78 | |
Jahresüberschuss1 | 21,63 | 17,01 | 12,87 | 15,11 | 20,76 | 21,36 | -13,81 | |
Netto-Marge6 | 14,40 | 11,34 | 7,95 | 8,86 | 9,67 | 7,85 | -6,80 | |
Cashflow1,7 | 28,39 | 27,00 | 24,75 | 37,32 | 25,33 | 12,40 | 4,23 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,75 | 0,59 | 0,43 | 0,50 | 0,69 | 0,71 | -0,45 | |
Dividende8 | 0,22 | 0,18 | 0,09 | 0,19 | 0,21 | 0,14 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |
Bis auf die dritte Nachkommastelle stimmen die jetzt vorgelegten Daten aus dem Zwischenabschluss zum ersten Quartal 2020 mit den bereits im April gemeldeten Vorabzahlen zu Umsatz und Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBITDA) von ad pepper media International überein. Das ist keine besonders neue Erkenntnis, spricht aber dafür, dass Vorstand Jens Körner weiterhin über ein sehr fein justiertes Reporting verfügt. Unbedingt erwähnenswert sind freilich die etwas tiefer in der Gewinn- und Verlustrechnung angesiedelten Ergebniskennzahlen. Nicht nur weil sie bei den Vorabzahlen noch fehlten, sondern weil sie so ausgesprochen gut sind: Demnach erreichte der Spezialist für Online-Marketing im Auftaktviertel 2020 ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 839.000 Euro (Vorjahr: 473.000 Euro) sowie einen Überschuss von 730.000 Euro – verglichen mit einem Nettoergebnis von 382.000 Euro im ersten Quartal 2019. Die daraus abgeleitete Netto-Marge von 12,5 Prozent ist jedenfalls der zweitbeste Wert der vergangenen neun Quartale. Lediglich das Abschlussviertel 2019 war mit einer Rendite von 15,7 Prozent noch besser. Dabei ist es eigentlich nicht besonders fair, ein erstes Quartal mit dem für die Werbebranche stets super wichtigen Weihnachtsgeschäft zu vergleichen.
Nun: In Zeiten von Corona haben etliche Sektoren im Bereich Online-Shopping eine Sonderkonjunktur erfahren. Und davon profitiert ad pepper erheblich, selbst wenn einzelne Branchen wie Tourismus harte Einschnitte hinnehmen mussten. Angesichts der weiterhin unsicheren Gemengelage wagt sich CEO Jens Körner auch im Q1-Bericht noch an keine konkrete Prognose für das Gesamtjahr 2020. Nun: Den Turbostart ins laufende Jahr kann ad pepper aber auch keiner mehr nehmen. Umso unverständlicher, dass die Notiz des Small Caps sich zwar ein wenig aus seiner Umklammerung befreit hat, aber noch immer weit unter ihren Möglichkeiten bleibt. In unserem Gesamtranking des Börsenwerts der von boersengefluester.de gecoverten mehr als 620 Unternehmen, belegt ad pepper zurzeit Rang 417. Bei unserer jüngsten Besprechung vom 23. April (HIER) kam die Gesellschaft noch auf Platz 420. Viel ist also nicht passiert. Aber das sollte sich ändern.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 18,72 | 20,27 | 21,79 | 25,62 | 27,65 | 24,87 | 21,75 | |
EBITDA1,2 | 2,21 | 1,35 | 3,51 | 6,56 | 4,38 | 1,28 | 0,02 | |
EBITDA-Marge3 | 11,81 | 6,66 | 16,11 | 25,60 | 15,84 | 5,15 | 0,09 | |
EBIT1,4 | 1,82 | 1,03 | 2,52 | 5,45 | 3,19 | 0,19 | -0,99 | |
EBIT-Marge5 | 9,72 | 5,08 | 11,57 | 21,27 | 11,54 | 0,76 | -4,55 | |
Jahresüberschuss1 | 1,14 | 0,54 | 1,92 | 4,34 | 2,56 | -0,25 | -0,70 | |
Netto-Marge6 | 6,09 | 2,66 | 8,81 | 16,94 | 9,26 | -1,01 | -3,22 | |
Cashflow1,7 | 3,10 | -1,52 | 6,48 | 3,38 | 2,21 | 1,93 | 1,24 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,03 | 0,01 | 0,06 | 0,17 | 0,08 | -0,04 | -0,05 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Ernst & Young |