rmalerweise belegt die Aktie der Beteiligungsgesellschaft Aurelius Equity Opportunities immer einen vorderen Platz in der Gruppe der Titel mit der höchsten Dividendenrendite. Damit wird es dieses Jahr aber wohl nichts. Laut den Ausführungen im frisch vorgelegten Geschäftsbericht 2019 soll der Bilanzgewinn nämlich vollständig auf neue Rechnung vorgetragen werden. Mit anderen Worten: Aurelius plant mit einer Nullrunde bei der Dividende. Zuletzt war das für 2006 der Fall. Im Wesentlichen handelt es sich um eine Vorsichtsmaßnahme, die – wie nicht anders zu erwarten ist – mit den aktuellen Entwicklung des Coronavirus im Zusammenhang steht. Ein Hintertürchen lässt sich CEO Dirk Markus freilich offen. Demnach kann es auch sein, dass doch noch ein Dividendenvorschlag auf die Agenda der gegenwärtig für den 18. Juni 2020 terminierten Hauptversammlung gesetzt wird. Rein dividendenorientierte Anleger sollten aber vorsichtshalber davon ausgehen, dass Aurelius tatsächlich nichts ausschütten wird.
Immerhin könnte die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung bei ohnehin in einer Restrukturierungsphase befindlichen Unternehmen – wie es nunmal typisch für Portfoliowerte von Aurelius ist – schnell gefährlich werden. So verweisen die Wirtschaftsprüfer von KPMG etwa auf die unsichere Fortführungsprognose der gemessen an der Größe sehr wichtigen Tochter Office Depot. Dabei gab es 2019 bereits eine Anpassung des Goodwills in Höhe von etwas mehr als 25 Mio. Euro auf den Wertansatz des Büroausstatters in der Aurelius-Bilanz. Den Substanzwert (NAV) des gesamten Portfolios zum Jahresende 2019 gibt Aurelius mit umgerechnet rund 36 Euro je Aktie an – bei einer aktuellen Notiz von gerade einmal 16,55 Euro. Nun sind Abschläge auf den NAV nichts Ungewöhnliches, gerade in der aktuellen Zeit. Das Ausmaß des Discounts zeigt aber, dass auf die Aurelius-Aktie schon recht heftig eingeprügelt wurde. Für risikobreite Investoren bietet das auch Chancen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 2.998,35 | 2.902,94 | 3.612,00 | 1.932,90 | 2.560,80 | 2.995,00 | 2.543,60 | |
EBITDA1,2 | 272,56 | 65,72 | 80,30 | 167,60 | 249,70 | 154,40 | 309,80 | |
EBITDA-Marge3 | 9,09 | 2,26 | 2,22 | 8,67 | 9,75 | 5,16 | 12,18 | |
EBIT1,4 | 202,00 | 11,69 | -84,20 | 222,70 | 115,80 | 29,40 | 181,10 | |
EBIT-Marge5 | 6,74 | 0,40 | -2,33 | 11,52 | 4,52 | 0,98 | 7,12 | |
Jahresüberschuss1 | 484,49 | -39,52 | 18,27 | 121,60 | 151,80 | 78,70 | 384,40 | |
Netto-Marge6 | 16,16 | -1,36 | 0,51 | 6,29 | 5,93 | 2,63 | 15,11 | |
Cashflow1,7 | -132,16 | -50,00 | -76,10 | 227,50 | 42,90 | -41,50 | -3,30 | |
Ergebnis je Aktie8 | 5,98 | -1,43 | -3,43 | 3,62 | 4,86 | 2,99 | 14,21 | |
Dividende8 | 5,00 | 3,00 | 0,00 | 1,00 | 1,50 | 0,05 | 0,06 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: KPMG |
Respekt: Nach einem schwachen Jahresauftakt hat Cenit sich Quartal für Quartal verbessert und kommt so doch noch auf sehr anständige Zahlen für 2019. Bei Erlösen von 171,71 Mio. Euro steht ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von knapp 9,20 Mio. Euro zu Buche. Dabei hatte CEO Kurt Bengel die EBIT-Prognose von ehemals 10 Mio. Euro nach neun Monaten 2019 noch auf eine Bandbreite von 8 bis 10 Mio. Euro verwässert. Der Gewinn nach Steuern fällt – dank einer deutlich vorteilhafteren Steuerquote – mit 6,96 Mio. Euro (Vorjahr: 6,13 Mio. Euro) sogar spürbar besser aus als von uns vermutet. Und da auch die Anteile Dritter sich verringert haben, kletterte das Ergebnis je Aktie von 0,71 ebenfalls unerwartet kräftig auf 0,82 Euro. Gleichwohl reduziert Cenit die Dividende für 2019 um 15 Cent auf 0,45 Euro je Aktie. Angesichts der allgemein unsicheren Perspektiven ist dieser Schritt – trotz der weiterhin soliden Bilanz – aber plausibel. Zudem kommt der Spezialwerte damit noch immer auf eine überdurchschnittliche Rendite von 4,7 Prozent. Ganz ehrlich: Wir hatten sogar eine deutlichere Kürzung der Ausschüttung vermutet. Ebenfalls solide kommt der Ausblick für 2020 daher. So kalkuliert Vorstand Bengel mit weitgehenden Unveränderten Umsätzen von 170 Mio. Euro sowie einem ebenfalls auf Vorjahresniveau verharrenden Betriebsergebnis von rund 9 Mio. Euro. Kurse im einstelligen Bereich sind für boersengefluester.de zurzeit eher Kaufkurse bei der Cenit-Aktie.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 151,70 | 169,99 | 171,71 | 147,24 | 146,07 | 162,15 | 184,72 | |
EBITDA1,2 | 15,27 | 11,95 | 15,24 | 9,59 | 11,27 | 11,94 | 16,41 | |
EBITDA-Marge3 | 10,07 | 7,03 | 8,88 | 6,51 | 7,72 | 7,36 | 8,88 | |
EBIT1,4 | 12,84 | 9,03 | 9,20 | 3,63 | 6,23 | 6,31 | 9,22 | |
EBIT-Marge5 | 8,46 | 5,31 | 5,36 | 2,47 | 4,27 | 3,89 | 4,99 | |
Jahresüberschuss1 | 8,99 | 6,13 | 6,96 | 2,92 | 4,35 | 6,61 | 4,99 | |
Netto-Marge6 | 5,93 | 3,61 | 4,05 | 1,98 | 2,98 | 4,08 | 2,70 | |
Cashflow1,7 | 3,92 | 9,62 | 11,68 | 12,28 | 8,24 | 11,49 | 5,33 | |
Ergebnis je Aktie8 | 1,07 | 0,73 | 0,82 | 0,28 | 0,51 | 0,75 | 0,54 | |
Dividende8 | 1,00 | 0,60 | 0,00 | 0,47 | 0,75 | 0,50 | 0,04 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Grant Thornton |