Eine Woche vor der Präsentation auf dem Deutschen Eigenkapitalforum (EKF) am 28. November 2023 in Frankfurt stimmt das IT Service-Unternehmen audius die Anleger auf etwas schlechter als gedachte Jahreszahlen ein. Demnach wird die bislang für 2023 avisierte Gesamtleistung von Untergrenze 80 Mio. Euro dem Vernehmen nach leicht unterschritten. Für das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) zeigt sich audius weiter zuversichtlich auf 8 Mio. Euro zu kommen – weicht von der bisherigen Formulierung mehr als 8 Mio. Euro aber ebenfalls ab. Hintergrund ist ein vergleichsweise schwaches EBITDA von rund 1,8 Mio. Euro (Vorjahr: 2,2 Mio. Euro) im dritten Quartal des laufenden Jahres. Die Gesellschaft selbst fürt als eine Erkärung die “ungewohnte und außergewöhnlich hohe” Anzahl von Krankheitstagen im Berichtszeitraum an. Zudem kam es offenbar zu Verzögerungen bei der Auftragsvergabe im Bereich Mobilfunk aufgrund einer teilweisen Neuordnung der Marktteilnehmer.
Zumindest der Hinweis auf die Ausfalltage ist insofern bemerkenswert, weil audius bereits im Auftaktviertel 2023 auf einen „relativ hohen Krankenstand“ hingewiesen hatte. In dieser Deutlichkeit haben andere IT-Gesellschaften bislang nicht mit diesem Problem zu kämpfen gehabt – bzw. es wurde zumindest so nicht expliziert kommuniziert. Ermutigend ist derweil der mit 55,7 Mio. Euro um rund 22 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert liegende Auftragsbestand. Trotz der kleinen Ergebnisdelle im jüngsten Quartal: Grundsätzlich befindet sich das Unternehmen weiter auf Wachstumskurs und kündigt für 2024 wieder eine „gewohnte Profitabilität“ an. Wir werden uns die Präsentation von audius auf dem EKF ansehen und dann ein detailliertes Update geben. Stand jetzt sieht die Aktie auf dem aktuellen Niveau sehr moderat bewertet aus.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Noch immer kann sich die Notiz von Mainz Biomed nicht von der jüngsten Kapitalerhöhung zum Dumpingpreis von 1,20 Dollar pro Aktie erholen. Dabei präsentiert der Vorstand des auf Tests zur Früherkennung von Darmkrebs spezialisierten Unternehmens weiter auf Fachkonferenzen und stellt dort die bislang durchaus ermutigenden Zwischenergebnisse auf dem Weg Richtung Markreife in den USA vor. So ist CEO Guido Baechler etwa auf der Piper Sandler Healthcare Conference vom 28. bis 30. November in New York. Aber klar: In der aktuellen Marktphase arbeitet die Zeit – wie bei vielen anderen Biotechs auch – eher gegen Mainz Biomed. Laut dem kürzlich vorgelegten Zwischenbericht für die ersten neun Monate 2023 reichen die Finanzmittel noch für etwa 12 Monate. Das klingt nicht sehr aufbauend. Dem hält das Management freilich entgegen, dass die Bekanntgabe von klinischen Studienergebnissen Investoren sehr wohl von der Vorteilhaftigkeit des Produkts überzeugend wird und sie frisches Geld in das Unternehmen stecken.
Derweil zeigt die Gesellschaft nach drei Quartalen 2023 eine deutliche Umsatzsteigerung von knapp 337.000 Dollar auf annähernd 681.000 Dollar, was zumindest ein gutes Signal ist. Ungleich größer sind allerdings die in diesem Zeitraum von 18,2 auf 21,2 Mio. Dollar gestiegenen Nettoverluste. „Die erhöhten Aufwendungen für F&E sind auf das laufende Entwicklungsprogramm für die nächste Generation des Darmkrebsfrüherkennungstests von MainzBiomed sowie auf erhöhte Kosten in Zusammenhang mit den gesteigerten Rekrutierungsaktivitäten in den Studien eAArly DETECT und ColoFuture zurückzuführen“, heißt es offiziell. Eine insgesamt ziemlich knifflige Situation. Die Analysten von HC Wainwright haben ihr Kursziel für die von 9 auf 5 Dollar gekürzt, was mit Blick auf die aktuelle Notiz von 1,20 Dollar zwar ein Vervielfacher wäre. Doch momentan braucht es schon sehr viel Mut, um diese Wette tatsächlich einzugehen. Immerhin drohen dem an der Nasdaq gelisteten Unternehmen – so sich der Abwärtstrend nicht umkehrt – auch noch die üblichen „Gelben Karten“ des Börsenbetreibers aufgrund der abgesackten Marktkapitalisierung.
(Text vom 13.11.2023) So viele ermutigende Meldungen um die Wirksamkeit und den Vertrieb des von Mainz Biomed entwickelten Tests zur Früherkennung von Darmkrebs. Und trotzdem kam der Aktienkurs – von einzelnen Erholungsphasen – bislang nicht nachhaltig aus dem Abwärtstrend heraus. Nun gibt es tatsächlich einen gehörigen Dämpfer für Investoren: Demnach führt Mainz Biomed eine Kapitalerhöhung im Volumen von 5 Mio. Dollar durch, was an sich noch kein Problem darstellt. Irritierend ist vielmehr der Ausgabekurs von 1,20 Dollar, entspricht das doch einem Abschlag von rund 45 Prozent auf den aktuellen Aktienkurs. Kein Wunder, dass die Notiz von Mainz Biomed gehörig einknickt. Immerhin signalisiert die Transaktion nach außen, dass die Gesellschaft nicht in der Lage ist, Investoren zu finden, die einen höheren Preis für die jungen Aktien zu zahlen bereit sind. Oder noch drastischer ausgedrückt: Die Geldnot ist so groß, dass Mainz Biomed sogar einen Abschlag von mehr als 40 Prozent auf den Aktienkurs akzeptiert, um an frische Mittel zu kommen. Dabei geht es um – in Anführungsstrichen – nur 5 Mio. Dollar. Boersengefluester.de hat mit seiner jüngsten Einschätzung (HIER) also gehörig falsch gelegen, wonach die guten Wirksamkeitsdaten der ColoFuture-Studie grünes Licht für den Aktienkurs bedeuten. Bleibt zu hoffen, dass es demnächst wieder bessere Neuigkeiten gibt.